3/2010

Reinkarnationserinnerung - Einweihung in Mittelamerika

F107.

Der Sträfling

Als Evril in die für ihn vorbereitete Hütte im Urwald geführt wurde, wartete ich dort schon auf ihn. Er trat durch die Tür ein, sah mich und sagte:
"Ich hasse Dich! Wegen dir bin ich jetzt hier!"
"Du hast recht. Sonst wärest Du jetzt tot und in der Hölle, wo dich sicherlich niemand haben wollte, es sei denn als Folteropfer." antwortete ich.
"Ach - dafür soll ich dir jetzt wohl dankbar sein?"
"Nein. Das hier ist deine Strafe und du sollst es auch als Strafe empfinden." antwortete ich.
Natürlich sollte er auch darüber hinauswachsen, Machtlosigkeit als Strafe zu empfinden, aber das würde ich ihm nicht verraten, bevor er es gelernt hatte.

Die nächsten Monate empfand Evril als Qual. Es lag nicht an seiner Machtlosigkeit und nicht daran, wie ich mit ihm redete und ihn betreute. Ich hörte ihm genauso geduldig zu, wie ich jedem meiner Schüler zuhörte, erklärte ihm genauso sorgfältig den Sinn meiner Meditationsanweisungen und machte ihn darauf aufmerksam, daß ihm nur eines weiterhelfen würde: Wenn er meine Anweisungen befolgt. Er glaubte mir das nicht.

Die Aufgaben die ich ihm stellte, gefielen ihm gar nicht. Ich führe ihn zu dem dunkelsten Punkten in unserem Urwaldgebiet und erklärte ihm, wie er dort meditieren sollte, um die dortigen verletzten Naturwesen zu heilen. Dort, aber auch Nachts in seiner Hütte leisteten ihm Dämonen Gesellschaft, die durch sein Licht geheilt werden wollten.

Evril streikte zuerst. Die Dämonen rückten näher und näher, bis sie ihn anfaßten, um mehr von seiner Energie abzubekommen. Nach einigen Tagen war er so verzweifelt daß er mitten in unserem Gespräch in Tränen ausbrach. Ich ließ ihn weinen und wies ihn dann darauf hin, daß die Dämonen sofort mehr Abstand nehmen würden, sobald er sich korrekt auf das göttliche Licht konzentriert und die Energie des Ortes reinigt.

Einige Tage später begann er tatsächlich zu meditieren, war aber gar nicht erfreut, als ich seine Erfolge lobte. Trotzdem befolgte er zähneknirschend meine neuen Anweisungen, wann immer ich ihm welche gab und die Dämonen hielten sich brav an meine Regel zwei Meter Abstand zu halten, so lange er tat, was ich sagte. Oft hielten sie sogar mehr Abstand, weil ihnen das Licht zu hell war.

Wir inkarnierten Dunklen hielten unsere täglichen mehrstündigen Morgen- und Abend-Meditationen mit ihm ab. Bei Sonnenuntergang begleitete er mich und Tiura zum Kreis der Eingeweihten in den hellen Tempel und nahm dort an dem Energieaustausch teil.

Egal wie Evril sich benahm, ich blieb immer gleich ruhig und freundlich und erklärte ihm weiterhin sorgfältig den Sinn meiner Anweisungen. Wenn er Rückfragen stellte oder Vorwürfe machte, die zeigten, daß er etwas mißverstanden hatte, erklärte ich ihm, was er wissen mußte, um die Dinge richtig einzuordnen. Und mit der Zeit nutzte sich sein Zorn ab.

Er begann die Meditationen wieder zu genießen, ließ sich durch die Dämonen, die in seiner Energie baden wollten, aber sonst nichts taten, nicht mehr aus der Ruhe bringen und kam mehr und mehr ins Gleichgewicht. Seine Fragen drückten nicht mehr Zorn und Widerstand aus sondern Interesse an meinem Wissen. Und wenn ich ihn an dunkle Orte führte, betrachtete er das als Herausforderung.

Die Wochen, in denen er seine Meditationen im dunkelsten Teil des Waldes geübt hatte, verbesserten seine Meditationstechnik sehr, schon weil er es als Belohnung empfand, wenn die lichthungrigen Dämonen möglichst viel Abstand zu ihm hielten. Meine Ratschläge hatten ihr übriges getan, denn ich hatte weitaus mehr Ahnung von Meditations-, Reinigungs- und Heilungstechniken als Anatah sie je gehabt hatte. Als schwerverletzter Dunkler, der mit jeder Meditation viele dunkle Anteile anzog, die so kaputt waren, daß sie zu Staub zerfallen waren, war ich von jeher auf eine wesentlich bessere Meditationstechnik angewiesen als so ein Engel wie Evril. Innerhalb mehrerer Leben, hatte ich meine Fähigkeiten in dem Bereich so weit verbessert, wie das ein Engel nie tun kann - einfach, weil dazu keine Notwendigkeit besteht.

Ich war zufrieden mit Evrils Entwicklung.

Kersti

Quelle: Erinnerung an eigene frühere Leben


F108. Kersti: Fortsetzung: "Ein guter Lehrer lernt von jedem seiner Schüler etwas dazu."
F106. Kersti: Voriges: "Na, wenn nur alle Wesen auf diese Weise egoistisch wären!"
FI5. Kersti: Inhalt: Einweihung in Mittelamerika
V4. Kersti: Merkwürdige Erfahrungen
EGI. Kersti: Kurzgeschichten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
Z51. Kersti: Erinnerungen an frühere Leben
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de