erste Version: 12/2015
letzte Bearbeitung: 1/2016

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F675.

"Ehrenwort? Was für ein antiquiertes Konzept!" sagte einer.

Vorgeschichte: F674. Kersti: D

Geron erzählt:
"Das ist eine ernste Angelegenheit. Immerhin hast du einen Menschen getötet." mahnte einer der Polizisten.
"Das ist korrekt. Deshalb sind sie hier, um zu untersuchen, was genau geschehen ist. Wenn sie das nicht mehr ernst nehmen würden, läge wirklich etwas im Argen." antwortete ich.
"Und ich frage mich halt, warum man es nicht für nötig gehalten hat, dich in Untersuchungshaft zu nehmen, bis die Vernehmungen abgeschlossen sind und Deine Unschuld erwiesen ist."
"Ich habe mein Ehrenwort gegeben, daß ich die Burg nicht verlassen werde, bis mir von meine Vorgesetzten etwas anderes gesagt wird." antwortete ich.
Die Polizisten wirkten alle ziemlich fassunglos.
"Ehrenwort? Was für ein antiquiertes Konzept!" sagte einer.
"Keineswegs. Sie als Polizisten setzen ihr Leben aufs Spiel, damit das einfache Volk in Frieden leben kann. Das verdient hohe Achtung. Und hinter ihnen steht der Staat, der dafür sorgt, daß Sie ihrer Arbeit nachgehen können und sich darauf verlassen können daß Recht und Gesetz im Lande gelten. Die Ritter meines Ordens schützen den Staat vor den Gefahren, die ganze Staaten aus dem Gleichgewicht bringen können. Es gibt keine Weltregierung, die sicherstellt, daß die Leute die auf dieser Ebene arbeiten, sich an Recht und Gesetz halten. Wenn ich bei einem Auftrag in die Hände eines Feindes falle, muß ich damit rechnen gefoltert zu werden. Es ist das Gewissen, das Ehrgefühl, das Menschen dazu bringt, auf dieser Ebene noch anständig zu handeln. Ein einfacher Mensch, der kein Ehrgefühl hat, wird wird in einem Staat wie unserem sich meist an die Gesetze halten, weil alles andere Strafen nach sich zieht. Ein Mensch mit Ehrgefühl, wird sich daran halten, da er einsieht daß Gesetze sinnvoll sind, damit alle gut leben können. Wenn ein Mensch aber Macht über ganze Staaten hat, gibt es niemanden, der rechtlich über ihm steht und ihn bestrafen könnte. Er hat die Möglichkeit sich über Gesetze hinwegzusetzen. Auf der Ebene sind Ehre und Gewissen grundlegend wichtig. Ohne sie gibt es nur Terror und Chaos." widersprach ich.
Bei dem Blick, den sie mir dann zuwarfen, fürchtete ich daß sie mich jetzt auch für antiquiert hielten. Andererseits war das egal, denn bei der Frage, ob ich lügen oder nur so zum Spaß Leute umbringen könnte, würde es mir, helfen, wenn sie glaubten, daß ich Ehre wichtig nehme, auch wenn sie meinten, ich hätte antiquierte Vorstellungen.
"Eigentlich habe ich mich gefragt, ob deine Vorgesetzten sich keine Sorgen machen, daß du nach der ausgestandenen Angst etwas Dummes tun könntest, das dich in Teufels Küche bringen könnte, wie beispielsweise außer Landes fliehen." erklärte einer der Beamten.
"Da müssen sie bedenken, daß sie nur deshalb jetzt schon davon wissen, weil ich, nachdem es geschehen ist, alles sofort meinen Vorgesetzten gemeldet habe. Und daß dieser Ihnen dann sofort einen Boten schicken würde, war für mich klar, denn das ist in solchen Fällen unsere übliche Vorgehensweise. Wenn es direkt neben der Polizeistation geschehen wäre, hätte ich es sogar selbst bei der Polizei gemeldet." Daß ich vorher zu meiner eigenen Absicherung bei unserem eigenen Agenten vor Ort gemeldet hätte, was geschehen ist und wo ich hingehen würde, erwähnte ich nicht. "Daher wäre es absurd anzunehmen, daß ich dann so dumm sein könnte zu fliehen, weil das bedeuten würde, daß ich weniger Ahnung von der Gesetzeslage hätte, als ich, indem ich sofort gemeldet habe, bereits bewiesen habe. Ich bin von fünf Bewaffneten angegriffen worden und habe um mein Leben gekämpft. Hätte ich das nicht getan, wäre ich jetzt tot. Und Notwehr ist immer noch erlaubt." antwortete ich.

Auf ihre Frage zog ich mein Messer aus der Scheide, erklärte, daß sie es sich hier ansehen dürften, wenn sie wollten, daß es mir aber nicht erlaubt war, ihnen das Messer mitzugeben. Ich meinte, das sei eine weitere so antiquierte Vorstellung. Das Messer ist individuell für seinen Träger geschmiedet, mit seinem Leben verbunden und stirbt mit ihm. Ein Ritter unseres Ordens lebt und stirbt mit seinen Waffen. Ich zeigte ihnen daß das Messer so nicht besonders bemerkenswert aussah und erklärte, daß mein Bruder es nur so kannte. Dann entfernte ich die Lederwicklung vom Griff und zeigte, daß darunter ein blauer Edelstein verborgen war.
"Mein Bruder verwechselt jedes Geheimnis mit einer guten Gelegenheit, mit seinem Wissen anzugeben, deshalb kann man ihm nichts Geheimes sagen. Außerdem würde so ein Stein nur Neid wecken, daher ist es um so besser, je weniger Leute davon wissen." erklärte ich.
Ich erzählte, daß der Stein etwas damit zu tun hatte, wie der Orden meine Persönlichkeit einschätzte und daß sich die Leute, die meinen Bruder befragt hatten, vermutlich deshalb dafür interessiert hatten.
"Damit haben sie aber auch gezeigt, daß sie über Dinge bescheid wissen, über die die normalen Kriminellen, die mein Bruder für seine Freunde hält, nicht informiert sind. Sie werden offensichtlich von jemand Mächtigeren für ihre Zwecke benutzt. Und das genau ist einer der Gründe, warum ich meinem Bruder geraten hatte, sich nicht mit diesen Kriminellen abzugeben - selbst wenn sie selber so harmlos gewesen wären, wie er sich anfangs eingebildet hat, bringen einen organisierte Kleinkriminelle in Kontakt mit schlimmeren Kriminellen."
Das zumindest war eine Ansicht, die ihnen sicher nicht antiquiert vorkommen würde, da sie genug Erfahrung mit Kriminellen hatten, um meine Ansicht über dieses Thema zu teilen.

Während jeder der fünf Beamten die Waffe in die Hand nahm, registrierte ich sehr genau, wie das Messer auf sie reagierte. Es bestätigte mir mein eigenes Gefühl, daß sie alle anständige Menschen waren, die ihren Beruf ernst nahmen. Doch während es die zwei eher kühl zur Kenntnis nahm, auf einen weiteren freundlich reagierte und den ältesten niedlich fand, reagierte es auf einen der beiden jüngsten Beamten mit sehr viel Sympathie. Der begann dann auch sofort zu lächeln als er das Messer in die Hand nahm. Da ich das auch fühle, mußte ich ebenfalls lächeln, so daß wir uns automatisch anlächelten. Er sagte mir, daß ich ein schönes Messer hätte. Ich nahm es lächelnd wieder von ihm entgegen, streichelte sacht über die Klinge, umwickelte den Griff wieder mit Leder und steckte es weg.

Danach wurden noch die Formalitäten erledigt. Ich las das von ihnen verfaßte Protokoll durch, bestätigte seine Richtigkeit, indem ich unterschrieb und sagte, daß ich selbstverständlich jederzeit für weitere Fragen zur Verfügung stünde. Danach holte ich Igor, der sich das Protokoll durchlas und durch einen Satz und seine Unterschrift als mein Vormund bestätigte, daß die Befragung, die er selbst mit mir durchgeführt hatte, meine Aussagen inhaltlich bestätigten.

"Wie, er hat dich auch schon vernommen?" fragte einer der Beamten mich.
Ich lächelte meinen Lehrer an und antwortete:
"Ja, hat er. Das war eher kurz, weil er schnell wissen mußte, was los war, um die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können. Danach sollte ich einen ausführlichen Bericht schreiben und heute Morgen hat mich der Ritter, der mit mir noch einmal alles durchgesprochen hat, ebenfalls ausführlich befragt - ich nehme an, daß er dazu den Auftrag hatte, nicht wahr?"
Mein Lehrer nickte.
"Mein Orden ist viel gründlicher in seinen Befragungen als sie, andererseits muß ich mir da auch weniger Gedanken machen, ob ich das Falsche sage. Die Leute hier kennen mich gut und ich brauche mir keine Sorgen zu machen, daß sie mir schlimme Dinge unterstellen könnten, die ich nie machen würde, weil ich weiß, daß sie mich gut genug kennen, um zu wissen, daß ich so etwas nie tun würde. Ihnen geht es nur darum, alle wichtigen Details zu erfahren, die ich vielleicht nur zu sagen vergessen oder nicht als wichtig erkannt habe." erklärte ich.

Da die Beamten ihn auch befragen wollten, wies mein Lehrer mich an, zunächst zu essen, dann meine Kontemplation zu machen und mich dann bei einem der anderen Ordensführer zu melden, der mich befragen sollte. Ich bestätigte den Befehl.

Kersti

Fortsetzung:
F676. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.