erste Version: 9/2016
letzte Bearbeitung: 9/2016

Industrialisierung, Weimarer Republik und Drittes Reich: Thakars faszinierendes Abenteuer

F788.

Zu den Dingen, die ich schon als so kleines Kind gelernt habe, war, daß mein Leibwächter bei offiziellen Gelegenheiten stumm und still wie eine Statue hinter mir stand und daß ich ihn dann nicht ansprechen durfte

Vorgeschichte: F816. Kersti: E

Thakar erzählt:
Zu den Dingen, die ich schon als sehr kleines Kind gelernt habe, war, daß mein Leibwächter bei offiziellen Gelegenheiten stumm und still wie eine Statue hinter mir stand und daß ich ihn dann nicht ansprechen durfte. Wenn nur Diener und Wachen anwesend waren, redeten wir aber sehr viel miteinander, er spielte mit mir und ich durfte ihm so viele Fragen stellen, wie ich wollte.

Als ich ihn beispielsweise gefragt hatte, warum die Wachen immer so völlig unbeweglich vor der Tür standen und ob sie denn überhaupt nicht essen müssen, erklärte er mir, wie die Wache grundsätzlich organisiert war. Wie ich täglich sah, stand immer ein Wachposten unbeweglich und still wie eine Statue neben meiner Tür. Er verhielt sich, als würde er die Leute, die an ihm vorbei gehen nicht bemerken. Tatsächlich so erklärte mein Leibwächter mir, würde er in Wirklichkeit auf jede Kleinigkeit in seiner Umgebung achten und alles, was sich ereignet, beobachten. Er würde zuhören, worüber sich die Leute unterhalten, jede Bewegung registrieren und wenn irgendetwas auch nur verdächtig erscheint oder aber wenn ich den Raum verlasse, einen unauffällig hinter ihm angebrachten Knopf drücken, der eine Klingel im Wachlokal klingeln läßt. Dieser Wachposten wurde regelmäßig und nach sehr kurzer Zeit abgelöst, weil eine solche Aufmerksamkeit, obwohl er scheinbar nichts tut, sehr anstrengend ist und man das nicht länger als etwa eine Stunde durchhält.

Ganz in der Nähe gab es ein Wachlokal, in dem immer fünf weitere Wachen sitzen, die Bereitschaft haben. Im Wachlokal mußten sie nicht besonders aufpassen. Sie durften sich unterhalten, lesen oder Spiele spielen, um sich zu beschäftigen. Sie sollten sich in dieser Zeit entspannen und erholen. Aber wenn sie sich so unpassend beschäftigten, daß sie zu unaufmerksam waren, um Kampfgeräusche oder die Warnung eines Wachpostens mitzubekommen, bekamen sie richtig Ärger. Es wurde auch unregelmäßig, aber häufig genug, daß solche Fehler bemerkt werden, in unangemeldeten Übungen geprüft, ob sie aufmerksam genug waren. Er erklärte mir, daß man nicht überprüft, wie ein solcher Wächter eine solche Aufmerksamkeit erreicht, sondern nur ob er rechtzeitig reagiert, weil es Leute gibt, die in der Wachstube schlafen und trotzdem sofort auf den Beinen sind, wenn etwas passiert und andere, die scheinbar gar nichts tun und trotzdem immer einen Rippenstoß von ihrem Nachbarn brauchen, damit sie alles bemerken. An dieser Grundveranlagung kann ein Mensch wenig ändern, aber er muß lernen, sich so zu verhalten und sich notfalls Unterstützung von seinen Kameraden holen, so daß er seine Aufgaben erfüllen kann.

Als ich weiter neugierige Fragen stellte, fragte er mich, ob ich das Wachlokal mal anschauen wollte und ging, als ich das bejahte, mit mir dorthin. Vor der Tür blieb er stehen und erklärte mir, daß ich nicht ohne zu klopfen in das Wachlokal eintreten darf, weil das der Ort ist, wo die Wächter private Dinge tun. Man muß klopfen, warten bis sie alles zur Seite gelegt haben und jedes Gespräch beendet haben, das ihnen zu privat ist, um es vor Vorgesetzten auszubreiten und erst wenn sie "herein" sagen, darf man die Tür aufmachen. Ich nickte ernst, denn mein Vater hatte mir sehr deutlich gemacht, daß mein Leibwächter eine Autoritätsperson war, auf die ich hören mußte. Dann klopfte er an, sagte, daß ich mir gerne das Wachlokal anschauen wollte und fragte ob ich hereindarf.
"Einen Augenblick." sagte eine Stimme von drinnen.
Ich hörte, daß tatsächlich einige Dinge zur Seite gelegt wurden. Dann sagte die Stimme:
"Herein!"
Die Wachsoldaten, die normalerweise stumm und still wie Statuen neben meiner Zimmertür standen, waren hier ganz anders. Sie freuten sich, mich zu sehen, gingen mit mir um, wie Erwachsene mit einem kleinen Kind normalerweise umgehen, zeigten mir Dinge, von denen sie meinten, daß sie einem kleinen Jungen gefallen könnten, hoben mich hoch und warfen mich in die Luft. Mir gefiel das und ich fragte sie, ob ich wiederkommen dürfte, was sie mir auch erlaubten.

Kersti

Fortsetzung:
F814. Kersti: Dann sagte er mir, daß ich das jetzt ja einmal richtig gehört hatte und beim nächsten mal müßte ich das Protokoll erklären

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI23. Kersti: Inhalt: Thakars faszinierendes Abenteuer

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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