erste Version: 10/2013
letzte Bearbeitung: 12/2014

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F247.

"Nein. Ich schäme mich grundsätzlich nie für Dinge, die andere getan haben."

Vorgeschichte: F215. Kersti: Du denkst nicht wie ein siebzehnjähriger Junge

Karl erzählt:
Ich stehe unter der Dusche und genieße das besänftigend warme Wasser, von der Zentralheizung, die ich entworfen habe. Draußen am Morgenhimmel zeigt sich das erste schwache Rot. Plötzlich höre ich vom Eingang der Duschräume ein scharfes Einamten. Ich schaue hin, sehe dort den höchsten Offizier meiner Wache, grüße ihn und fordere ihn auf doch hereinzukommen.

Wenn jemand meinen veränderten Körper gesehen hat, das habe ich im Laufe der Jahre festgestellt, muß ich nachher mit ihm darüber reden, sonst spricht er nie wieder richtig mit mir. Mich hat das sehr oft genervt. Schließlich ist es nicht unbedingt fair, daß man zu Strafe dafür, daß einem so etwas angetan worden ist, auch noch jeden therapieren muß, der die Narben dieser Foltern anschaut und schon mit dem bloßen Anblick Probleme hat. Abgesehen davon nützt bei vielen Leuten alles therapieren nichts, mit ihnen ist nichts mehr anzufangen, nachdem sie das gesehen haben. Außerdem ist mir das auch einfach zu anstrengend und deshalb zeige ich mich normalerweise nicht nackt unter Leuten.

Ich stellte die Dusche ab, trocknete mich ab und zog mir den Bademantel und Hausschuhe an. Ich fragte den Leiter meiner Leibwache, ob er mich in mein Büro begleiten wolle, wo ich auch schlafen würde. Er kam mit.

Ich setzte mich im Schneidersitz auf mein Sofa im Büro und forderte ihn auf, sich ebenfalls zu setzen. Er fragte mich, ob er sich meinen Körper noch einmal genauer anschauten dürfte. Ich zog den Bademantel aus und hängte mir die Decke über die Schultern.
"Sag mal Karl, ich habe dich bisher nie nackt, mit freiem Oberkörper oder auch nur kurzen Ärmeln gesehen. Schämst du dich für dein Aussehen?" fragte der Mann.
"Nein. Ich schäme mich grundsätzlich nie für Dinge die andere getan haben." erklärte ich, "Es ist einfach so, daß man mit den meisten Leuten nicht mehr reden kann, wenn sie das gesehen haben. Und das ist mir auf Dauer zu anstrengend."
"... die andere getan haben?" wiederholte er fragend.
"Als ich zur Welt gekommen bin, war ich körperlich ein ganz normaler kleiner Junge. Das blieb so, bis ich 15 war - und dann haben einige Leute mit einer Mischung aus Magie und Gentechnik in meinem Genen herumgepfuscht und das hier ist dabei herausgekommen. Die meisten Methoden, die sie dabei angewendet hatten, waren Folter, beispielsweise haben sie mir an jeden einzelnen Wirbel Elektroschocks gegeben, um das Körperenergiefeld zu löschen."

"Und wie bist du damit fertig geworden?" fragte er.
"Nicht damit fertigzuwerden stand ja nicht zur Auswahl." meinte ich.
"Das kann doch nicht einfach gewesen sein, Junge." bestand er auf seiner Frage.
"Nein, es war nicht einfach. Und das ist auch nur ein Bruchteil von dem, was in meinem Leben schwierig war."
Als mein Leibwächter mußte er wissen, welche Gefahren mir drohten. Da ihm außerdem noch die Aufgabe hatte, die Welt vor mir zu schützen, sollte ich aus rätselhaften Gründen völlig durchdrehen, mußte er auch wissen wer ich bin und welche Macht ich habe. Ich war der Ansicht, daß es überhaupt nichts bringen würde, sollte er mich erschießen, wenn tatsächlich das passieren würde, was Göring befürchtet. Glücklicherweise bestand auch nicht die Gefahr, daß ich den Mann dann als ernsthafte Bedrohung wahrnehmen könnte, so daß ich ihm ziemlich sicher nicht absichtlich etwas tun würde. Auf alle Fälle, mußte ich ihm die Probleme auf eine Weise erklären, die ihm die Sicherheit gibt, in den Situationen mit denen zu rechnen ist, zu wissen was zu tun richtig ist. Ich mußte ihm auch eine grobe Einführung geben, durch welche Mächte der Staat in dem wir lebten und die gesamte Menscheit, bedroht war. Ich erzählte ihm also grob von meiner Kindheit, von meiner Ausbildung als Bibliothekar und Maschinenschlosser und von dem Mord an Elly und wie ich nachher ihren Vater erschossen hatte, weil er mich sonst erschossen hätte.

"Ich weiß nicht, inwieweit du das, was jetzt kommt, verstehen kannst. Mit Sicherheit wirst du mehr verstehen, als du deinen Leuten erklären kannst, denn du wurdest für deinen Posten unter anderem ausgewählt, weil du eine ungewöhnlich stark ausgeprägte Hellsicht hast. Deine Männer haben nur eine vage Ahnung, eine Intuition, du siehst bildlich, was im Feinstofflichen vorgeht."
"Woher weißt du das?" fragte er und es klang, als würde er das für ein peinliches Geheimnis halten.
"Grundsätzlich haben die Ritter es mir erzählt. Ich habe deine Fähigkeiten aber auch im einzelnen geprüft." antwortete ich, "Beispielsweise hast du einige Male auf eine Frage, die ich nur telepathisch gestellt hatte, laut geantwortet."
Er wirkte peinlich berührt.
"Ich war mein ganzes Leben lang hellsichtig. Doch in den beiden Jahren danach haben sie mir die heiligen Pflanzen aller Herren Länder und dazu jede denkbare andere Droge gegeben, mit dem Ergebnis, daß ich jetzt in einer Weise hellsichtig bin, wie sich das ein normaler Mensch nicht vorstellen kann."
"Du klingst nicht, als würde dich das glücklich machen." meinte er.
"Ich habe gemischte Gefühle. Die Hellsicht an sich finde ich bereichernd. Aber ..."
Ich erzählte ihm von den ganzen Morden, davon, daß die meisten Menschen wahnsinnig werden, wenn man das mit ihnen macht. Davon, wie ich immer wieder gefoltert wurde, teils um Göring zu erpressen, teils um mich selbst zum nachgeben zu zwingen.

Er hörte nicht auf zu fragen, daher erzählte ich weiter.

Ich versuchte ihm ein Gefühl dafür zu vermitteln, über welche magische Macht ich verfügte und mit welcher Art Macht wir uns angelegt hatten.

Kersti

Fortsetzung:
F365. Kersti: Der Offizier von Karls Wache: Unter der Dusche stand ein seltsames buntes Fabelwesen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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