erste Version: 8/2015
letzte Bearbeitung: 8/2015

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Eine Schule der Hingabe

F570.

Bei dem Straßenjungen amusierte mich innerlich, wie ähnlich sein Denken und Handeln meinem adeligen Schützling war

Vorgeschichte: F566. Kersti: D

Erigon erzählt:
Mich interessierte, was aus den Jungen, bei dessen Kastration ich dabei gewesen war geworden war und wie es dem Straßenjungen ergangen war, also suchte ich beide auf und redete mit ihnen.

Obgleich sie einen so unterschiedlichen Hintergrund hatten, waren sie beide inzwischen in etwa auf demselben Ausbildungsstand. Sie arbeiten in den Gärten und waren verwirrt, weil hier mit ihnen so anders umgegangen wurde, als sie es gewohnt waren. Was sie von der Ausbildung haben könnten, hatten sie noch nicht wirklich begriffen.

In dem Gespräch mit dem Jungen, um den ich mich gekümmert hatte, stellte ich fest, daß er bei weitem nicht mehr so ängstlich wirkte wie an dem Tag an dem ich ihn kennengelernt hatte, obwohl er inzwischen begriffen hatte, daß die Ausbildungmethoden hier noch deutlich härter waren als die Gerüchte, die man draußen über den Tempel hörte, nahelegten. Auch wenn er es selbst noch nicht bemerkt hatte, war er trotzdem wesentlich stabiler und selbstsicherer geworden.

Bei dem Straßenjungen amusierte mich innerlich, wie ähnlich sein Denken und Handeln meinem adeligen Schützling war. Auch er war der Ansicht, daß Gartenarbeit völlig unter seiner Würde und außerdem für ihn nicht nötig sei und brauchte ständige Überwachung und Ermutigung, damit er arbeitete. Bei einem Straßenjungen erschien mir das auf Anhieb nicht verwunderlich, weil man da ja damit rechnete, daß sich niemand um ihn gekümmert hatte. Aber daß adelige Erziehung genauso schlecht sein konnte, fand ich doch ... erschreckend. Das war, als würde man dreijährigen die Leitung eines Staates übertragen, obwohl, wie ich aus eigener Erfahrung wußte, selbst gutwillige Zwölfjährige nicht in der Lage sind, sich ohne Anleitung um ein einzelnes Kind zu kümmern.

Glücklicherweise war der ehemalige Straßenjunge, der sein spiritueller Lehrer war, sehr geduldig mit ihm, da er selber einmal sehr ähnlich gewesen war. Er war auch der Ansicht, daß der Junge schon erkennbar dazugelernt hatte. Ich redete mit ihm über die Ähnlichkeiten zu meinem Schützling, die mir aufgefallen waren und befragte ihn wie er mit verschiedenen kindischen Verhaltensweisen seines Schützlings umgegangen war. Man konnte es natürlich nicht direkt auf meinen Schützling übertragen, aber wenn man die Ideen leicht abwandelte, hatten seine Methoden erstaunliche Wirkungen auf meinen adeligen Schützling. Mich amusierte das. Bei mir hätten diese Tricks jedenfalls keinerlei Wirkungen gehabt, weil sie wirkten, als wären sie auf Kleinkinder zugeschnitten.

Man sagt ja immer, Wilde hätten keine Kultur. Nachdem ich Schüler eines Wildfangs gewesen bin, kann ich dem nicht zustimmen. Deren Problem war eher, daß man sie behandelte als hätten sie keine Kultur, mit dem Ergebnis daß sie in Streik traten. Für meinen Lehrer war es einfach eine Entscheidung gewesen, sich anzupassen und dann wußte er, wie er sich einzufügen hatte, auch wenn er in sehr vielen Dingen umlernen mußte und das teilweise schwer war. Doch für alles, wo er umlernen mußte, hatte seine eigene Kultur ebenfalls eine geeignete Lösung, die teilweise sogar besser war als unsere. An meinem adeligen Schützling waren dagegen wesentlich Elemente unserer Kultur so gründlich vorbeigegangen, daß er nicht besser war als ein Straßenjunge, der wirklich keine Kultur hat, weil niemand ihm eine vermittelt hat.

Kersti

Fortsetzung:
F572. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI62. Kersti: Inhalt: Eine Schule der Hingabe

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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