Spirituelle Texte von Susanne

D4.

Die Geschichte des nebensächlichen Satzes

Wo soll ich beginnen? Also der Große Krieg zwischen den Reichen war lange vorbei. Die Himmlischen gewannen damals mit Müh und Not mithilfe der Menschen den Krieg gegen die Dämonen. Die Dämonen wurde in die Höllen verbannt und die Zugänge versiegelt. Die Himmlischen hatten sich in ihre Reiche zurückgezogen und leckten ihre Wunden, danach gingen sie ihrer eigenen Beschäftigung nach. Die Erde hatte es am Schlimmsten getroffen. Die tapferen Menschen, die so hart an der Seite der Himmlischen gekämpft hatten, wurden sich selbst überlassen. Der Schmerz und das Leid das vom Krieg verursacht wurde, legte sich wie eine schwere Bleidecke über die Welt. Die Materie war spürbar fester geworden. Es begann die große Degeneration, das große Vergessen. Mit dem Schleier blieb das Leid auf der Welt. Die Menschen starben immer früher und öfter an etwas, das sich Krankheit nannte. Aus den Erfahrungen wurden Geschichten, die wiederum zu Sagen, die zu Mythen. Zuletzt waren es Kindermärchen, die man den kleinen Rackern abends erzählte, auf dass sie endlich einschlafen mögen. Du kannst dir das riesen Durcheinander vorstellen als die Menschen rausfanden, dass ihre Gute Nacht Geschichte mehr Wahrheit enthielt als ihre Nachrichten.

Es war zu dieser Zeit, wo die Menschen den Schleier gewahr wurden und wieder von den anderen Reichen Notiz nahmen. Da begab es sich an einem ganz gewöhnlichem Tag, der durch nichts herauszustechen schien. An diesem ganz gewöhnlichen Tag fiel bei einem unwichtigem und schon lange vergessenen Gespräch ein nebensächlicher Satz. Man hätte meinen können er wäre genauso schnell wieder vergessen worden wie das Gespräch. Aber der Satz machte seine Runde und verbreitete sich. Bald übersprang er die Grenzen und schon bald wurde er in allen Reichen kontrovers diskutiert. Heute weiß keiner wer den Satz ausgesprochen hat, ja es wird sogar gestritten in welchem Reich er zuerst auftrat. Aus dem Satz wurden Meinungen und dann Theorien, schließlich erkannte man ein Potential an Möglichkeiten.

Die erste Konferenz der Reiche wurde ausgerufen. Seit Menschengedenken gab es sowas nicht, es ist fraglich ob es jemals etwas vergleichbares zuvor gegeben hat. Aufgrund des Misstrauens wurde die Erde als Standort auserwählt. Die Vorbereitungen dauerten über 1,5 Jahre und obwohl alles akribisch vorbereitet wurde, sollte es noch ordentlich rund gehen. Als die Himmlischen eintrafen war die Atmosphäre um sie herum regelrecht geschwängert von ihrer Ausstrahlung. Der sichtbare goldene Schein ihrer fast schon ätherischen Körper und jede ihrer Bewegungen und Worte waren ein ästhetisches und akustisches Gesamtkunstwerk. Selbst das Rascheln der Kleidung aus deren feinen Stoffen fügte sich makellos in Perfektion ein. Nichts vergleichbares hatten die Menschen davor gesehen. Da die Ausstrahlung der Himmlischen auch die unmittelbare Umgebung mit dem Gefühl der tiefen Seligkeit erfüllte, dauerte es nicht lange und es bildeten sich religiöse Gruppen. Natürlich wurde auch heftig gegen die Dämonen protestiert. Bis diese Eintrafen, dann traute sich niemand mehr den Mund zu öffnen.

Im Gegensatz zu den Himmlischen waren die Dämonen ein bunt gemischter Haufen. Da waren attraktive Gentleman deren Charisma sich niemand entziehen konnte. Dämoninen so wunderschön und betörend wie die Sünde selbst. So Mancher hat ihnen alles versprochen und wenige durften die Nächte mit ihnen verbringen. Der Preis solch einer unvergesslichen Nacht, jedes andere sexuelle Abenteuer wurde zum billigen Abklatsch und hinterließ nichts als einen fahlen Nachgeschmack. Dann gab es noch solche die jeden Alptraum in den Schatten stellten. Völlig Entstellt, mit mehreren oder gar keine Gliedmaßen oder Augen. Es gab einige Menschen die völlig nervlich Zusammenbrachen. Und natürlich waren viele Schattendämonen anwesend.

Es gab sogar einen Handfesten Skandal der die Konferenz überschattete. Ein menschlicher Mitarbeiter war spurlos verschwunden. Schnell wurde ein Dämon ausgemacht bei dem der Mitarbeiter zuletzt gesehen wurde. Der Dämon schwor hoch und heilig er habe mit dem Angestellten bloß ein Glas Höllenbrand zum Empfang getrunken und der Mitarbeiter hätte gleich danach das Zimmer zwar leicht benebelt aber Putzmunter verlassen. Wochen später fand man den armen Mann etliche Kilometer entfernt in der Kanalisation. Er war völlig verwirrt, schien aufgrund der Verwahrlosung dort schon eine Zeit lang gewesen zu sein. Leider konnte der Mann nichts zur Aufklärung des Falles beitragen. So blieb es bei Verdächtigungen.

Inmitten dieses Skandals von allen unbemerkt, hatte sich eine kleine Gruppe von Menschen, Himmlischen und Dämonen gefunden die tatsächlich miteinander redeten und ihre Ideen besprachen. Kurz vor Ende der Konferenz sprach die Gruppe vor, um ihre Erkenntnisse der letzten Tage zu teilen. Die Konferenz endete ohne besonderen Ausgang. Danach geschah die nächste Zeit nichts… jedenfalls öffentlich. Die Reiche sortierten ihre Informationen und Erkenntnisse aus der Konferenz. Dann wurden Botschafter ausgesandt und ohne großen Aufhebens fast schon nebensächlich entstand ein Freundschaftsvertrag der Reiche. Vorallem viele Himmlische hatten gegen den Vertrag gewettert, schließlich hätten sie den Krieg gewonnen und nun sollen die Dämonen Rechte bekommen.

Die Zeit danach war die Aufregendste und faszinierendste von allen. Die Welten glichen einem magischen Suk. Hinter jedem Laden eine neue Welt, ein neues Wunder noch nie zuvor in dieser Welt gesehen. Die feinen Stoffe und Kleider der Himmlischen, die filigransten und wundervollsten Geschmeide. Oh und nicht zu vergessen die Hölleninstrumente der Dämonen. Kein Mensch konnte den hypnotisierenden Klängen der Musikinstrumente widerstehen. So eine Teufelsgeige spielt sich ganz von alleine und man muss einfach dazu tanzen. Die Parties waren Legendär und konnten schon ein paar Wochen dauern. Früher wären die Menschen wahrscheinlich danach tod umgefallen, dank der Smoothies der Himmlischen die sie Soma nennen war man einfach ein paar Tage verkatert. Die Welten begannen sich gegenseitig positiv zu beeinflussen und ohne viel Aufhebens wuchsen sie zusammen. Das ist nun alles sehr lange her. Der Frieden ist zum Alltag geworden und die Tage davor in Vergessenheit geraten. Und das alles nur wegen einem nebensächlichen Satz. Was fragst du? Welcher Satz das ist? Wurde er in deiner Zeit noch nicht ausgesprochen? Na vielleicht bist es dann ja du, der ihn ausspricht… den nebensächlichen Satz.

Susanne


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