erste Version: 9/2016
letzte Bearbeitung: 9/2016

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Eine Schule der Hingabe

F770.

Ich redete mit meinem Lehrer zunehmend drängend darüber, daß er die magische Wache des Tempelsbezirks um Hilfe bitten sollte

Vorgeschichte: F772. Kersti: D

Erigon erzählt:
Das Aufarbeiten machte mir zusehens Sorgen. Die Inscenierungen wirkten auf mich nicht so, als wäre unser Tempel in der Lage, für Sicherheit zu sorgen und das Problem lag auf der magischen Ebene, denn ich war - obwohl ich sehr stämmig und muskulös gebaut war - ganz bestimmt körperlich nicht stark genug, um eine Steinröhre zu sprengen die in den massive Fels des Fußbodens gebohrt worden war.

Immer wieder wurde mein spiritueller Schüler - und später auch ich so schwer verletzt, daß ich der Ansicht war, daß es nur pures Glück war, daß keiner von uns beiden getötet worden war. In einigen Fällen verstand ich gar nicht, wie es möglich war, daß wir beide eine völlig entgleiste Inszenierung überlebt hatten, in denen etwas in uns erwacht war, das den jeweils anderen unbedingt umbringen wollte. Es gelang uns danach normalerweise diese Wesen zu integrieren und ihnen verständlich zu machen, daß Krieg nicht die Lösung ist, aber es war wirklich beängstigend.

Mein Lehrer hatte mir nach den ersten Ereignissen erklärt, daß das was bei mir zu beobachten war, das erwachen der Alten Götter war. Alt waren sie insofern, daß ihr Wissen über die Welt und die Politik nicht auf dem aktuellen Stand war, sondern daß sie auf einem Stand einer Zeit waren, die Jahrtausende bis Jahrmillionen veraltet war. Solche Wesen waren auch magisch sehr mächtig und wenn sie meinten, sich noch in einem der vergangenen Kriege der Götter zu befinden, konnte das üble Folgen haben.

Zunehmend wurde ich auch im Alltag gereizter und ich hatte Gedächtnislücken, von denen mir nachher erzählt wurde, ich hätte in der Zeit Dinge getan, die gefährlich waren oder gemeine Sachen gesagt, die mir gar nicht ähnlich sahen. Ich sagte, daß ich der Ansicht war, daß da etwas am entgleisen war und daß sie mich von allem fernhalten sollten, was sich als Waffe mißbrauchen läßt und daß sie mich durchgehend überwachen oder von mir aus fesseln und einsperren sollen, damit nicht irgendwann ein Unglück geschieht. Ich hatte das Gefühl, daß meine Sorgen nicht richtig ernst genommen wurden.

Etwas später begann dasselbe auch bei meinem spirituellen Schüler. Bei ihm kamen sie plötzlich auf den Gedanken, die Schuld für die Handlungen der spirituellen Anteile ihm persönlich zuzuschreiben, obwohl sie selbst ja dafür zuständig gewesen wären, für ausreichend Sicherheit zu sorgen. Das taten sie aber nicht. Sie meckerten an meinem spirituellen Schüler herum, ergriffen aber keinerlei sinnvolle Sicherheitsmaßnahmen.

Dabei wußte jeder, der auf meinem Stand der Ausbildung war, daß man erst wieder sicher war, wenn man sich die erwachten Götter vollständig bewußt gemacht hatte und ihre Kräfte bewußt lenken konnte. Dieser Zwischenzustand ist eine echte Gefahr.

Außerdem redete mein spiritueller Lehrer mit mir immer weniger über meine Gefühle und Gedanken zu meinen Aufarbeitungsthemen und er lief immer öfter mitten im Gespräch davon, ohne mir zu erklären, was mit ihm los war. Ich fühlte mich von ihm auch immer weniger verstanden. Ich hatte das Gefühl, daß er mit den Themen, mit dem ich ihn konfrontierte, überfordert war. Meinem spirituellen Schüler ging es mit seinem neuen Betreuer zunehmend auch so, so daß wir beiden uns letztlich regelmäßig zusammensetzten, um alles immer wieder gründlich durchzusprechen und zu durchdenken.

Nachdem mein spiritueller Schüler mich einmal in einer der Situationen, wo einer der alten Götter durchgekommen war, in der Küche mit einem Messer angegriffen hatte, beschlossen wir beiden, uns strikt zu weigern, in Reichweite von Dingen zu arbeiten, die sich als Waffen mißbrauchen lassen. Es war mir gelungen, meinem Schüler das Messer abzunehmen, ehe jemand ernsthaft verletzt wurde, aber ich konnte mich ja nicht darauf verlassen, daß ich dieses Glück jedes mal haben würde.

Danach stellte ich immer wieder fest, daß einige der anderen Priester zu mir Dinge sagten, die vielleicht in meine Reinkarnationserinnerungen gepaßt hätten - aber nicht in die Realität des hier und heute. Wenn man sie später darauf ansprach, konnten sie sich nicht daran erinnern. Ich war mir sicher, auch bei ihnen erwachten gerade die alten Götter.

Ich redete mit meinem Lehrer zunehmend drängend darüber, daß ich es für sinnvoll hielt, die magische Wache des Tempelsbezirks um Hilfe zu bitten, zu dem neben unserem eigenen Tempel noch mehrere andere Tempel gehörten. Unsere Tempelränge waren - so weit ich das bisher erfahren hatte - normalerweise einen Tempelrang zu niedrig angegeben. Aber in der magischen Wache gab es mehrere Leute, die drei Tempelränge höher standen als unser Hohepriester. Wenn man die Verfälschung dadurch, daß Sklaven ein Rang zu niedrig angegeben werden, abzog, waren sie also immer noch zwei Tempelränge weiter und das mußte einen Unterschied machen.

Ich fand auch das Argument, das er brachte, warum er sich nicht an die magische Wache des Tempelbezirks wenden wollte, nicht überzeugend. Er fürchtete nämlich, sie würden mich dann gleich zum Tempel des Schweigens mitnehmen. Das konnte natürlich sehr gut sein. Nur war das etwas, dem ich sowieso nicht entkommen würde können. Es stand für mich innerhalb des nächsten Jahres an und wenn sie mir im schlimmsten Falle ein Jahr früher die Zunge herausschneiden, ist das kein Grund, warum ich riskieren würde, daß ich meinen Schüler womöglich umbringen könnte. Abgesehen davon war ich mir gar nicht sicher, ob das nicht das einzig richtige gewesen wäre, Zunge rausschneiden hin und her.

Ich wäre, wenn ich es gekonnt hätte, selber zur Wache des Tempelbezirks gegangen, um die Geschichte mit den dortigen Leuten zu besprechen. Ich vermutetete, daß mein Lehrer mir das übel genommen hätte, denn er reagierte schon bei dem Vorschlag beleidigt. Mir erschien nur keine seiner Begründungen, warum er das nicht tun wollte, sinnvoll oder sachlich angemessen. Was er über die Tempelwache erzählte klang, als würde er die Männer nicht einmal persönlich kennen, nicht so, als hätte ihnen einer dieser adeligen Priester einen konkreten Grund gegeben, ihm persönlich zu mißtrauen.

Ich konnte nicht zur Wache des Tempelsbezirks gehen, da der Hohepriester die Anweisung ausgegeben hatte, daß ich unseren Tempel nicht verlassen durfte, was hieß, daß ich nicht in den Tempel der magischen Wache gehen konnte. Prinzipiell hielt ich diese Anweisung für sinnvoll. Da im Augenblick ständig alte Götter bei mir durchkamen, war es sinnvoll, sicherzugehen, daß ich nicht irgendwelchen Laien begegnen konnte, die nicht gelernt hatten, wie man mit so etwas umgeht. Tatsächlich hielt ich seine Sicherheitsmaßnahmen für zu lasch. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich mein Zimmer nicht ohne Aufsicht verlassen dürfen.

Der einzige, der das Problem genauso ernst zu nehmen schien wie ich war mein spiritueller Schüler.

Er war einmal über die Mauer gestiegen, um das Problem zu melden und dabei erwischt worden. Unser Hohepriester hatte ihm daraufhin erklärt, daß er nicht versuchen solle, das noch einmal zu tun. Er hätte, weil bei ihm alte Götter erwachten, gerade ein Verbot, den Tempel zu verlassen und wer ein so begründetes Verbot mißachtet, so erklärte er, dürfte von den Wachen jederzeit getötet werden, um sicherzustellen, daß er draußen keinen Schaden anrichtet. Wenn er es also das nächste mal versuchen würde, wäre er tot.

Was mich dabei am meisten erschreckte war, daß er dieses Argument offensichtlich nur vorgeschoben hatte. Indem er völlig ignorierte, daß ich auch wollte, daß die magische Wache des Tempelbezirks zuhilfe gerufen wird, wertete er das als eine Versuch mir etwas Schlimmes antun zu wollen.

An diesem Punkt war es auch hoffnungslos, das Aufarbeiten abbrechen zu wollen. Die alten Götter waren so weit erwacht, daß sie schon im Alltag durchkamen. Wir würden erst wieder Ruhe haben, wenn wir alles aufgearbeitet hatten, was wir geweckt hatten. Also funktionierte nur mit Hochdruck aufarbeiten und hoffen, daß nichts wirklich schief ging, ehe wir alles, was wir geweckt hatten, richtig in unsere Alltagspersönlichkeit integriert hatten.

Kersti

Fortsetzung:
F773. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI62. Kersti: Inhalt: Eine Schule der Hingabe

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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