erste Version: 1/2015
letzte Bearbeitung: 1/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F408.

So hartnäckig und gezielt, wie er nachforschte, würde er irgendwann den Logen auffallen und dann hätte er ein Problem

Vorgeschichte: F361. Karl: Glücklicherweise waren Hände und Gesicht unverändert geblieben, so daß ich mich angezogen unter Leute wagen konnte

Der vorgesetzte Offizier erzählt:
Ich fragte ihn, wo er eigentlich gewesen war, als er so spurlos verschwunden ist. Er stand auf, ging zu der Karte von Carinhall und näherer Umgebung, die an der Wand hing, damit mir Untergebene darauf jederzeit exakt zeigen konnten, wo ein bestimmtes Ereignis stattgefunden hatte, und zeigte mir eine Stelle am Zufluß des Döllnsees, wo er hindurfte.
"Dort haben sie mich gefangen genommen. Es war während der Nachmittagsschießübung, daher dürften die Schüsse niemandem aufgefallen sein."
Der Junge erklärte mir knapp und sachlich, wie sie ihn gefangen genommen hatten.
"Ich möchte wirklich wissen, wie sie es geschafft haben, ungesehen an diese Stelle zu kommen." meinte ich.
"Sie wissen doch, daß ich mich mit absurd anmutender Mühelosigkeit an den Wachen vorbeischleiche, wenn ich das will?" fragte er.
"Ja. Und es hat uns Wachen immer alle sehr gewurmt." antwortete ich.
"Nun, diese Leute machen letztlich dasselbe wie ich, um an der Wache vorbeizukommen. Da sie in der Überzahl sind, haben sie gelegentlich Erfolg bei dem Versuch, mich zu fangen. Es hat etwas mit Magie zu tun." erklärte er.
"Du willst mir doch hoffentlich nicht erzählen, daß sie sich unsichtbar machen können?" fragte ich.
"Nein. Nichts so Plumpes. Sonst hätte die Djungelbuchkarte nicht so viele Kreuze, wie sie hat."
Darüber wußte er also auch bescheid!
"Es ist eher so, daß ich ihre Aufmerksamkeit ablenke, so daß sie wo anders hingucken. Mit meiner Gruppe habe ich diese Methoden trainiert, da sie auch neugierig waren, wie ich das mache. Fragen Sie sie, wenn sie das genauer verstehen wollen. Sie werden das bestimmt mit Begeisterung der ganzen Wachmannschaft beibringen."
Mir war aufgefallen, daß die Jungs bei allem, was mit sich vor anderen verstecken und sie suchen zu tun hat, wesentlich besser geworden waren. Aber ich war nicht darauf gekommen, daß es etwas mit dem Jungen zu tun haben könnte.

Ich dachte, daß ich wirklich wissen wollte, wer es wagen konnte, Görings Liebling immer wieder gefangenzunehmen, ohne daß er dafür vor Gericht gezerrt und hingerichtet wird. Die Vorstellung, daß es offensichtlich eine Macht gab, die die Möglichkeit hatte, Regierungen auf diese Weise unter Druck zu setzen, war erschreckend. Andererseits war das fast mit Sicherheit ein Thema, zu dem er mir nichts sagen durfte und es wäre vielleicht nicht fair, den Jungen wegen dem Thema unter Druck zu setzen. Hermann Göring hatte mir sehr deutlich gemacht, daß ich Karl wie einen Vorgesetzten auf höchster Ebene zu behandeln hätte und nicht wie ein Kind. Es war meine Aufgabe Göring und seine Gäste, vor genau so etwas zu schützen. Und wie sollte ich das tun, wenn er mir nichts über die Art der Gefahr erzählen wollte?

Ich legte dem Jungen meine Überlegungen dar und schaute wie er reagierte. Sein Blick wurde plötzlich leer und in sich zurückgezogen. Dann meinte er:
"Ich glaube nicht, daß ich ihnen einen Gefallen tue, indem ich ihnen das erkläre. Dummerweise glaube ich auch nicht, daß sie mir glauben würden, wenn ich sagte, da wäre nichts."
"Nein allerdings nicht!" antwortete ich.
"Ich kann ihnen zumindest in allgemeinen Worten erklären, warum man sich eine Leibwache aussucht und ihr nicht erklärt, was los ist. Wie sie richtig wahrgenommen haben, gibt es eine Macht - tatsächlich sind es sogar mehrere verschiedene Machtgruppen - die Regierungen erpressen kann. Und offensichtlich ist das illegal. Diese Machtgruppen fürchten sich jedoch nicht vor der Polizei sondern vor einem möglichen Volksaufstand gegen sie. Deshalb haben sie ein Interesse daran, daß niemand weiß wer und was sie sind und wollen, daß möglichst wenige Leute wissen daß es sie gibt. Wenn jemand nicht bescheid weiß, verzichten sie diesem gegenüber deshalb auf einige der Machtmittel, die ihnen zur Verfügung stehen, nur damit nicht bekannt wird, daß es sie gibt. Eine Leibwache, die nicht weiß, was los ist, ist daher einerseits weniger in Gefahr als eine Leibwache, der alles bewußt ist. Andererseits müssen die Feinde dann aber auch auf viele ihrer Waffen verzichten, damit ihre Existenz nicht bekannt wird, dadurch bietet eine solche Leibwache einen besseren Schutz als bessere Waffen und weniger Menschen. In dem Augenblick, wo ich dir mehr erzähle als das hier, schwebst du in Gefahr, weil diese Machtgruppen dich dann entweder in ihre Gewalt bekommen wollen oder dich ermorden wollen."
Ich fragte mich, ob er mich absichtlich oder versehentlich duzte.

Ich überlegte, wie ich ihm zum weiterreden bringen konnte. Dann wurde mir klar, daß er vor allem schwieg, um mich zu schützen. Daher hatte ich einen Hebel, um ihn zum Reden zu bringen. Ich erzählte ihm, welche Nachforschungen ich bisher angestellt hatte - es waren einige gewesen - um herauszufinden, was Göring mir nicht hatte erzählen wollen. Karl hörte sich das an und wirkte zunehmend erschrocken. Dann meinte er:
"Wenn Sie so weitermachen, geschieht eines von zwei Dingen. Entweder kommt jemand zu dem Schluß, daß Sie zu neugierig sind und bringt sie um. Oder jemand kommt zu dem Schluß, daß sie ein nützlicher Idiot für ihn sein könnten, weiht sie in drei, vier Dinge ein und dann sind sie in einer noch gefährlicheren Situation, als würde sie jemand beseitigen."
Ich erklärte ihm, daß ich ganz bestimmt nicht mit meinen Nachforschungen aufhören würde, ehe ich wüßte, was los ist. Karl schwieg einige Sekunden und ich merkte, wie sein Widerstand bröckelte. Ich wollte grade nachsetzen, als er zu reden begann.

 

Karl erzählt:
So hartnäckig und gezielt, wie er nachforschte, würde er irgendwann den Logen auffallen und dann hätte er ein Problem. Das einzige, womit man ihn vielleicht davon abhalten könnte, wäre wenn man ihm so viel erzählt, daß er die Gefahr, in die er sich bringt, wirklich einschätzen kann. Und dafür würde ich ihm etwas präsentieren müssen, was ihn wirklich schockiert. Abgesehen davon, war ich mir grundsätzlich nicht sicher, ob es nicht möglicherweise die bessere Taktik gewesen wäre, möglichst viele Menschen über die Probleme zu informieren.
"Sie fragten doch, warum ich jeden Morgen vor dem Frühstück einen Streich gespielt habe? Ich möchte ihnen etwas zeigen." sagte ich, knöpfte meinen Ärmel auf und krempelte ihn weit genug hoch, daß er die Schuppen dort erkennen konnte.
Seine Augen wurden groß, schärfer und er beugte sich vor, um genauer zu sehen. Als ich ihn fragte, ob er den Rest auch noch sehen wolle, antwortete er "Allerdings!"

Kersti

Fortsetzung:
F409. Kersti: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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