Plötzlich spürst du ein scharfes Messer an deiner Kehle. Du erstarrst. Von vorne kommt eine Silberschlange. Ihre Giftzähne blitzen im Licht deiner Lampe. Mit
eingefalteten Flügeln ist sie kaum einen halben Meter hoch und auch nicht viel
breiter, aber zehn Meter lang.
"Ich dachte mir, daß ich dich irgendwo hier finde. Du wolltest ausreißen, wie?"
höhnt der Mann hinter dir. An der Stimme erkennst du Sturmwind, ein eher
stiller Silberschlangenreiter. Wenn er einmal den Mund aufmacht, setzt der große, goldblonde Mann sich jedoch meist gegen seine kleineren, zierlichen, weißblonden Kameraden durch. Oft gaben die Silberschlangenreiter abends am Feuer
damit an, daß sie Gefangene gefoltert haben, die versucht hatten zu entfliehen.
Du bekommst Angst. Reglos beobachtest du, wie die weißen Giftzähne der Silberschlange dir immer näher kommen, bleibst ganz erstarrt sitzen, als ihre gespaltene Zunge über deine Beine fährt. Da lacht der Mann und sagt freundlich:
"Keine Sorge, sie schnuppert nur. Ich werde den anderen nichts verraten. Sie
sind hier geboren und verstehen nicht, daß Fremde ihre Begrüßungsgeste mit
einem Angriff verwechseln und ihre Gesetze nicht für die besten und
menschlichsten aller Welten halten. Versuch nicht noch einmal zu fliehen. Deine
Strafe ist bald abgegolten."
Kersti / 9: | Bei der nächsten Gelegenheit fliehst du erneut. | |
Kersti / 13: | Du nimmst dir den Ratschlag zu Herzen. |
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/ E-Mail an Kersti
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