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letzte Bearbeitung: 1/2012

VA5.

Gefährliche Formen der Aufklärung

Inhalt

VA5.1 Kersti: Übertreibungen machen Aufklärung unwirksam
VA5.1.b1 Kersti: Woher der Leichtsinn Jugendlicher im Umgang mit Drogen kommt: wenn sie jemanden kennen, der illegale Drogen nimmt, feststellen, daß die "Drogenaufklärung" nicht den Tatsachen entspricht, vermuten sie, alles daran wäre gelogen
VA5.2 Kersti: Wie Aufklärung aufgebaut sein sollte
VA5.3 Kersti: Wirkung von Lügen und Übertreibungen
VA5.4 Kersti: Zusammenfassungen
VA5. Kersti: Quellen

 
Inhalt

1. Übertreibungen machen Aufklärung unwirksam

Aufklärung an sich ist etwas Gutes - nur wird von Zeit zu Zeit etwas als Aufklärung bezeichnet, das keine ist. Und das Hauptproblem bei dieser "Aufklärung" ist, daß vor etwas Gefährlichem gewarnt wird und die Gefahren übertrieben werden.

Beispielgeschichte, Kersti:

Woher der Leichtsinn Jugendlicher im Umgang mit Drogen kommt: wenn sie jemanden kennen, der illegale Drogen nimmt, feststellen, daß die "Drogenaufklärung" nicht den Tatsachen entspricht, vermuten sie, alles daran wäre gelogen

Zuerst aufgefallen ist mir das beim Thema Drogen. Zuerst habe ich mir halt alles angehört, was wir in der Schule dazu zu hören bekamen, die üblichen Faltzettel, die es dazu gibt, gelesen und meinte absolut alle illegalen Drogen wären sehr gefährlich - zumindest gefährlicher als Alkohol.

Jahre später bekam ich dann Kontakt mit Leuten die verschiedene Drogen nehmen und stellte fest: alles halb so wild. Es gibt zwar gefährliche illegale Drogen - aber die verbreitetste illegale Droge - Hasch - ist beinahe noch ungefährlicher als Zigaretten. Alkohol dagegen zählt zu den gefährlichsten Drogen. Bei mir selbst entstand daraus kein Schaden. Alkohol trinke ich eh nicht und die illegalen Drogen kommen für mich ebensowenig infrage. Nur neugierig genug, um die Leute über alles auszufragen, bin ich.

Das allerdings machte mir klar, woher der weitverbreitete Leichtsinn Jugendlicher im Umgang mit illegalen Drogen kommt: da sie in dem Augenblick, wo sie jemanden kennen, der illegale Drogen nimmt, feststellen, daß die "Drogenaufklärung" nicht den Tatsachen entspricht, vermuten sie, daß alles daran gelogen und daß die meisten Drogen völlig ungefährlich wären - vielleicht mal Heroin oder Mutterkorn und Fliegenpilze ausgenommen. - Und so harmlos ist nun wirklich keine der Drogen. Nicht einmal Hasch.

Das Problem dabei ist, daß Menschen, die relativ problemlos an Drogen kommen, weil sie Leute kennen, die Drogen nehmen, genau diejenigen sind, bei denen eine auf Übertreibungen beruhende Anti-Drogen-Propaganda dazu führt, daß Warnungen vor Drogen nicht ernst genommen werden. Zusammengefaßt läßt sich also sagen, daß eine wahrheitgetreue Aufklärung mehr gebracht hätte.

 
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2. Wie Aufklärung aufgebaut sein sollte

Wer also warnt, sollte, um seine Glaubwürdigkeit zu wahren, darauf achten, nur vor Gefahren zu warnen, die wirklich existieren - und dabei keine Übertreibungen benutzen. Vereinfachungen sind dagegen für einen erheblichen Teil der Bevölkerung nicht nur sinnvoll sondern notwendig. Selbst in einem kleinen Faltzettel sollten ein oder zwei allgemeinverständliche Bücher empfohlen werden. So daß diejenigen, die es genauer wissen wollen, auch fundierteres populärwissenschaftliches Material mit zusammengefaßten Beweisen für das behauptete und brauchbaren Quellenangaben zur weiteren Information finden können. In diesen populärwissenschaftlichen Büchern muß dann auf wissenschaftliche Originalliteratur hingewiesen werden.

Wenn so belegt ist, daß die vereinfachten Masseninformationen sinnvolle, im Prinzip richtige Aufklärung und keine Propagandalügen darstellen, wird diese Information von den wenigen, die sich tiefergehend informieren wollen, auch an deren Freunde und Bekannte weitergegeben und die Aufklärung wird allgemein geglaubt.

Fehlen diese populärwissenschaftlichen Bücher, werden Bücher zu Außenseitermeinungen diese Lücke füllen und den Effekt haben, daß diejenigen, die von ihren nicht informierten Freunden für gut informiert gehalten werden, alle offizielle Propaganda schlecht machen.

Es muß also die ganze Spanne von der ganz oberflächlichen werbungsähnlichen Information für völlig Desinteressierte, über leicht zu verstehende Broschüren, fundierte populärwissenschaftliche Literatur bis hin zu den wissenschaftlichen Arbeiten, die es belegen, vorhanden und mit geringem Aufwand und Methoden, die wissenschaftlichen Laien bekannt sind, auffinbar sein. Sonst haben Kampagnen zur Verbreitung bestimmten Allgemeinwissens keinen durchschlagenden Erfolg.

 
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3. Wirkung von Lügen und Übertreibungen

In der Gesellschaft gibt es grob gesagt zu jedem Thema drei Gruppen:

  1. Die nicht oder oberflächlich informierten aufgeteilt in zwei Untergruppen:
    • diejenigen, denen allgemein die Bildung fehlt, um sich über ein Thema auf der wissenschaftlichen Ebene informieren zu können
    • diejenigen, die von diesem speziellen Thema keine große Ahnung haben, weil es sie nicht besonders interessiert.
  2. Die Halbgebildeten: Sie haben einiges zum Thema gelesen, verstehen auch einen durchschnittlichen Fachartikel zum Thema, wenn sie ihn lesen. Sie entdecken gewöhnlich Fehler in der inneren Logik der Texte, können aber fachliche Fehler in Texten nicht immer erkennen, weil ihr Fachwissen unvollständig ist.
  3. Die Fachleute: aufgeteilt in zwei Untergruppen
    • Diejenigen, die ihr Wissen beruflich nutzen
    • Diejenigen, die es nicht beruflich nutzen, entweder, weil sie es sich autodidaktisch erworben haben oder weil sie inzwischen Rentner oder arbeitslos sind.
Die Grenze zwischen "nicht oder oberflächlich informiert" und "halbgebildet" die ich hier wähle, ist sehr hoch angesetzt: Wer schon ein zwei Bücher über ein Thema gelesen hat, zählt immern noch als "nicht oder oberflächlich informiert", da die wissenschaftlichen Untersuchungen zu einem Thema im allgemeinen wesentlich umfangreicher sind als nur ein oder zwei Bücher und weil ein einzelnes Buch gewöhnlich auch nur eine von vielen Meinungen repräsentiert.

 
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4. Zusammenfassungen

Auf Lügen oder Übertreibungen beruhende Propaganda führt dazu, daß in der Gesellschaft gegensätzliche Meinungen vertreten und von der leichtgläubigen Mehrheit auch aggressiv verteidigt werden, weil sie dafür eben keine Beweise haben. Sie zerstört den inneren Frieden eines Landes und ist dadurch eine Quelle für Bürgerkriege.

Kersti

V5. Kersti: Braucht Schulmedizin keine Beweise?
V13. Kersti: Ich würde mir nie die Mühe machen, etwas zu kritisieren, was ich schlecht finde
V58. Kersti: Absolute Wahrheit?
V65. Kersti: Würde die Welt so aussehen, wie wir sie kennen, wenn es eine geheime Weltverschwörung gäbe?
V92. Kersti: ...als hätte ihnen jemand das Denken verboten!
V93. Kersti: Fantasyersatz und die Scheißwahrheit...
V94. Kersti: Eine Sammlung sämtlicher denkbarer Verrücktheiten
V95. Kersti: Literaturrecherche nach Büchern der Impfgegner
V96. Kersti: Suche nach Beweisen für den Nutzen von Impfungen
V140. Kersti: Die zerstörerische Arroganz der herrschenden Meinung
V155. Kersti: Waldschäden durch Radioaktivität?
V164. Kersti: Nicht Meinungsfreiheit - Freie Wahrheitssuche!
V165. Kersti: Meinungsfreiheit - ein Luxus?
V172. Kersti: Ein echt guter Rat
V173. Kersti: Was ist Gewissen?
V175. Kersti: Kriterien zum Bau eines realistischen Weltbildes: Realitätsnähe
V176. Kersti: Standpunkte
V194. Kersti: Was unterscheidet eine Gehirnwäsche von einem Dazulernen?
V212. Kersti: Was ist Freiheit?
V213. Kersti: Was unterscheidet eine Ideologie von einem gesunden Weltbild?
V230. Kersti: Kriterien zum Bau eines realistischen Weltbildes: Repräsentative Ergebnisse und Ausnahmen
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V278. Kersti: Die kleinen grauen in den UFO's lügen
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VA16. Kersti: Wissenschaft als Sekte
VA33. Kersti: Real ist, was nicht verschwindet, wenn man nicht mehr daran glaubt?
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VA85. Kersti: Scientology: Wie der Eindruck entsteht, Hubbard hätte mehr geleistet als menschenmöglich
VA122. Kersti: Erkenntnistheorie: Was ist Wahrheit?
VA125. Kersti: Fehlertypen in der Wissenschaft
VA126. Kersti: Forschungsstrategien: Wenn ein Mediziner, ein Physiker und ein Historiker sich mit demselben medizinischen Thema beschäftigen, kommt nicht dasselbe dabei heraus
VA127. Kersti: Um das Wissenschaftliche Weltbild der Fachleute realistischer zu machen, brauchen wir viel mehr auswertende Forschung
VA136. Kersti: Was ist eine Wissenschaft?
VA137. Kersti: Esoterik ist keine Wissenschaft
VA138. Kersti: Homöopathie ist eine Wissenschaft
VA139. Kersti: Wissenschaftsforschung
VA178. Kersti: Der Unterschied zwischen "schlecht recherchiert" und "nicht allwissend sein"
VA197. Kersti: Entwicklungs- psychologische Trennung zwischen materieller Realität, Fantasie und Geistigen Welten
VA232. Kersti: Wie entstanden die Verschwörungstheorien - und inwiefern sind sie realtistisch?
VA237. Kersti: Das Dimensionen- verständnis- problem
VA241. Kersti: Verdrängungs- mechanismen
VVA246. Kersti: Der Unterschied zwischen Argumenten, Argumentationstricks und persönlichen Angriffen
VA253. Kersti: Der Unterschied zwischen wahr, bewiesen, nicht bewiesen, nicht belegbar, nicht beweisbar, widerlegt, falsch
VA271. Kersti: Unterschiedliche Menschen brauchen unterschiedliche Weltbilder
VA277. Kersti: Entwicklung einer Wissenschaft
VA288. Kersti: Ist die Schulmedizin kritikfähig?
VA319. Kersti: Warum alle bekannten Beweise für das feinstoffliche den Naturwissenschaftler nicht befriedigend vorkommen

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
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