erste Version zwischen 7.6.2000 und 26.02.01
letzte vollständige Überarbeitung: 1/2020
letzte Bearbeitung: 1/2020

V220.

Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Methoden, Karten zu legen

Inhalt

Übergeordneter Artikel:
Dieser Text:
V220.1 Kersti: Erste Experimente mit Kartenlegen und das Gefühl, daß Statistik keine gute Erklärung ist
V220.2 Kersti: Sind die Spielkarten von Dämonen besessen? - oder - Meine Güte, es sind nur Karten!
V220.3 Kersti: Die Einstellung zum gelegten Bild: Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Methoden, Karten zu legen

 
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1. Erste Experimente mit Kartenlegen und das Gefühl, daß Statistik keine gute Erklärung ist

Nach dem Abitur begann für mich eine abenteuerreise in spirituelle Themen. Das erste Buch über Kartenlegen, das ich mir gekauft hatte, hieß Buch: Wahrsagen mit Karten" von Autor: Rhea Koch und arbeitete mit gewöhnlichen Skatkarten. Das heißt, nachdem ich mir ein nicht besonders teures Buch gekauft hatte, konnte ich es einfach ausprobieren. Ich stellte fest: Kartenlegen trägt eine besondere Faszination in sich. Da mischt man einen Stapel Karten, legt sie aus - und stellt fest, daß das Ergebnis dieses scheinbar zufälligen Vorganges tatsächlich etwas mit der augenblicklichen Situation, mit einem selbst zu tun hat. Ich fragte mich wie das möglich war und wie das zu deuten war: Aber welche der drei Deutungen trifft nun zu? Ich war mir nicht sicher und fand daß es deshalb Sinn machte, mehr Erfahrungen zu sammeln.

Ich war neugierig geworden und habe mir in der Zeit zwischen 1990 und 2000 jedes Tarotdeck angeschafft, daß ich irgendwo gesehen habe. Dabei war ein wesentlicher Faktor daß die Karten für mich einfach interessant aussahen, ich also schlicht Spaß daran hatte, mir die symbolischen Bilder anzusehen. Danach wurde mir das Thema langweilig. Heute sind sehr viel mehr Tarotdecks auf dem Markt und ich bin auch nicht allen begegnet, die es damals gab, aber ich habe schon ein Rider Waite Tarot, ein Aleister Crowley Thoth Tarot, ein Haindl Tarot, ein Motherpeace Tarot, außerdem natürlich normale Rommee- und Skatkartendecks...

Beispielgeschichte, Kersti:

Obwohl keine Karte so lag wie beim vorhergehenden Durchgang, war die Gesamtaussage der Legung dieselbe

Ich saß beim Bruder einer Freundin in der Wohnung und legte ihm Tarotkarten, weil er auch mal sehen wollte wie das ist. Das Ergebnis gefiel ihm nicht, weil negativ erscheinende Karten wie Tod und der Gehängte auftraten, wobei der Tod für Ende und Neubeginn steht, der Gehängte für eine festgefahrene Situation die durch entspannen, sich hingeben aufgelöst wird. Er meinte ich solle noch einmal Karten legen. Ich tat das. Es lagen nicht dieselben karten, aber es tauchte der Turm auf, der ebenfalls für Ende und neubeginn steht und dr Teufel. Obwohl von den 10 Karten der Legung - Keltisches Kreuz - keine so lag wie beim vorhergehenden Durchgang, war die Gesamtaussage dieselbe.
Ich fand, daß das ein interessantes Ergebnis war.

 
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3. Sind die Spielkarten von Dämonen besessen? - oder - Meine Güte, es sind nur Karten!

Irgendwann einmal fand ich die Behauptung, jemand häte aus jeder einzelnen Spielgarte eines gewöhnlichen Kartenspiels einen Dämon ausgetrieben und deshalb wären Spielkarten gefährlich.

Mir kam das absurd überzogen vor. Meiner Erfahrung nach hatten alle Bücher, Bilder, Kunstwerke und Ähnliches einen feinstofflichen Anhang, der etwas damit zu tun hatte, was der Künstler oder Autor an Gefühlen und Gedanken in sein Werk gelegt hatte.
VB110. Kersti: Feinstofflicher Anhang
Diese feinstofflichen Anhänge kann man durchaus als ein Wesen mit Bewußtsein betrachten, das man als Dämon bezeichnen könnte, wenn man sonst nichts zu tun hätte. Allerdings ist es absolut albern, sich einzubilden, daß ein irgendjemand in ein simples Skatspiel so viel von seiner seelischen Energie reinlegen würde, daß das eine Bedrohung sein könnte - es sei denn er wäre spielsüchtig und gerade dabei, sein Leben durch Glücksspiel zu ruinieren.

Das Problem der zu richtigen Karten ist jedenfalls nicht durch eine spezielle Eigenart von Spielkarten zu erklären, denn es funktioniert nicht nur mit Spielkarten sondern auch buchstäblich mit allem anderen.

Es funktioniert auch mit Gummibärchen, wie ich beim herumspielen mit Autor: Dietmar Bittrichs Buch: Gummibärchenorakel feststellte. Das ist natürlich nicht weiter verwunderlich, denn es wurden historisch diverse Methoden verwendet, um auf ähnliche Weise wie beim Tarot aus zufälligen Mustern, Reihenfolgen etc. pp. etwas persönliches abzulesen. Es gibt diverse Methoden bei denen Steine, Knochen, Stäbe, Münzen oder was auch immer einem dazu einfällt, in einem zufälligen Muster auf den Boden wirft und das entstehende Muster dann deutet. Es wird aus dem Kaffeesatz, Teeblättern oder beim Bleigießen entstandenen Mustern gedeutet. Manche schlagen auch einfach ein Buch an einer zufälligen Stelle auf, um den richtigen Satz für ihr Problem zu finden - und gleich welche Methoden man verwendet, man bekommt auf jedem dieser Wege ein Ergebnis, das diversen Menschen zumindest so signifikant erscheint, daß sie es immer wieder machen.

Es ist nicht einmal eine Frage, ob man absichtlich mit so etwas spielt oder ob man einfach lebt. In dieser Zeit habe ich eine ganze Menge aufgearbeitet, so viel, daß ich meinte, alle meine Probleme aufgearbeitet zu haben.
E19: Kersti: Eine traumhafte Zeit
Wenn man bedenkt daß ich damit keinerlei magische Absichten hatten sondern nur lauter unlücklichmachende Übezeugungen losgelassen habe, erschien es schon erstaunlich, daß plötzlich sehr viel Magie in mein Leben zu kommen schien.
V145. Kersti: ... eine in den Raum gesprochene Bitte
VA52. Kersti: Kann unser Denken den Zufall beeinflussen?
E10: Kersti: Du würfelst jetzt eine 8
V253. Kersti: Manchmal frage ich mich: "Leben wir überhaupt in derselben Welt?"
VA87.B2 Kersti: Wetterbestellungen
E7: Kersti: "Hiermit beschließe ich feierlich, daß es nicht regnet"
Allerdings traten dabei auch immer wieder Pannen auf:
VA120. Kersti: Ein schlechter Tag - oder - warum habe ich mir DAS gebastelt?
VA87.B3 Kersti: Verdopplereffekt

 
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2. Die Einstellung zum gelegten Bild: Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Methoden, Karten zu legen

Es geht nicht um die bestimmt zwanzig verschiedenen Tarot-Karten-Decks, die man außer gewöhnlichen Spielkarten auch zum Kartenlegen verwenden könnte. Die meisten davon sind zum Kartenlegen in Ordnung, und im Endeffekt macht es keinen Unterschied, wenn man als Ersatz zum Buch: Gummibärchenorakel greift - außer daß das vielleicht mehr Spaß macht. Es geht auch nicht um die bestimmt hundert Möglichkeiten, die Karten auszulegen. Auch da kann man ganz nach Geschmack und persönlichen Vorlieben vorgehen, ohne daß gravierende Probleme dadurch auftreten. Das Umfeld darf auch sehr unterschiedlich sein - nur ein bißchen Ruhe (nicht gerade mitten in einer Party) und äußere Sicherheit (Es kommt nicht so gut, wenn man die Karten mitten auf einer stark befahrenen Straße auslegt) muß schon sein.

Das Einzige aber, wo man einen wirklich gravierenden Fehler machen kann, ist die innere Einstellung zu dem, was man da tut. Es gibt zwei grundsätzlich verschiedenen Methoden, Karten zu legen.

  1. Man kann die Karten auslegen und das Ergebnis für absolute Wahrheit und als Handlungsanweisung betrachten.
  2. oder man kann sie auslegen und sich die Frage stellen: "Warum habe ich mir gerade diese Karten hier hingelegt?" Und nachher - wenn man so die eigenen Gedanken geklärt hat, unabhängig vom Legeergebnis eine Entscheidung treffen.
Und doch ist das Ganze im Wesentlichen nur eine Unterhaltung mit dem eigenen Unbewußten. Mit den eigenen Zweifeln, eigenen Ängsten, mit Informationen die man gesammelt und wieder vergessen hat, mit Dingen die man auf telepatischem Wege erfahren hat, mit den unbewußt abgelaufenen Wahrnehmungen des eigenen Körpers (Wasseradern, PH-Wert des Blutes ...).

Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Methoden, Karten zu legen

  1. Die erste ist krankhaft, denn wer die unsortierten Inhalte unseres unbewußten Wissens, die durch Kartenlegen aufgedeckt werden, als Handlungsanweisung betrachtet, macht dich zum Sklaven seiner unbewußten Ängste und Hoffnungen - oder noch schlimmer - er könnte sich unbewußt auf diesem Wege durch jemanden anders lenken lassen. Durch Dämonen (die zu bescheuert sind um etwas wirklich Gutes auf die Beine zu stellen, weil ihnen ein vernünftiger Maßtab - ein Gewissen - fehlt), durch unverkörperte Seelen (die gute oder schlechte Absichten haben könnten, aber weder unfehlbar noch allwissend sind), durch die unbewußten Ängste der Tante von nebenan oder durch irgendjemanden, der bewußt schwarze Magie betreibt. Eventuell auch durch die vorgefaßten Meinungen einer Kartenlegerin die möglicherweise durchaus etwas feinstofflich wahrnimmt, aber ganz bestimmt nicht so viel über dich weiß, wie du selbst. Die absolute Wahrheit findet man durch Kartenlegen jedenfalls nicht heraus. Diese Art des Kartenlegens ist höchst gefährlich. Und suchterzeugend. Haltet euch davon fern.
  2. Stellt man sich beim Deuten der Karten jedesmal die Frage: "Warum habe ich mir gerade diese Karte hier hingelegt?", hat das einen völlig anderen Effekt. Die meisten Inhalte unseres Unbewußten sind uns nur deshalb unbewußt, weil wir es einfach nicht für nötig hielten, uns damit zu beschäftigen. Stellen wir uns bewußt die Frage, worum es sich dabei handelt, wird unser Unbewußtes uns in den meisten Fällen zumindest eine ungefähre Antwort auf diese Frage geben. Damit benutzen wir in diesem Fall das Kartenlegen, um uns diejenigen Inhalte unseres Unbewußten bewußt zu machen, die gerade mit unserem augenblicklichen Problem im Zusammenhang stehen. Erst was man kennt, kann man beherrschen. Wer so Karten legt, lernt sich selbst besser kennen und kann sich deshalb besser auf die eigenen Ziele ausrichten. Gute Antworten kann uns das Kartenlegen nicht geben. Es hilft uns nur, klarere Fragen zu stellen.
    Übrigends enthält diese Art des Kartenlegens auch einen brauchbaren Schutz gegen schwarze Magie, weil dieses Fragen nach den Inhalten unseres Unbewußten uns bewußt macht, wenn irgendetwas komisch ist - nicht so, wie es sein sollte - und wir dadurch Beeinflussungsversuche anderer als "fremd" oder "komisch" erkennen und sie sozusagen als Fremdlinge ausweisen.

Kersti

 
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Quellen

  1. Autor: Rhea Koch: Buch: B62.3 Wahrsagen mit Karten. Die Zukunft in Liebe, Beruf und Finanzen. (1989) Niedenhausen: Falken, ISBN 3-8068-0404-4
  2. Arthur Edward Waite, gezeichnet von Pamela Colman Smith: Mini Rider Tarot. Neuauflage der berühmten Tarotkarten.
  3. Autor: Gerd Ziegler: Buch: B62.2 Tarot. Spiegel der Seele. Handbuch zum Crowley-Tarot. (1991) CH-8212 Neuhausen: Urania Verlags AG, ISBN 3-908644-55-0
    Das Buch gab es im Set mit mit einem Deck des Crowley-Tarots.
  4. Autor: Dietmar Bittrich: Buch: B62.1 Das Gummibärchen Orakel. Verlag: Pendragon, ISBN 3-929096-37-4