erste Version: 10/2013
letzte Bearbeitung: 10/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F258.

"Also hört mal, ich habe zwei Jahre lang nur Bücher über Drogen zu lesen bekommen. Ich will endlich mal wieder was anderes lesen!"

Vorgeschichte: F257. Kersti: D

Karl erzählt:
Ich ging also zusammen mit dem Arzt und Göring in Görings Arbeitszimmer. Dort wartete ein Teller mit belegten Broten auf uns, bei dem ich sofort herzhaft zugriff. Dabei rutschte mein Ärmel etwas hoch und Göring sah das Ende von dem Schlitz in meinem Arm.
"Zeig mir mal deinen Arm." sagte er.
Ich biß kräftig von dem Brot ab, legte es auf den Teller vor mir, knöpfte, den Ärmel auf. Dann löste ich den Gurt, der die Eisenplatte an Ort und Stelle hielt, die verhindern soll, daß der Arm wieder zuwächst. Danach biß ich wieder ab, während zunächst Göring und dann der Arzt sich den Schlitz im Arm besahen. Auf Görings Aufforderung hin krempelte ich auch den anderen Ärmel hoch und ließ sie sich das auch noch anschauen. Danach sagte ich ihnen, daß zwar in den Beinen auch Schlitze sind, daß sie sich die aber erst nach dem Essen anschauen dürften, weil ich Hunger hätte und mir keiner erzählen kann, daß das nicht bis nach dem Essen warten kann. Beide sahen sie ziemlich wütend aus. Das machte mir aber keine Sorgen, weil sie nicht auf mich wütend waren und außerdem diese Beunruhigung wegen meinen ungeschickten Bemerkungen plötzlich verschwunden war.

"Was hat sich dieser Mistkerl nur dabei gedacht?" fragte der Arzt während er wütend in die Luft starrte.
Ich erklärte ihm, wie ich mich aus den Handschellen herausgewunden hatte und daß das seine Gegenmaßnahme gewesen war. Danach erzählte ich, daß Haushofer mir beim ersten mal eine anatomische Zeichnung gezeigt hatte um mir zu erklären, welche Adern und Sehnen - ich nannte die genauen wissenschaftlichen Namen - man vermeiden muß, wenn man einen solchen Schlitz macht. Von dem Arzt kam eine seltsame Mischung aus Grauen und Faszination.
"Du hast ihm also so genau zugehört?" fragte er.
"Ja, denn damit kann man Haushofer sehr lange ablenken. Außerdem kann Wissen einem ja nie schaden." erklärte ich.
Er sah mich fassungslos an und schüttelte immer wieder den Kopf, während ich in Ruhe weiter aß. Ich fragte mich, warum er es so seltsam fand, daß ich wissen wollte, wie der menschliche Arm aufgebaut ist. Ihm als Arzt war doch eigentlich klar, daß solches Wissen wichtig ist, wenn man Menschen helfen will. Was war so komisch daran, wenn ich solche Dinge lernen wollte?

Danach konnte man mit den beiden irgendwie nicht mehr richtig reden. Ich fand das ziemlich blöd, weil ich zwei Jahre lang in einem kleinen Zimmer eingesperrt war und endlich mal wieder ein bißchen über die Welt, die Politik und Ähnliches hören wollte. Schließlich ist Pharmakologie als fast einziges Gesprächsthema für zwei ganze Jahre dann doch etwas fad. Selbst wenn der Lehrere Haushofer heißt und eine Bibliothek mit mehreren tausend Bänden über das Thema hat.

Während des Essens sah ich einen Fledermausmenschen im Sturzflug auf mich herunterfliegen und ich machte den Fehler, meinen irdischen Arm zu bewegen, um ihn abzuwehren. Der Wolf schimpfte wieder mit mir, weil ich mir doch denken konnte, daß ein Fledermausmensch nur feinstofflich ist. Er meinte ich soll besser aufpassen, was ich tue. Göring und der Arzt waren sofort wieder furchtbar beunruhigt, so daß ich mich auch ärgerte, daß ich nicht aufgepaßt hatte.

Irgendwann behaupteten sie es wäre 1938 - aber das konnte aber gar nicht sein, vor ein paar Tagen war es erst 1932 gewesen. Außerdem hatte Göring eine andere Frau und ein Kind und seine frühere Frau Carin war tot. Ich verstand nicht, wie das sein konnte. Ich weinte, denn ich hatte Carin gemocht.

"Laß uns in rüber gehen. Ich muß deinen Arm behandeln." sagte der Arzt nach dem Essen.
"Danach gehe ich aber in die Bibliothek und hole mir ein paar anständige Bücher." meinte ich.
Beide Männer sahen mich ungläubig an.
"Also hört mal, ich habe zwei Jahre lang nur Bücher über Drogen zu lesen bekommen. Ich will endlich mal wieder was anderes lesen!" meinte ich.
"Wieviele Bücher über Drogen waren das denn?" fragte der Arzt.
"Jeden Tag mindestens ein oder zwei. Ich würde sagen insgesamt etwas über tausend Bücher in mindestens zehn verschiedenen Sprachen. Wieso?"
Warum diese Antwort in beiden eine solche Fassungslosigkeit auslöste, war mir unverständlich. Irgendetwas mußte ich schließlich lesen und das war das Einzige, was zur Auswahl gestanden hatte.

Der Arzt desinfizierte und nähte die Schlitze in Armen und Beinen zu. Haushofer hatte das verboten, aber das war mir egal. Bis in die Bibliothek schaffte ich es danach nicht, weil der Arzt mir gegen meinen Willen eine Spritze gab, die mich einschlafen ließ. Mich ärgerte das.

Kersti

Fortsetzung:
F259. Kersti: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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