1/2012

Reinkarnationserinnerung - Niemand braucht Sklavenjungen

F140.

Um nicht die Gefühle eines Leibwächters zu verletzen

Es war ein großes Fest. Viele der Mächtigen waren eingeladen und Koris hatte uns Leibwächtern eingeschärft, daß wir sehr wachsam sein müßten, da viele der Gäste nicht eben gut auf den Herrn zu sprechen waren.

Also begleitete ich die Herrin zum Festplatz und achtete darauf, daß ich immer in einer Postition stand, wo ich jeden Bewaffneten in ihrer Nähe rechtzeitig aufhalten konnte.

Plötzlich rief einer der Männer im scharfen Befehlston "Jetzt!" - sofort zogen seine Begleiter die Waffen - und auch ich hatte meine sofort gezogen, griff den Vordersten an, entwaffente ihn, erschlug zwei weitere, die mit gezogenen Schwertern auf den Herrn zustürmten. Meine Kollegen hatte nur einen Bruchteil einer Sekunde später reagiert, deshalb war es ihnen nicht gelungen, zwischen den Herrn und die Angreifer zu kommen. Jetzt jedoch waren sie an meiner Seite und erledigten den Rest der Feinde.

Nach dem Kampf kam der Arzt zu mir und fragte mich, ob ich verletzt sei. Ich nickte.
"Schlimm?"
Ich schüttelte den Kopf. Es war nur ein leichter Schnitt an der Schulter.
"Gut. Dann kümmere ich mich zuerst um die anderen."
Ich nickte.

Zadek kniete ein paar Meter weiter am Boden und umklammerte sein linkes Handgelenk. Ein Hieb hatte seine Hand fast völlig abgetrennt. Als der Arzt ihm mitteilte, daß ihm nichts anderes übrig blieb, als die Hand zu amputieren, begann Zadek zu weinen. Ich machte mir große Sorgen um Zadek, denn ich erinnerte mich nur zu gut, wie mein früherer Herr Randi die Kehle durchgeschnitten hatte, weil man ihm hätte den Arm amputieren müssen, damit er überlebt. Als ich die Angst in Zadeks Miene sah, wußte ich, daß ihm derselbe Gedanke gekommen war. Ich legte ihm den Arm um die Schultern und hielt ihn, während der Arzt die Hand ganz abschnitt und den Stumpf fest verband. Danach verband er auch meinen Arm. Ich blieb bei Zadek, während die Herrin dem Arzt half, unsere anderen Verletzten zu versorgen.

Am nächsten Morgen ließ der Herr mich zu ihm rufen. Er bedankte sich bei mir, weil ich ihm und seiner Frau das Leben gerettet habe.

Zadek durfte sich einige Zeit erholen, trainierte sobald der Arzt ihm das erlaubte, wieder kämpfen und blieb weiterhin Dinias Leibwächter. Allerdings merkte ich daran, daß stets, wenn er irgendwo dabei war, wo tatsächlich die Gefahr bestand, daß jemand angreifen könnte, ein Leibwächter mehr eingeteilt wurde, daß Koris ihn nicht als volle Leibwache rechnete. Offensichtlich wurde das so nur gemacht, um nicht die Gefühle eines Leibwächters zu verletzen, der im Kampf verletzt worden war.

Kersti

Quelle: Erinnerung an ein eigenes früheres Leben


F141. Kersti: Fortsetzung: Der versklavte Mönch
F139. Kersti: Voriges: Wenn ich nicht wüßte, daß du nichts in der Hose hast, könnte ich beinahe eifersüchtig sein
FI11. Kersti: Niemand braucht Sklavenjungen
VA106. Kersti: Reinkarnation
EGI. Kersti: Kurzgeschichten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
Z51. Kersti: Erinnerungen an frühere Leben
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Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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