erste Version in Magie und Parawissenschaften: 12:34, 16. Okt. 2011
hierher übertragen: 9/2016
letzte Bearbeitung: 9/2016

BP8.

Samuel Hahnemann (1755-1843)

Christian Friedrich Samuel Hahnemann (*10.4.1755 in Meißen, † 2.7.1843 in Paris)1. meist nur Samuel Hahnemann genannt, war Chemiker, Arzt und Erfinder der Homöopathie.

Inhalt

BP8. Kersti: Text
BP8. Kersti: Quellen

 
Inhalt

Biographie

Samuel Hahnemann kam 1755 als Sohn von Christian Gottfried Hahnemann, einem Kunstmaler der Porzellanmanufaktur in Meißen zur Welt. Nachdem er bis zum 15. Lebensjahr in der dortigen Stadtschule gelernt hatte, erhielt er auf Wunsch von seinem Lehrer Joh. Aug. Müller die Möglichkeit die zu dem Zeitpunkt durch diesen geleitete Fürstenschule zu besuchen, ohne Schulgeld bezahlen zu müssen und danach ein Stipendium für ein Studium in der Universität Leipzig.2.

Während des Studiums verdiente er seinen Unterhalt mit Übersetzungen medizinischer Werke und Sprachunterricht für Studenten. Nach einem einjährigem Aufenthalt in Wien, bei dem er bei dem damals berühmten Dr. von Quarin studierte, unterbrach er sein Studium aus Geldmangel und lebte er von 1777 bis 1779 in Hermannstadt. Er war dort Hausarzt des Statthalters von Siebenbürgen, S. Freiherr von Brukenthal und übte auch in der Stadt eine Praxis aus. Seinen Doktortitel erwarb er nach weiterem Studium 1779 in Erlangen. Bei J. G. Leonhardi in Leipzig bildete er sich in der Chemie fort, zog dann nach Hettstedt und nach Gommern bei Magdeburg. Neben seiner medizinischen Praxis übersetzte er auch und schrieb eigene Bücher und Artikel zu Arzeneimittelkunde und Chemie. 1784 gab er seine Praxis auf, da es gegen sein Gewissen ging, „unbekannte Krankheiten" mit „unbekannten Arzneien" zu behandeln und „Mörder" seiner Mitmenschen zu sein.1., 2.

Er ging nach Dresden, um Gerichtsmediziner zu werden und gab dort 1786 gab er eine „klassische" Schrift „Über die Arsenikvergiftung“3. heraus die zwei neue Nachweisverfahren enthielt. Eines dieser Nachweisvefahren baute er zu der "Hahnemannschen Weinprobe" zum Nachweis des Bleizuckers aus. Hierbei handelt es sich um ein verbotenes aber häufig angewandten Klärungs- und Versüßungsmittel. Mit dem „Mercurius solubilis Hahnemanni“4. erfand er ein weiteres gebräuchliches Mittel.1.

Dresden verließ er 1788 und wandte sich danach allmählich wieder der Medizin zu und wechselte bis 1805, als er nach Torgau zog, siebzehn mal den Wohnort. 1811 zog er nach Leipzig und habilitierte sich. Daß er seine Arzneien den Kranken eigenhändig geben wollte, führte dazu, daß er 1821 auf Betreiben der Apotheker aus der Stadt ausgewiesen wurde und sich in Köthen eine bald auch international bekannte Praxis aufbaute. 1835 zog er nach Paris, wo seine 2. Frau her stammte, über. Hier war er sehr erfolgreich und konnte seiner Frau bei seinem Tod 1843 ein erhebliches Vermögen hinterlassen.1.

 
Inhalt

Homöopathie

Samuel Hahnemann übersetzte die 1790 auf deutsch erschienene "Abhandlung über die Materia medica" von William Cullen und entdeckte in dessen Ausführungen zur Chinarinde Widersprüche, die ihn zu eigenen Experimenten anregten.2.1 1796 veröffentlichte Hahnemann den berühmten Chinarindenversuch, der als die Geburtsstunde der Homöopathie gilt5.. Die Ergebnisse des Versuchs wurden durch spätere Arzeneimittelprüfungen bestätigt6..

Hier formulierte Hahnemann mit den Worten

"Iedes wirksame Arzneimittel erregt im menschlichen Körper eine Art von eigner Krankheit, eine desto eigenthümlichere, ausgezeichnetere und heftigere Krankheit, je wirksamer die Arznei ist. Man ahme der Natur nach, welche zuweilen eine chronische Krankheit durch eine andre hinzukommende heilt, und wende in der zu heilenden (vorzüglich chronischen) Krankheit dasjenige Arzneimittel an, welches eine andre, möglichst ähnliche, künstliche Krankheit zu erregen im Stande ist, und jene wird geheilet werden; Similia similibus."5.
auch das erste mal das Ähnlichkeitsprinzip, auf dem die Homöopathie aufbaut.

1810 erschienen die ersten Ausgabe vom Organon der Heilkunst, die damals noch den Titel "Organon der rationellen Heilkunde" trug7.. Hier faßte Hahnemann seine bisherigen Erkenntnisse zur Homöopathie zusammen.1. In der ersten Ausgabe des Organon wurde der Ähnlichkeitssatz in der heute bekanntesten lateinischen Form "similia similibus curentur" formuliert7. in der Einleitung, S. V.

Laut Hahnemann sind in diesem Buch die Symptome, die ein Mittel beim gesunden hervorruft, genau diejenigen, die es beim Kranken zu heilen vermag7. §19, §87.

In der ersten Ausgabe des Organon empfiehlt Hahnemann die Arzeneirohsubstanzen noch mit ebensoviel Alkohol zu vermischen7. §231 und dann in Dosen im Milligrammbereich zu geben7. §247ff. Das später für die Homöopathie so typische Potenzieren wird zwar als theoretische Möglichkeit erwähnt7. §251, aber noch nicht als Standartmethode empfohlen.

 
Inhalt

Literatur

Werke zur Homöopathie

Samuel Hahnemann: Versuch über ein neues Prinzip zur Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanzen. In: Journal der practischen Arzneykunde und Wundarzneykunst, Zweyter Band, Jena 1796. (Volltext) Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. (1810 unter dem Titel "Organon der rationellen Heilkunde") Dresden: In der Arnoldschen Buchhandlung Samuel Hahnemann: Widerlegung der Anfälle Hecker's auf das Organon der rationellen Heilkunde : ein erlauternder Kommentar zur homöopathischen Heillehre. Dresden : Arnold, 1811. Suchergebnis zu Hahnemann bei Archive.org (Link)

 
Inhalt

Zeitgenössische Kritik an Hahnemann

August Friedrich Hecker (Hrsg.): Annalen der gesammten Medicin als Wissenschaft und als Kunst zur Beurteilung ihrer neuesten Erfindungen, Theorien, Systeme und Heilmethoden. (1810-11) Bd. 1-3. Leipzig: Salfeld

 
Inhalt

Über Hahnemann

Encyclopædia Britannica 1911 über Hahnemann (Link) The American Cyclopædia (1879) über Hahnemann (Link) Deutsche Biographie: Samuel Hahnemann (Volltext) Samuel Hahnemann. Ein sanfter Rebell auf der Internetseite der Samuel-Hahnemann-Stiftung (Volltext)

 
Inhalt

Quellen


Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.