erste Version in Magie und Parawissenschaften: 12:39, 21. Juni 2011
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letzte Bearbeitung: 9/2017

BP7.

Eusapia Palladino - ein faszinierendes Medium

Autor: Eusapia Palladino (1854–1918), auch Paladino geschrieben, war ein spiritistisches Medium, von dem bekannt war, daß sie von Zeit zu Zeit durch Tricks vorgab parapsychologische Phänomene zu erzeugen. Dennoch überzeugte sie die Wissenschaftler, die mit ihr arbeiteten, gewöhnlich davon, daß einige der von ihr hervorgerufenen Phänomene auch echt seien.1.; 2.; 5. S.127f

Inhalt

BP7.1 Kersti: Leben
BP7.2 Kersti: Bedeutung von Eusapia Paladino für die Parapsychologische Forschung
BP7.3 Kersti: Eusapia Palladino als Betrügerin
BP7. Kersti: Quellen

 
Inhalt

1. Leben


Eine gestreifte Mandoline levitiert während einer Seance rechts über dem Tisch, 13. März 1903 in München

Eusapia Maria Palladino wurde laut ihrer Geburtsurkunde am 20. Januar 1854 in Minervino Murge3. in Apulien in Süditalien geboren. Ihre Eltern waren Michele Palladino, ein Bauer und Irene Barbiere. Sie war zwei mal verheiratet, zuerst 1885 und noch einmal 1907.1.

Es sind auch Berichte von frühen paranormalen Phänomenen über sie bekannt. Es wurde über sie erzählt, daß sie in ihrer Kindheit Klopfgeräusche in Möbeln hörte, an die sie sich lehnte, daß sie nachts nackt ausgezogen wurde und daß sie Geister und Erscheinungen von Toten gesehen hätte. Seit sie acht ist, hatte sie Halluzinationen.1.

Ihre Bildung war und blieb sehr gering, sie war kaum in der Lage ihren Namen zu schreiben und konnte nur in einer Mischung aus den Dialekten von Apulien und Neapel sprechen. Sie sprach oft nicht in vollständigen Sätzen. Dennoch war sie nach den Aussagen ihrer Zeitgenossen nicht dumm. Sie lernte viel von den Leuten der höheren Gesellschaftschichten, vor denen sie ihre Seancen abhielt, war schwer zu überraschen und konnte die Absichten ihrer Mitmenschen gut einschätzen.1.

Sie hatte nach Aussagen ihrer Zeitgenossen Stimmungsumschwünge, die von Fröhlichkeit bis zu Melancholie führten oder von Ruhe zum Zorn. In einem Fall konnte sie dabei beobachtet werden, wie sie plötzlich von einem Zustand in dem sie im Andenken an ihren Vater weinend auf den Knien lag, plötzlich in Gelächter ausbrach. Es wurde oft über sie gesagt, sie würde viele Symptome der Hysterie aufweisen.1.

Trotz ihrer einfachen Anfänge hatte Palladino ein ausgeprägtes Selbstbewußtsein und war sich ihrer Einmaligkeit bewußt. Sie soll oft gesagt haben: "Es gibt viele Doktoren und Professoren, viele Grafen, Prinzen und Könige aber nur eine Eusapia!"1.

Die Angaben die Palladino selbst über ihr Leben machte, können als nicht sehr zuverlässig angesehen werden, da sie ihr Leben laut Massimo Biondi gegenüber unterschiedlichen Leuten immer wieder unterschiedlich erzählte. Enrico Morselli erwähnte, daß sie sich in Gesprächen oft selbst widersprach und daß sie oft wesentliche Fakten bei ihren Erzählungen ausließ. Andererseits bleiben viele Details in den Erzählungen gleich und passen auch zu den bekannten Fakten, so daß ihre Angaben sicherlich auch nicht völlig frei erfunden sind.1.

Palladino selbst erzählte über sich, daß ihre Mutter bei ihrer Geburt gestorben sei und ihr Vater von Banditen ermordet worden sei. 1.

 
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2. Bedeutung von Eusapia Paladino für die Parapsychologische Forschung


Alexander Aksakof prüft die Position von Armen und Beinen des Mediums, während ein Tisch levitiert. In Mailand 1892 bei der ersten systematischen wissenschaftlichen Untersuchung zu Palladinos Fähigkeiten.

In der Zeit zwischen 1872 und 1886 hielt sie ihre Seancen nur für ihren engeren Freundeskreis ab. Auch aus dieser Zeit sind schon Berichte ihrer bemerkenswerten Fähigkeiten bekannt. Frühe Einflüsse waren die Spiritisten Giovanni Damiani und der spätere Arzt Ercole Chiaia. Ersterer bot ihr Führung und Rat. Ercole Chiaia wurde der Manager des Mediums und wurde von ihr laut Morselli als eine Art Vater gesehen.1.

1888 machte Chiaia Cesare Lombroso auf Palladino aufmerksam, der damals durch seine Veröffentlichungen zu Pellagra, psychischen Krankheiten und Kriminalität sehr bekannt war.1.

Die erste systematische wissenschaftliche Untersuchung zu Palladinos Fähigkeiten mit einer Versuchsreihe von 17 Sitzungen, fand 1892 auf Initiative von Autor: Alexander Aksakow in Mailand statt. Bei diesen Versuchen wurde mit Fotoapparaten, Magnesiumlicht, Waage und leuchtenden Pappscheiben gearbeitet. An den Sitzungen nahmen außerdem der Mailänder Philosoph Angelo Brofferio, der deutsche Philosoph Autor: Carl du Prel, der Physiker Giorgio Finzi, der Physiker Giovanni Battista Ermacora, der Physiker Giuseppe Gerosa, der italienische Astronom Giovanni Schiaparelli regelmäßig teil, der französische Mediziner Autor: Charles Robert Richet und der Arzt und Gerichtsmediziner Cesare Lombroso nahmen an einigen der Sitzungen ebenfalls teil.1.; 4. S.69
BP5. Kersti: Carl du Prel - von der Philosophie zu Mystik und Spiritismus

Weitere Forscher, die durch Palladino überzeugt wurden, daß an diesen Phänomenen etwas dran ist waren Autor: Albert von Schrenck-Notzing, Pierre Curie6..
BP4. Kersti: Albert von Schrenck-Notzing: Mitbegründer der Münchener Psychologischen Gesellschaft

1909 besuchten Everard Feilding und Autor: Hereward Carrington Neapel und hielten Seancen mit Palladino in ihren Räumen im Hotel ab, über die sie in den "Proceedings SPR Vol XXIII S.309-569" berichteten und die sie davon überzeugten daß die bemerkenswerte echte spirituelle Phänomene beobachtet hatten.5. S.128

Am 10. November 1909 - 18. Junin 1910 hielt sich Palladino in Amerika auf und hielt in diesem Zeitraum zwischen 30 und 40 Seancen ab.5. S.132

 
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3. Eusapia Palladino als Betrügerin

In den Amerikanischen Seancen wurde Palladino bei Betrug erwischt und es wurde wie eine Sensation verbreitet, obwohl Carrington vor genau diesen Seancen durch einen Rundbrief darauf hinwies, daß sie dazu neigt. Carrington sagte über sie daß sie immer dann auf Zaubertricks zurückgriff, wenn sie aus irgendwelchen Gründen nicht in der Lage war, echte Phänomene zu produzieren und daß das jeder der sie ernsthaft wissenschaftlich untersucht hat auch schon vor den Amerikanischen Seancen festgestellt hat.5. S.128f

Carrington erklärt sich das folgendermaßen: Palladino hängt, wenn sie Erfolg haben will von Fähigkeiten ab, über die sie wenig oder keinerlei bewußte Kontrolle hat. Manchmal zeigen sie sich und manchmal nicht. Falls sie auftreten, geschieht das plötzlich und kann durch nichts aufgehalten werden. Das sind die sogenannten "guten" Seancen. Manchmal wartet man jedoch über eine Stunde und nichts geschieht. In diesem Fall wird Palladino auf gedämpften Licht bestehen und versuchen mit Zaubertricks die Phänomene nachzunahmen, die zu anderen Zeiten spontan als echte Manifestationen auftreten. Die Wissenschaftler hätten diese Mißerfolge akzeptiert, nicht jedoch ihre Trickserei. Doch Palladino läßt sich durch nichts davon abbringen, es mit Betrug zu versuchen, wenn es ihr nicht gelingt, echte Phänomene zu produzieren.5. S.130f

Kersti

 
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Quellen


Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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