erste Version: 9/2016
letzte Bearbeitung: 9/2016

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Eine Schule der Hingabe

F773.

Ich war aber andererseits auch sehr beruhigt, daß ich einen größeren Wächter hatte, der aufpaßte, daß mein Lebensplan nicht aus dem Ruder läuft

Vorgeschichte: F770. Kersti: D

Erigon erzählt:
Es hatte begonnen wie eine ganz normale Inszenierung. Mit Ketten und schweren Steinbrocken wurden wir gefesselt, um sicherzugehen, daß wir uns nicht losreißen konnten. Dann begannen wir dem anderen mit den Themen zu konfrontieren, um die es in der Inszenierung ging.

Und dann hob sich der Felsbrocken, der Taris festhielt, in die Luft und schwebte zur Seite. Taris riß die Ketten durch, als wären es dünne Zwirnfäden und kam auf mich zu. Er erklärte mir, daß ich der letzte Dreck sei und daß er mich jetzt auf grausamste Weise foltern würde und bis zur Unkenntlichkeit zerfetzen würde.

Danach hatte ich eine Gedächtnislücke.

Als ich wieder zu mir kam, stand ich über Taris und er war tot oder bewußtlos. Blutige Würgemale von meine ebenfalls zerrissenen Kette zogen sich um den Hals. Ich wollte niederknien, um zu sehen, ob er noch lebte, doch ehe ich so weit kam, wurde ich von hinten gepackt und mehrere Priester unserer Tempelwache zerrten mich aus dem Raum. Weil irgendjemand mich dabei versehentlich am linken Arm packte schrie ich auf und registrierte erst jetzt daß der Arm schlimm aussah. Mindestens die Schulter und der Ellenbogen waren ausgerenkt es gab mehrere große offene Wunden und der Oberarm mußte zusätzlich gebrochen sein. Sie zerrten mich in mein Zimmer und banden mich am Bett an. Der Arzt wartete dort schon auf mich und kümmerte sich wortlos um meinen Arm. Ich verlor die Besinnung, bevor er mit seiner Arbeit fertig war.

Dann ist da eine Zeit wo ich mich nur an einen Nebel von Schmerzen erinnere, der alles einhüllt. Ich habe keine Ahnung wie lange das dauerte, aber ich habe wohl regelmäßig gegessen und getrunken, denn ich war nicht deutlich abgemagert.

Als ich wieder lange genug am Stück wach war, um mit jemandem richtig reden zu können, fragte ich den Arzt nach Taris.
"Er hat das doch verdient!" meinte er.
"Was hat er verdient?" fragte ich.
Der Arzt antwortete nicht mehr, beantwortete keine meiner drängenden Fragen. Bei allen weiteren Besuchen weigerte er sich, mit mir zu reden. Ich hatte aber den Eindruck, daß er sich vernünftig um meine Verletzungen kümmerte.

Miran besuchte mich regelmäßig, doch war das keine Hilfe. Auf meine Frage nach Taris bekam ich nur ausweichende Antworten, nichts klares. Auch meine Frage, was eigentlich bei der Inszenierung alles passiert war, antwortete er nur mit immer wieder anderen aus dem Zusammenhang gerissenen Sätzen, die kein klares Bild ergaben. Wenn ich von mir aus über etwas, was damit im Zusammenhang stand redete, redete er mir immer dazwischen und man hatte den Eindruck, daß er gar nicht zuhörte.

Immerhin sagte er mir, daß der Arzt der Ansicht war, daß er mir den verletzten Arm vermutlich würde abnehmen müssen. Das hatte ich schon vermutet, nachdem ich ein, zwei mal lange genug wach geblieben war, um wirklich zu sehen, wie kaputt der Arm war. Innerlich zuckte ich mit den Schultern. Wenn es so war, würde ich mich halt damit abfinden müssen, ab jetzt nur noch einen Arm zu haben. Damit konnte ich fertigwerden.

Ich fragte jeden, der den Raum betrat, was aus meinem Schüler geworden war und wie es ihm geht. Ich bekam keine klare Antwort. Von anderen Leute die aus welchen Gründen auch immer den Raum betraten hörte man so Dinge wie "Taris hatte den Tod verdient", "Das geschieht ihm ganz recht", "Er ist ein Monster!", "Ich bin froh, daß er weg ist" - und ich fragte mich, ob er tot war oder lebte. Diese Frage wollte mir aber niemand beantworten. Niemand sagte mir, was los war, niemand verriet mir, ob Taris lebte oder tot war und niemand machte sich die Mühe, mit mir über meine Erfahrungen zu reden. Ich hatte nicht einmal den Eindruck, das sie das aus Bosheit taten, nein, es wirkte eher, als wären sie zu verwirrt, um mir eine Hilfe zu sein.

Mir wurde nach und nach klar, daß sie mir nicht erlauben würden, meinen spirituellen Schüler wiederzusehen. Und das war ein Gedanke, den ich gar nicht ertragen konnte. Es war als wäre mit ihm alles Licht und alles Glück aus der Welt verschwunden. Ich weinte täglich stundenlang, weil ich das Gefühl hatte, das ganze Leben wäre sinnlos geworden.

Ganz klar war ebenfalls, daß die Inszenierung auf eine Weise schief gegangen war, die alle so sehr entsetzt hatte, daß sie nicht mehr klar denken konnten - und das Wochen nachdem es passiert war. Offensichtlich arbeiteten sie das Thema auch nicht sinnvoll auf und mir waren sie erst recht keine Hilfe beim aufarbeiten. Also mußte ich es wohl alleine versuchen.

Ich ging also alles, was ich von der Inszenierung noch wußte, immer wieder durch und bohrte immer wieder und wieder nach den fehlenden Teilen.

Irgendwann hörte ich dann eine Stimme in meinem Geist, die sich als mein innerer Wächtergott vorstellte. Sie erklärte mir, daß sie mit mir zusammen und meinen Freunden meinen Lebensplan erstellt hätte und daß sie die Aufgabe hätte, darüber zu wachen, daß alles wie geplant läuft. Sie hätte die gesamte Inszenierung überwacht und eingegriffen, als der Alte Gott von Taris begonnen hatte, meinen Arm zu zerfetzen, weil das Ganze nur in einer Katastrophe hätte enden können. Sie würde mir jetzt ihre Erinnerungen zeigen.

Erigons Wächteranteil erzählt:
Von einer Position außerhalb meines Körpers beobachtete ich, wie wie der schwere Felsbrocken, der Taris am Boden fixieren sollte sich in die Luft erhob und wie er seine Ketten durchriß. Ein Blitz ließ die Wachen, die die Inszenierung sichern sollten, kopflos vor Angst aus dem Raum stieben. Er kam auf meinen Schützling zu und gab seine verächtlichen Sprüche von sich, während mein Schützling den Fels, der ihn fixieren sollte in eine Unzahl kleiner Splitter zerspringen ließ und Taris angriff. Als Waffe verwendete mein Schützling das spitze Ende der Kette, die er zerrissen hatte.

Ich entschied, daß ich eingreifen mußte, weil sich die beiden sonst gegenseitig umbringen würden. Also drängte ich meinen eigenen alten Gott aus dem Körper. Die Sekunde, die ich unaufmerksam war, nutzte mein Gegner aus, um meinen Arm regelrecht zu zerfetzen, während ich versuchte, mich irgendwie von seinem Griff zu befreien. Mein Gegner war magisch weitaus mächtiger als ich, aber ich konnte keinen größeren Anteil zu Hilfe rufen, denn alle, die es gab, waren nicht auf dem aktuellen Stand und hätten ihn umgebracht. Das war das Gegenteil von dem, was wir mit dem Lebensplan erreichen wollten. Ich mußte meinen Gegner ausschalten, ohne ihm ernsthaften seelischen Schaden zuzufügen. Er packte mich an meinem inzwischen ziemlich lädierten Arm und warf mich über die Schulter zu Boden. Ich drehte mich in der Luft und sprang ihn von hinten an, schlang ihm das Ende der zerrissenen Kette um den Hals und zog zu. Er versuchte sich zu wehren, weil seine tierischen Instinkte die Oberhand gewannen, dachte er aber nicht daran, ausreichend Magie einzusetzen. Irgendwann wurde der Körper schließlich schlaff. Ich hatte meine Aufgabe erledigt. Ich trat zurück und erlaubte meinem irdischen Ich, wieder die Regie zu übernehmen. Ich hoffte, daß er nur bewußtlos und nicht zu schwer verletzt war.

Während der medizinischen Behandlung begann ich, mich vom Feinstofflichen aus um den Arm zu kümmern. Ich ging davon aus, daß es mir gelingen würde, ihn zumindest halbwegs wieder in Ordnung zu bringen, sofern der Arzt sich irdisch ausreichend darum kümmerte.

Erigon erzählt:
Als irdisches Ich fand ich erschreckend, mit welch tödlicher Entschlossenheit beide Seiten gekämpft hatten. Diese völlige Gnadenlosigkeit, die ich empfunden hatte. Ich war aber andererseits auch sehr beruhigt, daß ich einen größeren Wächter hatte, der aufpaßte, daß mein Lebensplan nicht aus dem Ruder läuft. Und ich begriff, daß ich so verzweifelt war, weil ich Angst hatte, daß ich meinen Lebensplan ohne meinen Aufarbeitungspartner nicht mehr würde erfüllen können.

Die Erkenntnis, daß mein Leben dann wirklich seinen Sinn nicht mehr würde erfüllen können, ließ mich erst recht jeden Tag verzweifelt weinen.

Kersti

Fortsetzung:
F774. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI62. Kersti: Inhalt: Eine Schule der Hingabe

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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