114Kersti:

es geschieht
wie das Lied erzählt
Duft und Geschmack erschließen sich dir
verborgene Sinne erwachen
und
weiter gehst du
traumversunken
 

Im Licht deines Zauberstabes wirken die Felsen der Höhle um dich herum wie verzaubert. Sie bestehen aus gewöhnlichem Basalt, doch du spürst eine Macht, eine Kraft von ihnen ausgehen. Du spürst, daß sie mehr sind, als du früher immer von Steinen gedacht hast. Sie haben keine Augen, doch beobachten sie dich aufmerksam. Sie haben keine Ohren, doch lauschen sie deinen Gedanken. Eigentlich müßtest du Angst haben. Aber du weißt, daß ihre Aufmerksamkeit eine freundliche, wohlwollende ist, daß die Bemerkungen, die die uralten Felsen über dich flüstern, liebevolle Worte sind.

Ein Stück voraus siehst du etwas helles, lebendiges schimmern. Die Felsen wenden auch diesem Wesen ihre Aufmerksamkeit zu, denn es ist in diesem Bereich der Höhlen nicht zuhause. Doch der Rest des Geflüsters der Steine ist für dich nicht verständlich, denn es handelt von Aspekten dieser Welt, die Menschen nichts bedeuten. Als du näher kommst und mehr Einzelheiten sehen kannst, erkennst du ein riesiges, weißes, schlangenähnliches Tier. Es hat allerdings, im Gegensatz zu echten Schlangen eng an den Körper gefaltete, lange Gliedmaßen. Zuerst kannst du dir nicht erklären wozu sie dienen sollen, da es sich offensichtlich nicht um Beine handelt. Es dauert lange, bis dir im Dunkel der Höhle klar wird, daß du ein geflügeltes Tier vor dir hast. Eine silbrigweiß schimmernde, geflügelte Schlange.

Vor dem großen Reptilienkopf mit den starren Schlangenaugen liegt ein Mensch. Eine Frau, aus deren Rücken ein langer gefiederter Pfeil ragt. Es ist dir nicht ganz klar, wie du zu diesem Wissen kommst, aber du siehst, daß zwischen der Silberschlange und der Frau eine sehr enge, liebevolle Verbindung besteht, daß es für das Tier auf der Welt nichts Wichtigeres gibt, als eben diese Frau. Wenn sie stirbt, wird die Silberschlange alle Menschen hassen, denn Menschen haben sie erschossen. Noch lebt sie, aber nicht mehr lange.
 
Kersti / 121: Du siehst nach, ob du der Verletzten helfen kannst.
Kersti / 104: Du schleichst fort, da die Frau sterben wird, egal was du tust.


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