erste Version: 2/2014
letzte Bearbeitung: 2/2014

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F329.

"Ach weißt du, ich dachte, ich bin das verrückte Genie und mein Stellvertreter schmeißt den Laden."

Vorgeschichte: F499. Georg: Der Mann rappelte sich auf, ehe die Schmerzen ganz abgeklungen waren und brachte einen so mißtrauischen und wachsamen Ton bei seiner Frage, wer ich denn wäre und was ich hier tun würde, daß ich beinahe angefangen hätte zu lachen

Karl erzählt:
Göring meinte, daß ich eine eigene Forschungsabteilung haben sollte und einen Stellvertreter der mir gleichzeitig beibringen soll, wie man eine Abteilung leitet. Ich sollte mir den aussuchen, der mir am sympathischten sei, ausreichend qualifiziert wären sie nämlich alle und sie hätte alle auch schon eine eigene Abteilung geleitet.

Der erste, den sie mir vorstellten, gefiel mir nicht. Er erzählte die ganze Zeit, wie toll er wäre und was er schon alles geleistet hätte. Als ich versuchte, ihn zu einem Gespräch über eine Forschungsarbeit, die er selber geschrieben hatte zu verlocken, ging er aber nicht so recht darauf ein. Schade, die war nämlich spannend gewesen und es hätte mich interessiert, ob er noch ein paar zusätzliche Ideen hatte, die er nicht aufgeschrieben hat. Er kam mir wie ein Angeber vor.

Ich hatte nichts dagegen gesagt, als Göring mich zum Leiter einer Abteilung machen wollte - es kam mir nämlich sehr verlockend vor, in einer Position zu sein, wo mein "Nein!" von anderen respektiert werden muß und wo ich niemanden vor der Nase hatte, der mir mit irgendwelchen blödsinnigen Prinzipien den letzten Nerv raubt, wie Haushofer das ständig tut. Es hatte mir auch sehr gefallen, daß Göring mich einfach mit 16 für volljährig hatte erklären lassen. Aber ich war nicht so dumm, mir einzubilden, daß man dadurch wirklich erwachsen wird oder daß ich wirklich schon für meine neue Arbeit qualifiziert wäre.

Es klopfte, ich öffnete dem nächsten die Tür und registrierte den skeptischen Blick, den er mir zuwarf. Dann sprach ich ihn auf seine Diplomarbeit an.
"Ach wissen Sie, die habe ich, nachdem ich damit fertig war, erst einmal ein halbes Jahr in die Ecke geschmissen und konnte sie nicht mehr sehen!" antwortete er mit einem Grinsen.
Ich war verblüfft: "Aber warum denn, da sind doch so interessante Ideen drin, aus denen man so viel machen könnte." Ich zählte ein paar auf.
Er warf mir einen überraschten Blick zu, schien dann etwas zu begreifen und erklärte:
"Weißt du, Junge, das liegt daran, wie man Diplomarbeiten schreibt."
Ich registrierte amusiert, daß ich plötzlich ein Junge für ihn war, den man duzen durfte. Zur Strafe würde ich ihn dann natürlich auch duzen. Er fuhr fort:
"Man steht die ganze Zeit unter Zeitdruck, beschäftigt sich mit nichts anderem, bis man selbst das interessanteste Thema einfach nicht mehr sehen kann. Inzwischen finde ich das Ganze auch wieder interessant, aber fast ein Jahr lang wollte ich mich mit allem möglichen beschäftigen, bloß nicht mit dem Thema meiner Arbeit."
"Ach ... So kann ich das verstehen, die Pharmakologiebücher hingen mir irgendwann auch nur noch zum Halse heraus." antwortete ich.
Er warf mir einen sehr seltsamen Blick zu, ließ sich aber dazu bewegen, seine Ideen mit ihm durchzudiskutieren und er begründete an einigen Stellen sehr gut, warum meine Ideen so nicht umsetzbar waren, während er an anderen Stellen tolle Ideen hatte, wie man sie weiterentwickeln könnte. Doch, der Teil beeindruckte mich und ich konnte mir vorstellen, daß es Spaß machen würde, mit ihm zusammenzuarbeiten.

"Sag mal, findest du nicht, daß du für deine Aufgabe ein wenig jung bist?" fragte er mich.
Ich legte den Kopf schief, grinste ihn verschmitzt an und meinte
"Ach weißt du, ich dachte, ich bin das verrückte Genie und mein Stellvertreter schmeißt den Laden."
Er lachte laut auf.
"Im Ernst. Ich weiß genau, daß ich für meine Arbeit eigentlich noch nicht qualifiziert bin und sehr vieles letztlich bei der Arbeit erst lernen werde. Das kann nur funktionieren, wenn ich einen Erwachsenen mit einem gesunden Selbstvertrauen im Hintergrund habe, der mich davon abhält die Fehler zu machen die Jugendliche nun mal aus Unerfahrenheit machen." antwortete ich.
Er nickte und wirkte durch diese Antwort beeindruckt, ich verstand aber nicht warum. Das war doch eine Binsenweisheit oder? Abgesehen hätte Göring es nie zugelassen, daß ich so etwas anfange, ohne das begriffen zu haben.

"Darf ich auch eine persönliche Frage stellen?" fragte er zögernd.
"Nur zu." antwortete ich.
"Dein Handgelenk sieht komisch aus. Hattest du einen Unfall?" fragte er.
Ich zuckte zusammen, es fühlte sich an, als hätte ich einen Stromschlag abbekommen. Andererseits wollte ich mein Leben nicht damit verbringen, vor diesen Themen wegzurennen oder mich zu verstecken. Die nötigen Geheimnisfreigaben hatte er und ich hatte mich bereits für ihn entschieden. Also galt: Wer fragt, bekommt eine Antwort.

"Nein, kein Unfall." sagte ich, knöpfte den Ärmel auf. Ich hob den Blick und sah ihm in die Augen, um seine Reaktion mitzubekommen, schob den Ärmel hoch und machte dan Arm frei, so daß man die veränderte Haut sehen konnte.
Er starrte auf die farbigen Schuppen auf meinem Arm und wurde leichenblaß. Ihm blieb der Mund offen stehen. Ich ließ ihn in Ruhe schauen und wartete, daß er sich wieder faßte.
"Was ist das?"
"Die Folgen eines magisch-gentechnischen Experiments, das an mir vorgenommen wurde. Die meisten, mit denen man so etwas macht werden wahnsinnig oder sterben, weil der Körper eine Form annimmt, die nicht lebensfähig ist." erklärte ich.
"Und so etwas lassen die dann frei herumlaufen?"
"Nein. Aber ich habe sie auch nicht gefragt, ob sie mich frei herumlaufen lassen wollen, sondern bin einfach geflohen." erklärte ich.

Kersti

Fortsetzung:
F411. Kersti: Als ich das Büro betrat, war mein erster Gedanke: "Mein Gott das ist ja noch ein Kind!"

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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