erste Version: 11/2013
letzte Bearbeitung: 11/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F266.

Wenn ich mich so in die Strukturen der Welt einfühlte, war da ein tiefes Glücksgefühl, eine Freude an meiner Arbeit, das Gefühl an etwas Heiligem teilzuhaben

Vorgeschichte: F269. Kersti: D

Karl erzählt:
Irgendwann war ich lange genug wach, daß es mir an dieser Hütte langweilig wurde. Die zunehmend länger werdenden Spaziergänge befriedigten mich nicht mehr vollends, also packte ich diejenigen Sachen zusammen, die ich selber mit ins Tal nehmen wollte und stieg ab zum Eingang der Fabrikanlage.

Ich machte die Runde und begrüßte alle kurz. Wie immer freuten sich meine Leute, Wachleute wie Mitarbeiter, mich wiederzusehen. Mein Stellvertreter meinte in einem ernsten, beunruhigten Ton, der überhaupt nicht zu diesen Worten passen wollte:
"Du siehst gut aus. Viel besser als normalerweise, wenn du wieder zur Arbeit kommst."
Doch das irritierte mich noch nicht ernsthaft. Ich lächelte ihn nur an und bekam ein "Willkommen zuhause!" als Antwort und er umarmte mich.

Dann ging ich in mein Büro, setzte mich auf mein Sofa und wollte überlegen, was ich diesmal zeichne und es ging nicht. Ich bekam einen eisigen Schreck. Es war nicht so, daß ich über mein Fachgebiet nichts mehr wußte oder nicht mehr darüber nachdenken konnte. Aber es war anders.

Früher war es ein Einklinken in das Wesen der Welt, ein Einfühlen in seine Strukturen, eine tiefgreifende Einheit und Ganzheit mit der Welt gewesen. Ich konnte buchstäblich sehen, was die Welt im Inneresten zusammenhält. Ich konnte in diese Strukturen hineinfühlen, sehen, wie man sich einfügen mußte, damit eine ganz andere Technik entsteht, die eins ist mit der Welt und dazu beiträgt, daß die Welt heiler wird, gesünder, harmonischer. Einige wenige Menschen erleben beispielsweise in der Musik ein ähnliches Glücks- und Einheitsgefühl - oder in tiefgreifenden spirituellen Erfahrungen. Für mich aber war es damals die Technik.

Die Technik war irdisch betrachtet, für den, der diese Wahrnehmung nicht hat, nicht sehr anders als die andere, falsche Technik. Es war manchmal eine Frage einer etwas anderen Form, manchmal eine Frage der Menge. So lange es Jäger- und Sammlervölker gab, war das Kochen auf dem Feuer immer ein harmonischer Teil der Natur, der keinen Schaden anrichtet. Jetzt im Industriezeitalter wird es zur Gefahr, weil nicht genug Wälder existieren, um den Holzhunger der Menschheit zu stillen. Es gab aber auch völlig andere technische Möglichkeiten, die uns bisher unbekannt sind.

Wenn ich mich so in die Strukturen der Welt einfühlte, war da ein tiefes Glücksgefühl, eine Freude an meiner Arbeit, das Gefühl an etwas Heiligem teilzuhaben. Ich spürte dabei, wie sehr ich Teil einer größeren Einheit war, daß das Universum mir alles Glück der Welt geben wollte, und welche Kanäle ich öffenen mußte, damit es mir diese Geschenke übergeben konnte.

Ich versuchte mich also erneut einzuklinken und das Tor war verschlossen. Die Welt blieb düster und langweilig, ich konnte das Heilige nicht mehr spüren, mich nicht mehr in diesen Tanz der Ideen einklinken und mit tanzen. Es war als wäre ich von allem Glück verstoßen worden, in eine Welt wo Technik tot und bedeutungslos ist, wo sie nie mit dem Wesen der Welt in Verbindung kommen kann.

"Du siehst gut aus. Viel besser als normalerweise, wenn du wieder zur Arbeit kommst." hatte mein Stellvertreter gesagt. Und er hatte recht gehabt, beunruhigt zu sein. Da stimmte etwas nicht.
Ich dachte darüber nach, seit wann das so ist. Wann hatte ich mich eigentlich zum letzten mal in diesen Strom der Ideen eingeklinkt? Nach der letzten Folterorgie und der Geschichte mit dem armen Ritter war noch alles in Ordnung. Ich hatte vor Ideen nur gesprudelt und konnte es nicht erwarten, an die Arbeit zurückzukehren. Diesmal war es anders gewesen. Ich hatte nur in der Sonne gelegen und passiv Schönheit und Wärme in mich aufgenommen während ich mich innerlich ganz wund und verletzt gefühlt hatte. Ich hatte nicht nachgedacht und mit Ideen gespielt wie früher immer, wenn ich krank war, sondern mich nur erschöpft und ausgelaugt gefühlt. Früher hatte nur der Körper mir nicht gehorcht, war schlapp gewesen. Jetzt waren auch meine Seele und mein Geist völlig schlapp und ausgelaugt. Als wäre alles zu Staub zerfallen.

Ich überlegte, ob es einen bestimmten magischen Angriff oder einen Zeitpunkt gegeben hatte, wo diese Fähigkeit plötzlich verschwunden war, dachte durch die Zeit zurück. Aber nein, es hatte nicht plötzlich aufgehört sondern die Quelle war nach und nach versiegt, tröpfchenweise. Ich hatte nach und nach immer seltener Zugang zu diesem Glücksgefühl gefunden und es war immer flacher geworden. Also viele kleine Verletzungen, nicht eine große, kein gezielter Angriff auf meine Fähigkeiten sondern allmähliche Zermürbung. Und ich hatte diese Fähigkeit schon vor Jahren verloren, war nur zu krank gewesen, um es zu bemerken.

Ich war zu oft magisch angegriffen worden, seelisch zu tief verletzt worden, zu oft gefoltert und gequält worden. Dieses Glücksgefühl, diese Einheit war nicht mehr greifbar, nur noch eine Erinnerung an ein großes unerreichbares Glück. Ich fühlte mich verstoßen, ungeliebt, verlassen und als wäre ich in eine Welt ohne jegliches Glück geworfen worden. Ich habe unendlich um diese Fähigkeit getrauert.

Als ich merke, daß ich beginne, im Kreis zu denken, stehe ich auf, gehe hinüber ins Wachlokal und frage, ob es irgendein Kampftraining gibt, an dem ich mich beteiligen kann.
"Ist irgendetwas nicht in Ordnung?" fragt er mich.
"Du hast recht. Es ist etwas nicht in Ordnung. Aber ich möchte im Augenblick noch nicht darüber reden, sondern erst einmal auf andere Gedanken kommen, mich ablenken." antworte ich.
"Die Erste trainiert gerade Judo in der kleinen Halle. Die lassen dich sicher mitmachen." meint er.
Ich gehe also in die kleine Turnhalle und bekomme beim nächsten Partnerwechsel einen Übungspartner zugeteilt. Nach früheren Krankheiten hatte ich das Kampftraining immer wieder begonnen, sobald der Arzt es mir nicht mehr strengstens verboten hatte und habe deshalb das erste mal normalerweise höchstens einen einzelnen kurzen Übungskampf durchgehalten. Diesmal hatte ich kein Problem, stundenlang durchzuhalten. Ich verlor nahezu jeden Übungskampf, stellte aber fest, daß ich bei weitem nicht mehr so Probleme mit dem Gleichgewicht hatte wie vorher. Offensichtlich hatten die Bergwanderungen da einiges Gute getan. Wenn ich wieder regelmäßig kämpfen trainierte, so dachte ich mir, könnte ich möglicherweise wieder auf einen Stand kommen, wo ich mit meiner Leibwache mithalten kann. Auch die Männer bemerkten meine düstere Stimmung und fragten nach und auch ihnen sagte ich, daß ich noch nicht darüber reden wollte.

Abends versuche ich noch einmal nach dieser Fähigkeit zu greifen, mich in die heilige Wissenschaft einzuklingen, doch es geht nicht, ist weg. Ich weine mich in den Schlaf.

Diese Fähigkeit war mir unendlich wertvoll, weil sie sich erst wenige Leben zuvor zum ersten mal begonnen hatte zu öffnen. Die heutige Technik ist dagegen eine Obzönität, etwas, das die Welt krank macht. Davor hatte ich nur Technik gekannt, die mindestens so krank und disharmonisch war, wie die Technik hier auf der Erde, teilweise aber weitaus schlimmer.

Kersti

Fortsetzung:
F271. Kersti: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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