12/09

Reinkarnationserinnerung

F83.

Ich wurde ja gebraucht - als Druckmittel!

Jedes mal, wenn Chehija sich dem Scheich verweigerte, erhielt ich zehn Peitschenhiebe und wurde ein einen winzigen Raum mit einen Strohlager und einer rauhen Wolldecke gesperrt. Ich machte mir keine Sorgen um mich selbst, denn am nächsten Morgen kam der Arzt, prüfte meinen Gesundheitszustand und ließ mich dann heraus. Und damit war mir klar, daß letztlich die Anweisungen des Arztes entschieden, wie oft der Scheich versuchte, Chehija dazu zu bewegen, daß sie mit ihm schläft. Ich war nicht in Gefahr.

Ich wurde ja gebraucht - als Druckmittel! Und das brachte mich zur Weißglut.

Chehija ließ sich von diesem Scheich einreden, ich wäre nur kastriert worden, um sie zu bestrafen. Was Blödsinn war - die Bemerkung mit dem Spielzeug zeigte doch eindeutig, daß er von Anfang an viel zu eifersüchtig gewesen war, um etwas anderes zu tun! Aber Chehija glaubte mir das nicht. Dann kam noch diese Farce mit den Peitschenhieben dazu. Wenn er mich mit diesen Peitschenhieben zu irgendetwas hätte zwingen wollen, hätte ich sie schlicht ignoriert und mal gesehen, wer da mehr Ausdauer hat. Aber es gelang ihm, damit dem Mädchen Schuldgefühle einzureden.

Wenn sie nicht weinte, beschäftigte Chehija sich damit, sich bei mir zu entschuldigen für Dinge, an denen sie überhaupt nichts ändern hätte können. Es nützte nichts, daß ich sie immer wieder daran erinnerte, daß sie nicht die Macht hatte mich zu schützen, daß sie unschuldig war. Ich merkte wie nach und nach etwas in ihr zerbrach - und konnte nichts dagegen tun.

Die Leibwachen achteten darauf, daß ich keine scharfe Waffe in die Hand bekam, gaben mir aber bei ihrem Training ein Holzschwert und ließen mich mitmachen. Mir wurden zum üben abwechselnd drei verschiedene Gegner zugeteilt und alle drei waren mir im Kampf überlegen. Ich kämpfte immer wieder verbissen bis zur Erschöpfung gegen sie. Dann fragten sie mich, ob ich mich jetzt etwas besser fühlte. Ich nickte wortlos und wußte, daß sie meine Wut verstanden und billigten. "Armes Mädchen" sagten sie, wenn sie über Chehija redeten. Und mit der Zeit war ich meinen drei überlegenen Gegnern gewachsen - Übung macht den Meister.

Wenn ich dem Scheich begegnete, sagte ich ihm jedes mal, daß er, wenn er ihre Liebe wollte, auch mal etwas Gutes für mein Mädchen tun mußte. Und ich sagte Chehija, daß ihr sehr wahrscheinlich auf lange Sicht nichts anderes übrigbleiben würde als nachzugeben.

Kersti

Quelle: Erinnerung an ein eigenes früheres Leben


F84. Kersti: Fortsetzung: Das Mädchen da drin tritt dich nur, weil du ihm nicht die rechte Achtung entgegenbringst
F82. Kersti: Voriges: Die Wahrheit muß etwas Furchtbares sein
FI1. Kersti: Inhalt:
VA106. Kersti: Reinkarnation
EGI. Kersti: Kurzgeschichten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
Z51. Kersti: Erinnerungen an frühere Leben
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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