116Kersti:

Das Fenster geht auf einen Innenhof hinaus, in dessen Mitte ein Brunnen aus rotem Stein steht. Eine große, sensationlüsternde Menge hat sich dort versammelt. Eine Tür öffnet sich und zwei Wachen, die einen Mann zwischen sich führen, treten hinaus. Mit lautem Gejohle wird der Gefangene empfangen. Spöttisch fragt einer ihn, ob ihn sein Liebchen hereingelegt hätte. Ein anderer gibt dir den Ratschlag, Frauen doch lieber nicht in deren Ehebett zu verführen. Ein faules Ei trifft ihn am Kopf, doch die Wachen hindern ihn daran, es mit der Hand abzuwischen. Der Mann macht einen hilflosen, verlorenen Eindruck zwischen den grobschlächtigen Männern, die ihn roh die Hände auf den Rücken gedreht halten. Dann werfen ihn die Soldaten mit Schwung in den Brunnen. Die Wachen schauen kurz hinein und schlendern dann gelangweilt vom Hof. Die Menge verläuft sich langsam wieder.

Du bist müde und schläfst in der Nacht gut. Als du aufwachst siehst du zu deinem Erstaunen, daß das Fenster rot ist. Gestern waren die Steine, die seinen Rahmen bilden, noch schmutzigweiß. Zumindest glaubst du, dich daran zu erinnern.
 
Kersti / 476: Du schaust aus dem Fenster.
Kersti / 120: Du bleibst, wo du bist.


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