erste Version: 4/2015
letzte Bearbeitung: 4/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F459.

"Daß offensichtlich jemand jeden Menschen umbringt, der mir etwas bedeutet."

Vorgeschichte: F458. Kersti: Weil ich wollte, daß er bei mir bleibt

Karl erzählt:
Die Tür öffnete sich, jemand betrat das Zimmer, sprach mich aber nicht an, sondern setzte sich auf den Stuhl, immer noch ohne zu reden. Nachdem er zehn Minuten geschwiegen hatte, öffnete ich die Augen, um nachzusehen, wer es ist.

Es war ein fremder, dunkelhaariger Mann, der mich ansah, ohne zu lächeln oder zu grüßen. Ich begrüßte ihn und fragte ihn, was er von mir wolle.
"Das ist also der junge Bursche, der in mehrere Morde verwickelt ist."
"Aber nur..."
Er sprach mir dazwischen und tat das auch noch zwei mal, ehe ich einen Satz zuende gebracht hatte. Ich schloß die Augen und wartete, bis Ruhe herrschte. Nach fünf Minuten Schweigen schaute ich ihn erneut an. Ich schwieg und wartete diesmal, daß er etwas sagte. Er führte die Geschichte weiter aus und wählte bei jeder Situation die Darstellung, bei der ich am schlechtesten wegkam. Ich hörte wortlos zu und versuchte zu ergründen, was er damit erreichen wollte.
"Wer hat dir eigentlich Verhörtechnik beigebracht?" fragte er unvermittelt.
"Ich habe mal ein Buch darüber gelesen." antwortete ich und gab Autor und Titel an.
Interessanterweise hörte er diesmal bis zum Ende zu.
"Und woher kommt dieses Interesse an solchen Themen?"
"Ich lese normalerweise jeden Tag zwei Bücher. Es dürfte schwierig sein, ein Thema zu finden, über das ich noch nichts gelesen habe." antwortete ich.
Er fragte zu verschiedenen teils verbreiteten aber auch zu sehr speziellen Themen ab, welche Bücher ich da schon gelesen habe und notierte sich jedesmal sorgfältig Autor und Titel. Ich ging davon aus, daß er nachprüfen würde, ob diese Bücher auch existierten.

"Und was schließt du aus diesen Morden?" wechselte er wieder das Thema.
"Daß offensichtlich jemand jeden Menschen umbringt, der mir etwas bedeutet." antwortete ich.
"Und warum tut er das?"
"Um mich von meinen sozialen Beziehungen abzuschneiden."
"Und wer ist das?"
"Nach allem was ich bisher weiß, kommt nur Karl Haushofer infrage. Er ist der einzige, der sich bemüht das auszunutzen."
"Warum nicht Göring?"
"Weil er niemals Elly umgebracht hätte!" antwortete ich.
Aus irgendeinem Grunde schien ihn das besonders zu überzeugen.

Göring kam abends und setzte sich zu mir. Er erzählte mir Belanglosigkeiten. Ich fragte, ob der Mann sein Vertrauen genoß und ob ich ihm alles erzählen könne. Als er das bejahte, war ich zufrieden.

Der Mann sagte mir am nächsten Tag, daß er eines der Bücher nicht gefunden hätte und ich nannte ihm die genaue Signatur in der Bibliothek. Auf seine Rückfrage hin erklärte ich ihm, daß ich da mal gearbeitet hatte. Er schaute mich zweifelnd an. Danach nahm der Mann sich mit vielen Pausen, die Stunden oder eine ganze Nacht dauern konnten, damit ich mich ausreichend erholen konnte, jedes einzelne Detail meines schriftlichen Berichtes vor und alles, was ich an Merkwürdigkeiten aus dem Jahr bei Haushofer zu berichten hatte und stellte mir zu allem viele Fragen. Ich merkte, wie sich schon nach der ersten kaum halbstündigen Sitzung das Klima in unserem Gespräch wesentlich verändert hatte. Er sprach immer öfter seine eigenen Gedanken zu meinen Berichten aus und hörte sich an, ob ich ihnen zustimmte oder widersprach. Ihn schien sehr zu interessieren, wie ich meine Meinung begründete. Und in diesen Begründungen nannte ich natürlich weitere Beobachtungen, die zu noch tiefergehenden Analysen führten. Ich schätzte die Gespräche mit ihm und fand es nett, daß er mir auch Bücher mitbrachte, damit ich etwas zu lesen hatte.

Kersti

Fortsetzung:
F460. Kersti: Aus diesen Situationen ließ sich ablesen, daß offensichtlich an einem Plan gearbeitet wurde, gegen Haushofer vorzugehen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.