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letzte Überarbeitung: 7-10/2015
letzte Bearbeitung: 10/2015
VA230.
Spirituelle Entwicklung und Folter-Datengulasch:
1.2.1
Abstrakte und ästhetische Erfahrungen
O7.4
Halluzinationen, Illusionen und Irrtümer
Inhalt dieses Artikels:
O7.E3.1
Begriffsbestimmung: Abstrakte und ästhetische Erfahrungen
O7.E3.2
Beschreibung und Erklärung der einzelnen Wahrnehmungsveränderungen bei den abstrakten und ästhetischen Erfahrungen mit Drogen
O7.E3.2.1
Die Wahrnehmung beruht auf komplexen Auswertungsvorgängen
O7.E3.2.2
Abstrakte Muster, die bei LSD-Erfahrungen entstehen
O7.E3.2.2.1
Pseudohalluziationen und Halluzinations-Grundmuster nach Klüver
O7.E3.2.2.2
Geometrisierung der realen Welt
O7.E3.2.3
Fehleinstellungen des Gestalterkennungsfilters bei LSD-Erfahrungen: Erkennen von Bildern in unregelmäßigen Formen
O7.E3.2.3.1
Normale Änderungen der Genauigkeit der Einstellung des Gestalterkennungsfilters
O7.E3.2.3.1
Die Tierchen in der Tapete
O7.E3.2.3.1
Anwendung des Gestalterkennungsfilters: Kategoriesieren der Bilder bei Wikimedia Commons
O7.E3.2.3.1
Wenn das Erkennen einfach nicht einrasten will
O7.E3.2.3.2
Anomale Änderungen in den Einstellungen des Gestalterkennungsfilters bei LSD
O7.E3.2.4
Wenn Bilder im Kopf erhalten bleiben und komplementäre Nachbilder
O7.E3.2.4.1
Komplementäre Nachbilder
O7.E3.2.4.2
Unbewußtes Einbauen von früher gesehenem in das aktuelle Bild
O7.E3.2.4.2
Das Pferd, was ich durch den Busch sehe, kann ich nicht fotographieren
O7.E3.2.4.3
Nachbilder in LSD-Erfahrungen
O7.E3.2.
O7.E3.2.
O7.E3.3
Ungewöhnliche emotionale Bewertung des Gesehenen
O7.E3.4
Abstrakte und Ästhetische Erfahrungen als oberflächlichster Aspekt des LSD-Zustandes
O7.E3.5
Ästhetische Erfahrungen treten vorwiegend in frühen Stadien der Erfahrung und bei unerfahrenen Benutzern auf
O7.E3
Quellen
Folgende Phase der Drogenerfahrungen:
O7.E4
Psychodynamische Erfahrungen in LSD-Sitzungen und bei
anderen Psychodelischen Drogen
Die Wahrnehmung von Formen und Farben verändert sich durch LSD so dramatisch, daß sie gelegentlich als "Orgien des Schauens" oder als "Netzhaut-Zirkus" bezeichnet wurden. Manchmal ist die Wahrnehmung nur geringfügig verzerrt, aber die Umwelt wird emotionell auf ungewöhnliche Weise gedeutet. Sie kann unglaublich schön, sinnlich oder komisch erscheinen und oft sagen die Betroffenen, die Umwelt habe etwas Magisches oder Märchenhaftes. 1. S.58
Dies wird durch komplizierte Berechnungen des Gehirns sichergestellt.
Auf einem LSD-Trip funktioniert das optische System offensichtlich nicht mehr so reibungslos und seltsame Verzerrungen treten, auf, alles scheint sich zu bewegen, wirkt lebendig und Ähnliches.
Im Folgenden werden die einzelnen Typen der Verzerrung dargestellt.
Heinrich Klüver hat in den dreißiger Jahren die beim Meskalinrausch auftretenden optische Halluzinationen untersucht. Er hat dabei einfache Halluzinations-Grundmuster festgestellt, bei denen es sich um abstrakte Formen handelt. Die vier Grundformen jener Erlebnisse sind:
Ihre Entstehung wird dem Auge selbst, der Nervenverbindung zwischen Augen und Gehirn und der primären Sehrinde zugeschrieben. Die Wahrnehmung dieser Halluzinations-Grundmuster werden auch als Pseudohalluzinationen bezeichnet, da die Halluzinationsgrundmuster weder eine falsche Wahrnehmung externer oder realer Objekte noch ein inneres Bild enthalten, das sich aus Erinnerungen speist. Man ist sich bei Pseudohalluzinationen der Fehlleistungen der eigenen Wahrnehmung bewusst, und ebenso, dass diese Fehlwahrnehmungen weder ein Traum, noch Wunschdenken oder Phantasie sind. Das Subjekt kann sich dabei den Grund für die Wahrnehmungsverzerrung nicht erklären. 4.; 5. S.217-219, S.235; 6.
Ein sehr ähnliches Phänomen sind offensichtlich die Knollschen Phosphene, die durch elektrische oder magnetische Anregung der Gehirnrinde ausgelöst werden.
O7.31.2.2
Knollsche Phosphene
In diesem Bild versucht Barb Henry wiederzugeben, wie sich im Drogentrip oft mehrere abstrakte Muster ineinanderschachteln.9.
Geometrisierung der realen Welt ist offensichtlich Thema dieses Bildes11.
"Femmes au bord de l'eau" von Georges Seurat13.
Bildquelle: 14. 6 verschiedene Katzengemälde von Louis Wain die zwischen 1886 und 1939 gemalt wurden. |
Beispielgeschichte, Kersti:Dieses Spiel kann man mit allen unregelmäßigen Formen spielen. Mit Wolken, den Rissen in Felsen, dem Laub eines Baumes. Offensichtlich können wir unsere Fähigkeit, in einer Form etwas zu erkennen, sehr scharf und sehr unscharf einstellen. Manchmal erkennen wir nur echte Pferde als Pferde, manchmal erkennen wir in unregelmäßigen Formen im Tapetenmuster ein Pferd.Die Tierchen in der Tapete
Es ist abends kurz vor einschlafen. Ich betrachte das unregelmäßige Muster der Tapete und entdecke spielerisch darin alle möglichen Gesichter und Körper, von Menschen, Tiere, Fabelwesen und und Monstern. Manche dieser Wesen sehen nett aus oder fröhlich, andere wirken eher traurig.
Der Sinn dieser Möglichkeit den Gestalterkennungsfilter sehr ungenau einzustellen, erkennt man in Situationen, in denen man dringend etwas finden muß, das sich aber eigentlich in besagter Situation kaum erkennen läßt.
VA169.1.4
Die falschen Hütten im Wald
Ähnliche Phänomene treten auch in gefaketen Seancen auf.
VB167.2.1
Falsche paranormale Beobachtungen in gefaketen Seancen und Vorführungen
Weitere Anwendungen des Gestalterkennungsfilters sind folgende:
Beispielgeschichte, Kersti:Umgekehrt erlebe ich, wenn ich als Hochsensible wegen zu viel Lärm zerstreut bin oder wenn ich wegen zu viel Aufarbeiten überfordert bin, daß der Gestalterkennungsfilter seinen Dienst nicht tut. Das macht sich besonders bemerkbar, wenn ich in diesem Zustand hastig nach etwas suche, das ich eigentlich vor Augen habe und trotzdem nicht finde. Erhellend war folgende Situation:Anwendung des Gestalterkennungsfilters: Kategorisieren der Bilder bei Wikimedia Commons
Während ich telefoniere, habe ich eine Kategorie bei Wikimedia Commons aufgeschlagen und scrolle die Seite mit 200 kleinen Vorschaubildern herunter, so schnell wie das möglich ist und suche nach Tierbildern, indem ich mir vage das bildliche Konzept "Tier" vor Auge rufe. Dabei lasse ich den Blick weich auf dem Bildschirm ruhen, während die Vorschaubildchen nach oben gleiten. Plötzlich rastet mein Auge auf etwas ein, das zu der Schablone Tier paßt. Ich halte an, schaue mit das Bildchen, was aufgeblitzt ist genauer an und sehe daß es sich um eine Kohlmeise handelt. Mit der rechten Maustaste klicke ich es an und werfe das Bildchen auf einen andere Tab ab um es später als Vogel in eine Unterkategorie einzusortieren.
Beispielgeschichte, Kersti:Dieses nicht-erkennen ist ein Teil der ADHS-Symptomatik.Wenn das Erkennen einfach nicht einrasten will
Ich fühle mich hastig, aber gleichzeitig ist in meinem Geist so ein krümeliges und benommenes Gefühl, daß ich mich kaum zwingen kann, meine Konzentration auch nur eine Sekunde bei etwas zu halten. Die Gedanken und auch der Blick wandern automatisch zum nächsten weiter.Ich gehe ins Wohnzimmer und suche die Kaffeekanne, die nur in einer Ecke des Wohnzimmers sein kann, weil ich sie nie wo anders hinstelle. Ich lasse meine Augen also über diese Ecke hinwegschweifen und habe das Gefühl, daß das Erkennen halb einrastet, doch ehe ich es fertig erkannt habe, ist mein Denken schon wieder abgeschweift. Also versuche ich es noch einmal, lasse meinem Blick in umgekehrter Richtung über die kleine Ecke schweifen, wieder spüre ich wie das Erkennen einrasten will und meine Aufmerksamkeit wieder unterbrochen wird, ehe ich die Kaffeekanne unter den vielen Kaffee-koch-Utensilien herauserkannt habe.
Nachdem ich es fünf oder sechs mal versucht habe, gebe ich frustriert auf.
Marguerite Sechehaye beschreibt in ihrem " Tagebuch einer Schizophrenen" die Erfahrungen aus einer Psychose. Sie beschreibt unter anderem, daß sie in einer Phase diese Psychose nicht in der Lage war, Menschen überhaupt zu erkennen. Warum in diesem Falle der Gestalterkennungsfilter nicht aktiv war, war meiner Erinnerung nach aus dieser Beschreibung nicht erkennbar.16.
Interessanterweise reagiert unser Gestalterkennungsfilter auf Eigenarten des Beobachteten, die unserem Bewußtsein nicht oder kaum zugänglich sind, wie man merkt, wenn man versucht etwas zu malen und nur merkt, daß das Gemalte irgendwie falsch aussieht, ohne erkennen zu können, was daran falsch ist.
VA169.1.2
Pferde malen lernen
O7.4.6
Störungen beim Erkennen des Gesehenen: Der Gestalterkennungsfilter
Auch in anderen Dingen, die nur eine oberflächliche Ähnlichkeit mit dem erkannten haben, werden gelegentlich Tiere erkannt. So stellt Stanislav Grof in einer Serie von Bildern dar, wie sich für seine Wahrnehmung ein Kirchturm mit zwei Uhren in eine Eule verwandelt hat.7. S.58f
Diese Art Nachbilder geht auf eine Ermüdung der Sehsinneszellen zurück.
Beispielgeschichte, Kersti:Das Pferd, was ich durch den Busch sehe, kann ich nicht fotographieren
Irgendwann bekam ich als Kind einen Photoapparat geschenkt, den ich auch eifrig benutzte.Jeder kennt solche Situationen, wo er einen Weg entlang geht und durch ein Gatter ein Pferd auf einer Weide sieht. Im Weitergehen kommt man an einigen Büschen vorbei, durch die man das Pferd immer noch sehen kann, weil genug Lücken zwischen den Ästen sind. Man sieht auch genau, was das Pferd tut. Man hat das Gefühl, das Pferd in allen Einzelheiten zu erkennen.
Beim fotographieren stellte ich dann fest, daß ich das Pferd, das ich ganz klar durch die Büsche in allen Einzelheiten sehen konnte, nicht durch die Büsche fotographieren konnte! Vielleicht sah man, wenn man genau hinschaute, ein Paar braune Flecken, aber ein Pferd war definitiv nicht zu erkennen.
Ich fragte mich, was beim sehen anders ist als beim fotographieren.
Wie Nachbilder unter LSD-Einwirkung sich beim sehen eines Riesenrades auswirken, wird hier dargestellt.
Eine solche Darstellung einer Göttergestalt könnte durch Nachbilder bei LSD angeregt sein.12.
In diesem Bild versucht Shane Gorski darzustellen, wie sich der Raum auf einem LSD-Trip verzerrt8.
Wenn in einer LSD-Sitzung ästhetische Erfahrungen eine wichtige Rolle spielten, führen diese meist nicht zu tiefgehenden Veränderungen. Die Betroffenen sind gewöhnlich fasziniert von der außerordentlichen Schönheit der ästhetischen Sequenzen und empfanden Dankbarkeit für diese Ablenkung in der Monotonie ihrer von seelischem und physischem Leiden erfüllten Tage. Nur selten hatten solche Erfahrungen eine dauerhafte wohltuende Wirkung. In einigen wenigen Fällen kommt es zu einer unerwarteten Linderung starker körperlicher Schmerzen nach einer vorwiegend durch ästhetische Wahrnehmung charakterisierten Sitzung. 1. S.58
Nach Grofs Forschungen war ein solches Ergebnis zu erwarten, da einige der typischen Symptome einer Psychose erst in späteren Sitzungen mit psychodelischen Drogen auftreten, da sie den psychodynamischen, perinatalen oder transpersonalen Bereichen zuzuordnen sind und Personen, die Drogenerfahrungen oder eine Psychiatrische Vorgeschichte hatten, aus der Untersuchung ausgeschlossen waren.Ketamin-Erfahrungen unerfahrener Benutzer
15 Versuchspersonen, die Nichtraucher ohne Geschichte von Alkohol-, Drogenmißbrauch keine psychiatrische oder körperliche Krankheit und keine Kopfverletzung hatten erhielten Ketamin. Auch Menschen in deren persönlichem Umfeld schwere psychische Erkrankungen aufgetreten waren wurden von dem Versuch ausgeschlossen.Bei den Versuchspersonen traten diverse Wahrnehmungsverzerrungen aber keine regelrechten Halluzinationen auf. Beziehungswahn trat bei der Hälfte der Personen auf. Es gab nur selten schwache Denkstörungen. Gefühllosigkeit und Alogie traten bei einigen Teilnehmern auf.
Die Autoren kamen zu dem Schluß, daß nicht alle Symptome einer Psychose sich während des Rausches gezeigt hätten und daß die Droge daher nicht das Vollbild der Symptome produzieren würde. 2.
In diesem Bild ist offensichtlich eine bunte Mischung der abstrakten und Ästhetischen Erfahrungen dargestellt, wobei die Fabelwesen möglicherweise schon einen Übergang zu den anderen Erfahrungstypen darstellen10.
Folgende Phase der Drogenerfahrungen:
O7.E4
Psychodynamische Erfahrungen in LSD-Sitzungen und bei
anderen Psychodelischen Drogen
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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