erste Version: 12/2015
letzte Bearbeitung: 12/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Seelengeschwister aus der Hölle

F645.

Es war an meinen alten Lehrer gerichteter Erpresserbrief, in dem man bestimmte Geheiminformationen von ihm forderte, sollte er mich in einem halbweg akzeptablen Zustand zurückwollen

Vorgeschichte: F642. Geron: "Ach das haben sie doch nur gemacht, weil sie befürchtet haben, daß ich vor Schreck vom Stuhl falle, wenn sie mir erzählen, daß sie eine Hellseherin haben, die alle meine Gedanken lesen kann."

Geron erzählt:
Am zweiten oder dritten Tag sagte er mir, daß es dumm von mir gewesen sei, Mira so zu ärgern, weil sie mir sonst Gift gegeben hätte, damit ich nicht so leiden muß. Ich verriet ihm nicht, daß sie mir das angeboten hatte und daß ich es abgelehnt hatte.

Auch in den ersten Tagen kam der Arzt, in den Raum und zeigte mir einen Brief. Es war an meinen alten Lehrer gerichteter Erpresserbrief, in dem man bestimmte Geheiminformationen von ihm forderte, sollte er mich in einem halbweg akzeptablen Zustand zurückwollen. Ich war verärgert, daß sie mich für so einen Zweck benutzen wollten. Dummerweise konnte ich wenig dagegen tun.

Er fragte mich, ob ich ihm nicht einen Brief schreiben wolle. Natürlich würde er kontrollieren, ob er mit dem Inhalt einverstanden sei.
"Nein." antwortete ich.
"Warum nicht. Immerhin bist du derjenige, dem die Körperteile abgeschnitten werden, wenn er nicht tut, was wir wollen."
"Ich will zu so etwas nicht beitragen." antwortete ich und erklärte, daß ich nicht darauf vertrauen würde, daß mich ein Erpresser auch bei Erfüllung der Bedingungen wieder frei läßt, der mir beim einfangen beide Knöchel kaputtgeschossen hat und mich an den Stuhl genagelt hat. Daher würde ich auf solche Bedingungen nie eingehen.
Er nickte und wirkte irgendwie beeindruckt.

Sie fotographierten mich für diese Gelegenheit. Dagegen konnte ich nichts tun, ich ließ es mir aber nicht nehmen über alles zu lästern, was ich sah. Den Fotographen irritierte das so, daß er versehentlich das Stativ umstieß, was ihm einen wütenden Blick von diesem herrischen Arzt einbrachte. Der Photograph versuchte verängstigt, alles schnell in Ordnung zu bringen und warf noch etwas herunter. Ich lästerte über gewisse Leute die ihre Untergebenen so sehr unterdrücken, daß diese nicht mehr klar denken können. Der Blick, den der Arzt mir daraufhin zuwarf, wirkte erstaunlich friedlich und er sagte Mira, sie solle den Mann beruhigen, was sie auch tat.

Überhaupt sagte dieser Arzt immer wieder Dinge, die mir den Eindruck vermittelten, als wäre ich ihm sympathisch. Das wirkte in Anbetracht der Tatsache, daß er offensichtlich nichts dabei fand, mich auf besonders sadistische Weise zu foltern, ziemlich absurd, insbesondere weil ich merkte, daß irgendetwas in mir diese Sympathie erwiderte.

Bevor der Erpresserbrief abgeschickt wurde, kam der Arzt mit den entwickelten Fotos in den Raum und zeigte sie mir, als wäre er ein netter Opa der mit seinem Enkel das Photoalbum ansieht. Auch die Art, wie er mit mir über die Bilder redetete, erschien so nett, was in Anbetracht der Situation recht bizarr wirkte. Es waren zwanzig oder dreißig Aufnahmen, die er mir einzeln zeigte und kommentierte. Obwohl ich selber schon fotographiert und Bilder entwickelt hatte - das hatte zu meiner Ausbildung gehört - hatte ich noch nicht genug Fotos von mir gesehen, um zu wissen, ob ein Bild mich in einer Pose zeigte die für mich typisch war. Schließlich hatte der junge Mann im Spiegel mich immer völlig entspannt und freundlich angelächelt, wenn ich geprüft hatte, ob ich so in die Öffentlichkeit gehen kann und sich nicht so aufgeführt, wie der Mann auf den Bildern.

Ich betrachtete die Bilder recht neugierig und war überrascht, zu sehen, daß ich darauf völlig unbekümmert wirkte. Ich war nackt auf den Stuhl genagelt und die Nägel waren auch auf den Bildern klar zu sehen. Außerdem konnte ich mich gut an den Nebel aus Schmerzen erinnern, der bei diesem Gespräch ständig im Hintergrund gelauert hatte. Wer das nicht wußte, hätte sich durchaus einbilden können, daß die Nagelköpfe nur Atrappe seien, denn die Gesichtsausdrücke die der Photograph eingefangen hatte wirkten nicht so, als hätte ich Schmerzen. Ich glaube nicht, daß ein unbedarfter Beobachter auf den Gedanken gekommen wäre, daß diese Unbekümmertheit daraus entstand, daß ich meine Situation für so aussichtslos hielt, daß ich mir alles erlauben konnte. Wie immer hatte ich mir die Zeit vertrieben, indem ich alles, was irgendjemand sagte, ins Lächerliche zog und darüber spottete. Also sah man mich auf den Bildern mal mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck, mal laut lachend und mal offensichtlich zornig. Insgesamt kam ich wie ein pubertierender Jugendlicher rüber, wie ein frecher, fröhlicher Lausbub, fand ich. Sehr selbstbewußt. Ich fragte mich, wie ich mich schon oft gefragt hatte, warum ich so war und warum der Fotograph in seiner deutlich harmloseren Situation völlig verängstigt war.

Mich wunderte auch, welche Bilder dem Arzt gefielen. Auf einem von den drei Bildern, die er letztlich auswählte, hatte ich ihm eine ziemlich unverschämte sarkastische Bemerkung an den Kopf geworfen. Ich lachte lauthals über seine Reaktion darauf. Mein Gesichtsausdruck wirkte herausfordernd. Er begründete seine Wahl damit, daß man auf diesem Bild meine Charakterstärke, meinen starken Willen sowie meine Fähigkeit über der Situation zu stehen, sehr gut erkennen könne. Das sei sehr typisch für mich. Auf einem anderen war zu sehen, wie ich, nachdem ich den Erpresserbrief durchgelesen hatte, ablehnte, selber etwas zu schreiben. Ich wirkte ruhig und nachdenklich und daß ich irgendetwas ablehnte, während das Schreiben vor mir lag, war auf dem Bild klar zu erkennen. Der Arzt kniete mir dem Schreiben in der Hand so schräg vor mir, daß er mich nicht verdeckte. Er fand das Bild gut, weil da meine Intelligenz sehr gut zu erkennen sei und wie durchdacht ich auf die Situation reagierte. Das dritte Bild zeigte mich wütend. Ich sagte nichts, sondern sah dem Arzt nur wortlos in die Augen. Ihm gefiel dieses Bild, weil es seiner Meinung nach die pure Kraft meiner Persönlichkeit zeigte. Wollte er mich da in einem möglichst positivem Licht erscheinen lassen oder wie?

Einige Wochen später trudelte die Antwort auf das Schreiben ein. Er zeigte sie mir und ich war erleichtert, daß es sich um eine brüske Ablehnung der Forderungen handelte. Wenn er einer solchen Forderung nachgegeben hätte, könnte das zu viele Menschenleben kosten und ich war mir ziemlich sicher, daß es mir nicht das Geringste gebracht hätte. Andererseits wußte ich, daß es meinen Lehrer ziemlich schwer getroffen haben mußte, zu erfahren, in welcher Situation ich steckte und ich hatte befürchtet, er könnte irgendetwas unvernünftiges tun.

Er schnitt mir, während diverse Fotos gemacht wurden, einen Zeh ab, ließ mich noch einmal mit dem Zeh auf einem Teller der auf meinen Schoß stand, fotographieren und schickte den Zeh mit dem nächsten Brief mit.

Kersti

Fortsetzung:
F644. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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