erste Version: 12/2013
letzte Bearbeitung: 12/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F319.

"Du hast also keine Ausbildung in magischen Kampftechniken?"

Vorgeschichte: F188. Kersti: "Angenommen man würde eine Regierung bilden..."

Karl erzählt:
Crowley erzählte mir, daß er mich einem großen Eingeweihten aus einer alten Kultur in Tibet vorstellen würde, der mir eine alte und sehr tiefgreifende spirituelle Ausbildung erteilen würde, falls ich seinen Ansprüchen an einen Schüler genüge. Ich müßte mich, um ihm und seiner Kultur Ehre zu erweisen, entsprechend der Höflichkeitsregeln dieser Kultur verhalten. Bei der Begrüßung müßte ich vor ihm niederknien und den Kopf bis zum Boden senken. Erst wenn er meinen Kopf berührt, dürfte ich ihn heben.

Ich fand, daß alle Höflichkeitsformen, wenn man sie unbefangen betrachtet eigentlich albern wirken. Trotzdem erfüllen sie alle in ihrer jeweiligen Kultur denselben Zweck im Miteinander. Daher hatte ich kein Problem damit, zu tun, was mir gesagt wurde. Ich übte mit Crowley und Haushofer das korrekte Verhalten ein und begleitete sie, als der Tibeter mich empfangen wollte in das Zimmer, in dem er residierte.

Wie mir beigebracht worden war, sah ich ihn beim Betreten des Raumes nicht an und sank auf den dafür bereitliegendem Kissen in die Knie. Mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen wartete ich ruhig ab. Er forderte zunächst Crowley und Haushofer auf, sich aufzusetzen, begrüßte sie und unterhielt sich mit ihnen in Tibetisch - einer Sprache von der in zu dem Zeitpunkt nur die Begrüßungsfloskeln beherrschte, die die beiden in der vorhergehenden Woche mit mir eingeübt hatten. Ich verstand also praktisch gar nichts, es war aber klar, daß sie über mich sprachen und Crowley und Haushofer Fragen zu mir beantworteten. Ich hatte auch den Eindruck daß er nach sehr speziellen Details fragte.

Dann berührte er meinen Kopf und ich setzte mich auf, musterte ihn aufmerksam. Der Tibeter begrüßte mich, ich antwortete mit den auswendig gelernten Floskeln und er stellte dann auf englisch ein paar Fragen, deren Antworten er angesichts des längeren vorhergehenden Gesprächs unzweifelhaft kennen mußte. Ich antwortete in derselben Sprache, fragte mich aber, was das soll. Dann forderte er mich auf, ihm in die Augen zu sehen, und ich hatte das Gefühl, er wolle in meinen Geist eindringen. Ohne einen Augenblick nachzudenken, wehrte ich ihn ab. Er versuchte es erneut, mit mehr Nachdruck und ich wehrte ihn wieder ab. Dann tat er etwas, das sich anfühlte als hätte er eine Splittergranate auf meinen Kopf geworfen. Ich reflektierte den Angriff, mit dem Ergebnis, daß er plötzlich zu schreien begann.

Er hatte sich beinahe augenblicklich wieder unter Kontrolle und sah mich auf eine sehr kalte ruhige Art an. Kein Ärger war auf seinem Gesicht zu sehen, nur ruhige Nachdenklichkeit.
"Wo hast du das gelernt?" fragte er plötzlich auf deutsch.
"Ich weiß nicht. Ich habe einfach automatisch reagiert." antwortete ich ruhig.
Ich spürte bei ihm eine Gefühlskälte und etwas in mir warnte mich, daß der Mann gefährlich war. Die Sorte, die ohne mit der Wimper zu zucken beiläufig einen Menschen ermordet. Vor solchen Menschen darf man keine Angst zeigen, sonst schlagen sie drauf.
"Du hast also keine Ausbildung in magischen Kampftechniken?"
"Zumindest nicht in diesem Leben." antwortete ich.
Eine ganze Weile sah er mir schweigend in die Augen. Ich erwiderte den Blick, sank dabei in einen Zustand stiller, aufmerksamer, entspannter Ruhe. Ich wußte, sollte ich mit der Aufmerksamkeit nachlassen, würde er wieder versuchen, einzudringen. Kurz nach dem Mittagessen hatte ich das Zimmer betreten. Ich merkte kaum, wie die Zeit verging, registrierte aber am Rande, daß Crowley und Haushofer zwei Kerzen, eine rechts eine links von uns anzündeten, als es draußen langsam dunkel wurde.
"Ist gut, Junge", meinte der Tibeter schließlich, als es schon einige Stunden dunkel war, "Ich sehe jetzt, daß meine Schüler mir nicht zu viel versprochen haben, als sie mir einen sehr begabten neuen Schüler versprochen haben."
Ich merkte daß das Lob mich freute und war irritiert über mich selbst. Ich hatte den Mann doch gerade eben als böse eingestuft! Wie kam es, daß mich seine Meinung interessierte? Außerdem flößte mir die Vorstellung, ich könnte Schüler dieses kalten Mannes sein, ein Grauen ein, das mich bis in die tiefsten Abgründe meiner Seele erschütterte. Woher kommt so viel Grauen wegen einem Mann, den ich noch fast gar nicht kenne?

Sacht balancierte ich mich wieder aus. Jetzt war nicht der Augenblick, diesen Gefühlen ernsthaft nachzugehen. Im Augenblick mußte ich mich auf die Gegenwart konzentrieren, denn der Mann würde mich sofort magisch angreifen, wenn ich mir eine Blöße gäbe.

Als er mich mir den höflichen Floskeln seiner Heimat entließ, gab ich die korrekte Antwort und verließ den Raum.

Kersti

Fortsetzung:
F320. Kersti: Hieß das, ich hatte mit dem großen tibetischen Meister ein magisches Duell ausgefochten und - gewonnen???

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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