erste Version: 11/2016
letzte Bearbeitung: 12/2016

Industrialisierung, Weimarer Republik und Drittes Reich: Thakars faszinierendes Abenteuer

F817.

Kurz nachem Paran begonnen hatte, richtig als mein Leibwächter zu dienen, schickte der alte heilige Mann einen buddhistischen Mönch mit einem Empfehlungsschreiben zu uns an den Hof

Vorgeschichte: F811. Kersti: D

Thakar erzählt:
Kurz nachem Paran begonnen hatte, richtig als mein Leibwächter zu dienen, schickte der alte heilige Mann einen buddhistischen Mönch mit einem Empfehlungsschreiben zu uns an den Hof. Der Mönch war etwa so alt wie ich, von sehr einfacher Herkunft und als kleines Kind in einen Tempel gegeben worden, damit er da erzogen werden kann. Jetzt sollte er viele sehr verschiedene Religionen kennenlernen und mein spiritueller Lehrer hatte in seinem Brief gemeint, daß wir uns sicher gut verstehen würden.

Meine Eltern betrachteten das als Ehre und empfingen ihn mit einem offiziellen Abendessen, was er, so weit ich beobachten konnte, genausowenig mochte, wie ich so etwas leiden kann. Er wirkte dabei sehr steif und höflich und wirklich reden konnte ich auch nicht mit ihm. Es war dann auch so spät, daß ich danach gleich ins Bett mußte, und nach dem Frühstück war zuerst Schule, so daß ich immer noch nicht richtig mit ihm reden konnte. Glücklicherweise hat mein Geschichtslehrer etwas früher Schluß gemacht, damit ich endlich Zeit habe, mit ihm zu reden.

Ich entschied, in den Garten zu gehen, weil er in meinem Zimmer bestimmt genau so steif wäre wie beim Abendessen. Dann sagte ich:
"Du hast gestern so ausgesehen, als könntest du formelle Abendessen genauso wenig ausstehen wie ich."
Das hätte er natürlich niemals selbst gesagt, aber als er daraufhin dann lachen mußte, wußte ich sicher, daß ich sein überkorrektes Verhalten richtig interpretiert hätte. Ich erklärte ihm, daß es mich auch dann nicht stören würde, wenn er wie ein einfacher Bauer essen würde, wenn wir unter uns sind. Ich hätte nämlich geübt mit Bauern zu essen, ohne mir anmerken zu lassen, daß das nicht die Tischsitten sind, die ich von zuhause gewohnt war und ehrlich gesagt hatte mir das gefallen, denn da ging es viel entspannter zu.
Danach unterhielten wir uns über diplomatische Ausbildungen, denn als Prinz hatte ich natürlich eine solche Ausbildung erhalten und wie ich bei dem Gespräch erfuhr, war es auch in Klostern üblich, Mönchen eine diplomatische Ausbildung zu geben, weil eben auch ein Kloster oder ein Tempel gute Beziehungen zu den Herrscherhäusern brauchte und die Mönche und Nonnen daher Umgangsformen brauchten, die zur Pflege solcher Beziehungen nötig sind.

Normalerweise ist es so, daß die meisten Adeligen und Angehörigen von Herrscherhäusern zumindest so viel vernünftige Erziehung und diplomatische Ausbildung erhalten haben, daß man sinnvoll mit ihnen reden kann. Und dann gibt es immer ein oder zwei, die sich wirklich richtig unmöglich benehmen. Seltsamerweise sehen die, die sich selber anständig verhalten, es als normal und verständlich an, wenn ein Großbauer sich nicht ganz so geschliffen verhält wie ein Adeliger, weil er nicht dasselbe Maß an diplomatischer Ausbildung erhalten hat und sind der Ansicht, daß sie das ja auch nicht alles gelernt haben können, da sie eben auch ihre Bauernarbeit tun müssen und gelernt haben müssen. Und wenn ein Tagelöhner sich nun einmal verhält wie ein Tagelöhner und nicht wie ein ausgebildeter Dienstbote, dann ist das eine Selbstverständlichkeit, die man ihm nachsehen muß, wenn er in die Verlegenheit kommt, mit Adeligen reden oder gar essen zu müssen. Diejenigen Adeligen, die zwar wissen, wie man das Besteck richtig elegant hält, sich aber in den wesentlichen Dingen unmöglich benehmen, finden die kleinen Schwächen des Großbauern aber unverzeihlich.

Der junge Mönch war nett, aber ich stellte fest, daß ihm seine einfache Herkunft mit ein paar blinden Flecken versehen hatte, die dazu führten, daß er überhaupt nicht einsah, warum ich nicht einfach mit ihm und ohne ein Wachkontigent auf den Marktplatz der nächsten kleineren Stadt reiten konnte, um da ganz normal wie jeder andere einzukaufen. Ich würde mir nur einbilden, daß das gefährlich wäre. Und natürlich sei die Tatsache, daß ich als Adeliger einen Leibwächter hatte, nur darauf zurückzuführen, daß ich mir etwas auf meine Bedeutung einbilde. Das hat er natürlich nicht so unhöflich ausgedrückt, aber es kam als Unterton seiner Argumentation sehr deutlich rüber. Und offensichtlich war ihm gar nicht klar, daß ich seine Worte so verstehen mußte, weil ich mein gesamtes Leben mit Diplomatie zu tun gehabt hatte!

Kersti

Fortsetzung:
F819. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI23. Kersti: Inhalt: Thakars faszinierendes Abenteuer

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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