1/2012
Aber der Gedanke an ein Buch ließ mich nicht wieder los, denn ich wollte den Herren wirklich die Meinung sagen und zwar möglichst vielen und so, daß sie es nicht einfach wieder vergessen. Ich versuchte fast ein Jahr lang, mich selbst wieder von diesem gefährlichen Gedanken abzubringen, ehe ich dem Mönch mitteilte, daß ich das Buch schreiben würde und ihm auf meiner Schreibtafel den Entwurf für die erste Seite zeigte, die kurz meine ersten Lebensjahre beschrieb.
Er las sich das durch, und begann zu weinen.
"Wie hast du denn das nur ausgehalten?" fragt er.
"Ich kannte es nicht anders, also hielt ich das für normal." schrieb ich an die Stelle, wo vorher gestanden hatte, daß ich das Buch schreiben würde.
Ich dachte mir, daß derjenige, der die ganzen Lehrsätze über das meditieren erfunden hatte, offensichtlich etwas mehr schlimme Erfahrungen erlebt haben mußte, als mein lieber Mönch, sonst hätten diese Lehrsätze mir nicht so sehr weiterhelfen können.
Einer der zentralen Lehrsätze war, daß man die Welt so wahrnehmen und akzeptieren muß, wie sie ist, und von da aus seine Handlungen planen. Mit dem Schicksal hadern, macht die Welt nicht besser und eine Planung, die von der Welt ausgeht, die man sich wünscht, führt zu Fehlschlägen im Leben. Und letztlich bleibt einem nichts anderes übrig, als das Leben, in das man hineingeboren ist, auszuhalten. Die einzige Entscheidung, die man hat, ist ob man das Beste draus macht oder alles durch unbedachtes Verhalten noch verschlimmert.
Quelle: Erinnerung an ein eigenes früheres Leben
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
Internetseite: https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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