erste Version: 1/2016
letzte Bearbeitung: 1/2016

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Erzengel Michaels Geheimdienst

Das wirkte beinahe als wären unsere Auswertungen zensiert worden!

Vorgeschichte: F655. Georg: Ich griff nach einem Buch im Regal, das wirklich sehr interessant aussah - und beim herausziehen schien sich das Regal zu bewegen

Georg erzählt:
In den nächsten Tagen fand ich heraus, daß mir die Unterlagen im Haus des Königsmichaels auch nicht gefielen.

Dabei ging es weniger um die Rohdaten. Die waren halt wie sie waren. Es gab in den Rohdaten die eigentlichen Agentenberichte, die größeren Ereignisse, die man erfahren hatte und das allgemeine Hintergrundmaterial. Wenn ich mir die verschiedenen Versuche, das zusammenhängend zu deuten, ansah, war ich regelmäßig unbefriedigt, weil es in den Rohdaten diverse Details und diverse harte Fakten sah, die mit diesen Deutungen nicht zu erklären waren.

Ich entdeckte im Zuge meiner Nachforschungen diverse weitere Räume, die man nur durch Geheimtüren betreten konnte und die sich als Fallen erwiesen, wo man Stunden bis Tage brauchte, um herauszufinden wo der Ausgang war. Jeder dieser Räume war wichtig, weil jeder einem bestimmten Teil des Problems tiefergehend darstellte. Ich suchte daher gezielt nach weiteren Räumen und versuchte zu verhindern, daß ich dabei eingesperrt wurde.

Es gab zu viele Dinge, die auf Probleme im Vatikan hinwiesen, aber nicht thematisiert wurden, zu viele Hinweise darauf, daß alles koordiniert war, zu viel Wissen an Stellen, wo es nicht hätte sein können, wenn da nicht eine Macht im Hintergrund die Fäden gezogen hätte. Und es gab nicht nur den Angriff auf alle wichtigen Standorte unseres eigenen Ordens sondern alle unsere wichtigen Verbündeten und alle, die wir als ehrenhaft ansahen, wurden nahezu gleichzeitig ebenfalls angegriffen. Das war einfach zu koordiniert für einen Zufall.

Die Möglichkeit, daß das alles von einer größeren Macht im Hintergrund koordiniert worden war, hätte doch irgendwie in den Auswertungen auftauchen müssen. Und das nicht nur als vager Verdacht, wie es manchmal geäußert worden war, denn wenn drei mal ein vager Verdacht geäußert worden war, hätte doch irgendjemand einmal alle Hinweise auf eine Macht hinter all den Angriffen aus den Unterlagen sammeln und zusammenfassen müssen, um zu prüfen, ob diese Möglichkeit nicht eventuell stimmiger ist, als die daß alle Angriffe zufällig oder aufgrund gemeinsamer Motivationen und zeitgeschichtlicher Themen gleichzeitig stattfanden.

Das wirkte beinahe als wären unsere Auswertungen zensiert worden!

Ich setzte mich jedenfalls hin und schrieb die Auswertung, die für meine Begriffe fehlte. Dabei überlegte ich, wie ich es schaffen konnte, darauf auf alle Fälle eine deutliche Reaktion zu bekommen, die mir eindeutig zeigt ob da zensiert wird oder nicht und was die Motivation hinter der Zensur ist.

Es gab natürlich mehrere Möglichkeiten. Zum einen mochte es sein, daß die Macht hinter den koordinierten Angriffen dem Königs-Michael bekannt war und die Zensur dazu diente, vor dieser Macht geheimzuhalten, daß die Führung des Ordens über das Problem bescheidwußte. Es konnte sein daß sie einen Verdacht hegten und ihre Nachforschungen geheimhalten wollten, bis sie ein definitives Ergebnis hatten. Es konnte sein, daß sie die Wahrheit ahnten, aber sie nicht wahrhaben wollten. Oder es mochte sein, daß die Führungsspitze selbst korrumpiert war oder sich aus Naivität manipulieren ließ.

Und wenn da die falsche Motivation hinter stand, sollte ich überlegen, wie und wohin ich dann fliehen könnte, denn dann, das war mir klar, wollte ich nicht hier leben.

Fortsetzung:
F680. Georg: Ich war zunehmend frustriert und genervt und wollte nur noch mit einem reden: mit Dirk, meinem Mentor

Quelle