erste Version: 8/2012
letzte Bearbeitung: 8/2012

Reinkarnationserinnerung: Der verwandelte Vater

F153.

Wie eine Katze, die eine Maus zu Tode spielt

Vorgeschichte: F150. Kersti: Ich fand es schon merkwürdig, daß ich mich vor Engeln fürchtete, aber nicht vorm Teufel

Ermin, eine Ahrimaninkarnation erzählt:
Als es die ersten Male geschah, traute ich meinen Augen nicht. Tatsächlich bin ich mir gar nicht sicher, wann das erste mal war. Er war manchmal einfach anders, wie ein haßerfüllter Fremder, der unfreundliche Dinge sagte, die mein Vater nie gesagt hätte. Er sah dann auch ganz anders aus und bewegte sich anders. Und doch dachte ich die ersten Male, ich hätte mir das nur eingebildet oder einen Alptraum gehabt.

Tatsächlich hatte ich in dieser Zeit viele Alpträume, in denen mein Vater sich in einen Drachen verwandelte. Ich wußte dann, daß ich niemals Angst zeigen durfte, sonst würde der Drache mich fressen. Der Drache meiner Träume versuchte mich ständig zu erschrecken, bis ich irgendwann doch einmal zusammenzuckte, und dann schnappte er nach mir und fraß mich auf. Wie eine Katze, die eine Maus zu Tode spielt. Ich kann mich an dieses Gefühl wachsamer, ruhiger Konzentration erinnern, das ich in diesen Träumen hatte. Jeder Fehler ist tödlich, man darf keinen Augenblick in der Konzentration nachlassen. Und der Traum fühlte sich erschreckend real an und schien in der Alltagswelt zu spielen.

Irdisch führten die Träume dazu, daß ich nicht wußte, ob meine irdischen Erinnerungen an das seltsame Verhalten meines Vaters vielleicht auch solche Träume waren und ob ich es mir vielleicht nur eingebildet hatte. Ich hatte große Angst und befürchtete, daß ich mich nur vor Träumen fürchten könnte und in Wirklichkeit verrückt geworden sein könnte. Also tat ich damals so, als sei alles normal.

"Du hast damals in diesen Träumen versucht, Dir mitzuteilen, daß Dein Vater durch Satan besessen ist und daß Satan beginnt die Macht über den Körper zu übernehmen. Leider hast Du die Warnung nicht begriffen, bis es zu spät war." erklärte mir Tiuval.

Die Phasen in denen mein Vater komisch war, wurden länger und häufiger. Und er begann Dinge zu tun, die richtig grausam waren. Beispielsweise hat er mal einem Diener den Kopf abgeschlagen, ohne erkennbaren Grund und dann behauptet, er hätte ihn umbringen wollen. Ich machte ihm deshalb Vorwürfe und versuchte ihm den Unsinn auszureden. Zuerst war er völlig uneinsichtig, dann plötzlich änderte sich sein Gesichtsausdruck und da war wieder mein alter Vater, der zuerst nur mit einem entsetzten Blick auf die Leiche starrte und dann einfach weglief, in sein Zimmer, die Tür hinter sich zuschlug und verriegelte und dann hörte ich ihn dort weinen.

Ich blieb verwirrt und erschüttert zurück und weinte auch. Es war einer der Leibwächter, der sich um die Angelegenheiten des Toten Dieners kümmerte, Theodar hieß er.

Späteres Nachfragen ergab, daß mein Vater sich an den Mord nicht erinnern konnte.

Mein Vater wurde immer verrückter, und die Zeiten, in denen ich ihn noch als meinen Vater wiedererkannte, wurden immer seltener. Ich versuchte die Diener so gut wie möglich zu schützen und stellte mich meinem Vater in den Weg, wann immer ich den Eindruck hatte, daß er komisch reagieren könnte. Er hat mehrfach das Schwert gezogen, um Menschen zu töten - und da ich ihm im Weg stand, mich beschimpft, ich solle weggehen damit er den Fremden umbringen könne. Die Fremden waren unsere Diener und ich ging ihm nicht aus dem Weg, bis er wieder der alte zu sein schien. Auch Theodar und ein weiterer Leibwächter Kiris stellten sich meinem Vater immer wieder in den Weg und entwaffneten ihn, wenn er seine verrückten fünf Minuten hatte, so daß es lange nicht zu einem zweiten solchen Mord kam. Der Führer der Leibwache Thomar teilte seine Leute bewußt so ein, daß immer einer von uns dreien nahe genug bei meinem Vater war, um ein weiteres Unglück zu verhindern und er schärfte mir eindringlich ein, daß ich wenn ich eingeteilt war genauso wenig von der Seite meines Vaters weichen durfte wie ein Leibwächter.
"Oder willst Du, daß noch ein Mensch ermordet wird?" fragte er mich.
Ich wollte das nicht, also tat ich, was er anordnete.

Anfangs übernahm ich diese Aufgabe nur, wenn ich sowieso bei meinem Vater war, nahm aber regelmäßiger als bisher am Training der Leibwachen meines Vaters teil, weil mir klar war, wie gefährlich mein Vater werden konnte.

Dann weigerte sich mein Vater immer öfter, Theodar oder Kiris in seiner Nähe zu dulden. Sie wären aufsässig, meinte er. Stattdessen nahm er Wachen wie Arton in seine Leibwache auf, von denen er früher meinte, sie wären zu unzuverlässig für diese Aufgabe. Also wurde ich immer öfter eingeteilt, um meinen Vater von gefährlichen Dummheiten abzuhalten. Das verbesserte meine Beziehung zu meinem Vater nicht gerade. Überhaupt wurde mein Vater selbst in seinen normalen Zeiten immer agressiver und unleidlicher, auch wenn sich das nur in unfreundlichen Worten äußerte. Er fühlte sich bevormundet und überwacht - was ja nur eine zutreffende Wahrnehmung der Realität war.

Ich wurde ebenfalls immer wütender und genervter, bekam immer häufiger Alpträume und entwickelte seltsame Ängste, die für mich nicht erkennbar im Zusammenhang mit der Situation standen. Mir war völlig unklar, warum ich plötzlich begann, mich neben Drachen auch noch vor Engeln und Gott zu fürchten, obwohl ich mich doch eigentlich für einen Christ hielt und meines Wissens nichts Verbotenes tat.

Ich begann mich öfter mit meinem Vater zu streiten, besonders um die Frage, ob Theodar und Kiris weiterhin ihre Schichten als Leibwächter übernehmen dürfen - was für mich jedes mal eine massive Erleichterung war, weil ich dann nicht mit dieser Aufgabe belastet war. Ich setzte mich damit immer seltener durch.

Jemand schüttette mir Wasser in Gesicht.
"Steh auf."
Schlaftrunken öffnete ich die Augen und stellte fest, daß zehn von den Männern meines Vaters mit gezogenen Waffen in meinem Zimmer standen. Meine ältesten Sachen lagen neben meinem Bett und meine Waffen waren weg. Ich dachte, daß das nur ein Traum sein kann, denn so etwas passiert doch nicht, oder?

Arton zog mir die Decke weg und als ich ihn dann immer noch nur verwirrt ansah, schlug er mich mit der Reitgerte. Ich stand immer noch verwirrt und sehr benommen auf. Was sollte das? Wo waren meine Waffen? Und warum fühlte ich mich so träge? Als er mich weiter schlug, zog ich mich an, mein Kopf war zu träge und ich hatte das Gefühl nur in Zeitlupe reagieren zu können.

Arton fesselte mir die Hände auf den Rücken und führte mich zum Turm unserer Burg. Der Zugang zum Turm liegt im dritten Stock und ist vom Haupthaus nur durch eine Zugbrücke zu erreichen. Ich ging verwirrt und benommen mit und wurde erst richtig wach, als er mich gefesselt, wie ich war, durch die Falltür nach unten stieß.
Ich wunderte mich, warum ich mich so verschlafen fühlte. Überhaupt war ich gestern nach dem Essen seltsam schnell müde geworden. Danach kamen die Ereignisse aus dem ersten Abschnitt:
F149. Kersti: "Komm herunter, wenn Du Dich traust. Ich langweile mich hier unten!"
"Sie hatten Dir Betäubungsmittel unters Essen gemischt." erklärte mir der Tiuval-Geist, als ich ihm bis zu diesem Punkt erzählt hatte.
"Das erklärt einiges." dachte ich mir.

Der Geist ließ mich die verschiedenen Teile meiner Erinnerungen immer wieder leise erzählen, machte mich auf immer neue Details aufmerksam, die mir zuerst nicht bewußt gewesen waren. Dann erklärte er mir einen geistheilerischen Plan, mit dem man das Problem hätte im Keim ersticken können, wenn ich damals begriffen hätte, welcher Wahnsinn sich zu entwickeln drohte. Der Plan hörte sich praktikabel an, aber es war natürlich zu spät, um ihn jetzt noch umzusetzen. Trotzdem bestand der Geist darauf, daß ich mich intensiv damit beschäftigte.
"Wenn du dich im Körper mit diesen Ideen auseinandersetzt erhöht das die Chance erheblich, daß es Dir im nächsten Leben gelingt, an diese Lösung zu denken, wenn Dir wieder ein solches Problem begegnet." erklärte er mir und da ich nun wirklich nichts Besseres zu tun hatte, tat ich, was er wollte.

Kersti

Fortsetzung:
F154. Kersti: Das ist, weil kleine Satanschnurzel Schutz bei Loki suchen

Quelle

Erinnerung eines Anteils meiner Gruppenseele an eine Erfahrung aus der geistigen Welt
EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI12. Kersti: Der verwandelte Vater
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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