erste Version: 8/2015
letzte Bearbeitung: 8/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Erzengel Michaels Geheimdienst

F535.

Ich wäre von mir aus nicht darauf gekommen, daß mein Mentor auf andere Leute so verwirrend und undurchschaubar wirken könnte

Vorgeschichte: F533. Mirko: Sollte der liebe Gott vorbeikommen, um Georg den Kopf zurechtzurücken, würde er das nur als Gelegenheit sehen, den Gott dazu zu bewegen, daß er seine unverständlichen Entscheidungen gefälligst in nachvollziehbarer Form begründet

Georg erzählt:
Als ich die Anweisung bekam, mich bei dem Mann mit dem Rollstuhl zu melden, sah ich das als Erfolg. Ich hatte sicherstellen wollen, daß niemand meine Beschwerde ignoriert und das war mir gelungen.

So wie ich ihn bisher erlebt hatte, war er mir wie ein anständiger Mensch erschienen, daher ging ich davon aus, daß man mit ihm vernünftig reden kann. Ich hatte ihn bisher natürlich nur zwei mal gesehen, denn Leute in meinem Alter kamen selten mit den Mentoren der Mentoren in Kontakt. Aber seine humorvolle Reaktion darauf, als ich einfach nur lachen konnte, als ich erfuhr, wen sie mir als Mentor vorschlugen, war doch ermutigend, wenn man sich Gedanken macht, wie er wohl auf meine satirische Ablehnung meines Auftrags reagieren würde.

Mein Mentor war immer zusammen mit mir in die Küche gegangen, um sich sein Essen selber auszusuchen und sollte ich jemals Untergebene haben, werde ich das sehr wahrscheinlich genauso machen. Aber es war sehr üblich, daß Ältere und Vorgesetzte sich das Essen bringen und sich bei Tisch bedienen ließen. Mein Mentor hatte mir erklärt, daß das im Grunde durchaus vernünftig sei. Da ich mir mein Essen ja sowieso holen müsse, sei es für mich ja nur ein Handgriff mehr, ihnen ihres auch mitzubringen und es sei nicht einzusehen, daß zwei Leute sich die Arbeit machen, wenn einer das fast in derselben Zeit erledigen kann. Außerdem gebe es Leute, die es sehr genießen würden, wenn man sie bedient und ihnen könne man diese Freude auch gönnen.

Im Falle des Rollstuhlfahrers und meines Mentors gab es natürlich einen wesentlich wichtigeren Grund, ihnen gelegentlich einen Handgriff abzunehmen. Manche Dinge, die normalerweise nur ein Handgriff sind, den man fast ohne es zu merken, nebenher erledigt, arten, wenn man nur einen Arm hat oder nicht mal eben schnell aufstehen und was vom Schrank holen kann, richtig in Arbeit aus. Und da unsere Lehrer ja genauso mit Arbeit ausgelastet waren wie wir, war es nur vernünftig, ihnen solche Dinge abzunehmen und sie das machen zu lassen, was sie weit besser können als wir.

Ich brachte dem Rollstuhlfahrer also sein Abendessen und deckte den Gartentisch für uns, während er irgendeine schriftliche Arbeit noch etwas ergänzte. Dann aßen wir gemeinsam. Seine etwas herausfordernde einleitende Frage war im Grunde genau das, was ich von ihm erwartet hätte und er reagiert auf meine Erklärungen, so gut wie ich es nur hoffen konnte, indem er einsah, daß ich völlig im Recht gewesen war und meine Reaktion zwar als ungewöhnliche, aber angemessene weil erfolgreiche Problemlösung einstufte.

Mich überraschte, daß er mich danach ausführlich zu verschiedenen Themen um meine Einschätzung und um Rat fragte.

Ich wäre von mir aus nicht darauf gekommen, daß mein Mentor auf andere Leute so verwirrend und undurchschaubar wirken könnte. Aber in Zukunft mußte ich wohl daran denken, jeden, dem ich meinen Mentor vorstellte, damit er mit ihm zusammenarbeitet, zu erklären, daß man an dem Wörtchen "ich" erkennt, was seine Meinung ist, damit nicht jeder dasselbe Problem bekommt wie der alte Mann. Er hatte mir also einen großen Gefallen getan, indem er mich auf das Problem hinwies und es mir so gut erklärte. Ich hoffte, daß mein Ratschlag ihm auch weiterhalf.

Richtig erschreckend war allerdings eine Möglichkeit, die ich erst noch nachprüfen mußte. Es schien, daß mein Mentor sich durch seine scheinbare Undurchschaubarkeit in echte Probleme gebracht hatte, weil niemand begriffen hatte, daß er dreißig Jahre im Dauerclinch mit seinem Mentor lag, der ihm vermutlich ständig völlig unzumutbare Aufgaben gestellt hatte. Immerhin hat mir der Rollstuhlfahrer ausdrücklich den Auftrag gegeben, das nachzurecherchieren und er schien entschlossen zu sein, das Problem zu lösen.

Vielleicht weil er mir von seinen eigenen Probleme erzählt hatte, begann ich dem Rollstuhlfahrer auf seine Frage hin wirklich erklären, warum ich mich jetzt so entwurzelt fühlte. Er hörte mir zu, wirkte verständnisvoll und meinte dann, daß es ihm genauso ging und er deshalb seinen Mentor um Rat fragen würde. Na das erklärte, warum hier alles so geordnet und behütet wirkte, obwohl wir ja wirklich nicht unfehlbarer waren als der Rest der Menschheit. Selbst Opas haben bei uns Mentoren, die ihnen helfen, wenn sie nicht mehr weiterwissen! Ach was heißt selbst Opas - Dirk, mein Mentor hatte inzwischen schon sein erstes Enkelkind kennengelernt! Ich hatte den Jungen auch schon einmal im Arm gehalten. Der Rollstuhlfahrer war sicherlich schon Uropa! Der Rollstuhl kam mir nicht wie ein Gefährt vor, mit dem es möglich war, sich besonders schnell fortzubewegen. Daher habe ich keine Ahnung, wie er das hinbekommt. Aber er war bekannt dafür, daß er sich gelegentlich mit jungen, gesunden, gut trainierten Männern, wie wir es sind, ein Wettrennen liefert und es mit seinem Rollstuhl gewinnt. Selbst Uropas benehmen sich bei uns manchmal wie Lausbuben!

Da ich mich beim Frühstück sowieso mit meinem Mentor Dirk treffen sollte, weil er vermutete, daß es dann das ein oder andere zu besprechen gäbe, nahm ich mir vor, ihm dann einige Fragen zu stellen.

Kersti

Fortsetzung:
F534. Mirko: Jetzt wirkte er plötzlich genauso unglaublich jung wie er in diesem Leben noch war

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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