erste Version: 3/2018
letzte Bearbeitung: 4/2019

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F836.

Trotzdem verstand ich einfach nicht, wie die Panik der Wachen draußen zu dem selbstbewußten und ruhigen Menschen paßte, der mir gegenüber saß

Vorgeschichte: F834. Khar: Es kamen keine komischen Bemerkungen, wie man das bei einem Dämon, der nicht richtig in der Welt orientiert ist, eigentlich erwarten sollte

Khar erzählt:
Wir klopften. Ein sehr selbstbewußter Jugendlicher öffnete, begrüßte uns und gab den Wachen die Anweisung, dafür zu sorgen, daß wir nicht gestört werden. Er lud uns ein, uns zu setzen und schien auch nicht zu bemerken, daß irgendetwas an meinem Aussehen ungewöhnlich sein könnte. Da das überhaupt nicht zu meinen normalen Erfahrungen mit Menschen, Dämonen und Besessenheit paßte und auch das Verhalten der Wachen so überhaupt nicht zu diesem großzügigen Gastgebergebaren paßte, schrillten meine inneren Alarmsirenen. Andererseits wäre es sehr unklug gewesen, zu zeigen, daß ich mißtrauisch bin, also tat ich mein Bestes, um mir nichts anmerken zu lassen und auch nichts zu denken, was ihm mehr verraten konnte, als daß ich nicht entspannt bin.

Er hatte ein ganzes Rudel feinstofflicher Wölfe bei sich, die mich freundlich schwanzwedelnd begrüßten. Selber trug er aber eine Tarnung, die ihn wie einen Engel erscheinen ließ. Der Raum war stark magisch abgeschirmt, dennoch fügten wir feinstofflich unsere eigenen Abschirmungen hinzu. Ich sagte laut:
"Wir sind unter uns, daher können wir unsere Tarnungen fallen lassen." und zeigte feinstofflich meine wahre dämonische Gestalt.
"Ach, mir war gar nicht bewußt, daß ich mich getarnt habe!" meinte er laut und ließ die Tarnung fallen.
Danach wußte ich, warum sie ihn alle fürchteten. Er war die größte C'her-Inkarnation, die ich je gesehen hatte. Minutenlang sahen wir uns einfach nur an und tauschten feinstoffliche Informationen aus.

Trotzdem verstand ich einfach nicht, wie die Panik der Wachen draußen zu dem selbstbewußten und ruhigen Menschen paßte, der mir gegenüber saß. Alle magischen Tarnungen waren intakt, daher konnten sie kaum darauf reagiert haben, daß er ein Dämon ist. Er war offensichtlich auch erfahren genug mit der Erde, um keine groben Fehler im Umgang mit Menschen zu machen, daher konnte auch das nicht das Problem sein. Zumal Göring mir da wirklich nicht viel Erhellendes erzählt hatte, nur daß er es furchtbar fand. Die Panik hatte ich lediglich aus seiner Stimme am Telefon abgelesen und aus dem was feinstofflich an Gefühlen von ihm kam.

Daß auch die Wachmannschaften auf die Frage, wie die Situation ist, keine zusammenhängende Antwort gegeben hatten, fand ich noch seltsamer.

Ich sagte Karl, daß aus niemandem herauszukriegen gewesen war, was eigentlich genau los war und fragte, ob er mir das erklären könnte.
"Das ist mir auch ein Rätsel. Ich war nämlich die meiste Zeit nicht da. Und wenn ich gefragt habe, was in der Zwischenzeit geschehen ist, hat mir niemand eine Antwort gegeben. Sie hatten alle nur panische Angst."
Wie ich die Wachen draußen erlebte, konnte ich mir das lebhaft vorstellen. Also war er doch besessen gewesen und sie hatten nachher nicht einmal mit ihm geredet. Ich fragte mich, wie ein Mensch mit so etwas umgehen soll. Allerdings wenn ich mir den Jungen ansah, dann hatte er da schon seine Strategie. Er war - sehr diplomatisch - damit meine ich, daß er wie bei diplomatischen Treffen alles darauf ausgerichtet hat, eine möglichst entspannte und gemütliche Athmosphäre zu schaffen und allen zu signalisieren, daß er ganz brav und ungefährlich ist. Tatsächlich zeigte aber gerade dieses sehr kontrollierte ruhige und freundliche Auftreten, wie sehr er sich bedroht fühlen mußte. Und es zeigte sehr deutlich, daß er fürchtete, daß sie ihn als Monster wegsperren könnten.

"Erzähl mir bitte alles, was du erlebt hast, aus deiner Sicht. Vielleicht hilft mir das weiter." antwortete ich.
"Das klingt aber wie ein Märchen." sagte er zögernd.
"Gerade die märchenhaften Aspekte interessieren mich, da sie mir verraten könnten, was im Feinstofflichen passiert sein könnte." erwiderte ich.
"Also gut." sagte er und erzählte dann zusammenhängend und geordnet eine Geschichte, in der er - wie er erklärte - durch einen magischen Angriff in eine Parallelwelt geworfen worden war.
Ich fragte ihn, was eine Parallelwelt ist.
"Wenn irgendwann im Verlaufe der Geschichte historische Ereignisse unterschiedlich verlaufen könnten, teilt sich die Welt in zwei Welten auf, die sich getrennt weiterentwickeln. Eine Parallelwelt ist eine Welt in der die Geschichte anders verlaufen ist als in unserer. Wie häufig, wenn man Kontakt mit einer Parallelwelt bekommt, war ich auch noch in einer Situation gelandet, wo es um Leben und Tod ging und ich den Körper deshalb nicht sofort verlassen konnte." erklärte er.
Ich fragte ihn, warum man dann häufig in solchen Situationen landet.
"Das liegt daran, daß man dahin gezogen wird, wo Hilfe gebraucht wird." erklärte er.
Aber er schien exakt zu wissen, wie man zurückkehrt und sehr routiniert mit der Situation umzugehen, als hätte er das schon tausend mal gemacht.
"Kennen sie solche unfreiwilligen Ausflüge?" fragte ich.
"Ja. Sie haben mich eine Zeit lang ständig absichtlich in Parallelwelten geworfen, bis sie es irgendwann aufgegeben haben, weil sie gemerkt haben, daß es nichts bringt, weil ich sofort wieder zurück bin. Diesmal hat das nicht geklappt und ich weiß nicht genau, warum das der Fall war. Wenn ich im selben Augenblick zurück gewesen wäre, hätte in meiner Abwesenheit nichts passieren können, was die Leute dermaßen verängstigt." erklärte er.
"Wie ging es dann weiter?"
Er sagte, daß in der Zwischenzeit war wohl ein kleinerer und wesentlich unerfahrener Dämon im Körper gewesen. Es war aber unklar, was er getan hatte, er beschwerte sich nur bei der nachfolgenden Befragung durch Karls Dämonen, daß alle gemein zu ihm gewesen wären, dabei hätte er ihnen doch gar nichts getan. Als Karl wieder zu sich kam, hatte Göring eine Pistole auf ihn gerichtet und war in Begriff zu schießen. Es gelang ihm, die Situation durch ein paar Worte etwas zu entschärfen, doch sie führten ihn ab wie einen Verbrecher und ketteten ihn 14 Tage lang so auf ein Bett, daß er sich nicht rühren konnte. Jeder der den Raum betrat war fast in Panik, so daß man ständig damit rechnen mußte, daß sie durchdrehen und ihn erschießen. Was ihn aber am meisten belastet hatte war die Angst, aus aller Liebe verstoßen zu werden. Mit solchen Ängsten hatten sie den armen Jungen eine ganze Woche alleingelassen. Wer nur die Angst vor dem Tod kennt hat doch keine Ahnung, wie tief solche Ängste reichen.

Ich hörte mir seine Beschreibung an und staunte über die Ähnlichkeiten zu Georg. Bei solchen Erfahrungen, werden die meisten Menschen so schwer traumatisiert, daß sie nachher kein Wort mehr herausbekommen, und ihre Erfahrung nicht in Worte fassen können. Es begann damit, daß Georg genauso selbstverständlich alles als zusammenhängende Geschichte erzählen kann, wie Karl das tut. Es geht damit weiter, daß er genauso furchtlos mit Gefahren und ebenso gelassen mit Schmerzen umgeht. Auch daß er, wenn keiner mehr ein oder aus weiß, immer noch völlig ruhig einen Punkt seiner inneren Arbeitsliste nach dem anderen abhakt, war etwas, was ich sonst nur von Georg kannte. Selbst diese maßlose Angst aus aller Liebe verstoßen zu werden, kannte ich genau so von Georg.

Karl hatte gesagt, daß er seelisch sehr eng mit Georg verwandt war. Mich verwirrte das und ich sagte, daß es mich verwirrte, denn Georg gehörte zu Tiuval und ihn hatte ich als C'her gesehen.
"Ach so. Den habe ich vor kurzem integriert. Bei der Geburt war ich eine Tiuval-Inkarnation. Ich hole mal den Tiuval nach vorne."
Der C'her-Anteil verschwand und wurde durch einen Tiuval ersetzt. Karl führte das Gespräch nahtlos weiter, ohne den angefangenen Satz zu unterbrechen, was zeigte, daß der C'her wirklich sehr gut integriert war. Ich starrte ihn zunächst eine ganze Weile lang einfach nur fassungslos an.
"Wie hast du das gemacht? - ich meine - man kann doch keine Mitglieder anderer Gruppenseelen integrieren!" sagte ich schließlich.
"Wenn man Anteile integriert, vergrößert sich der Bereich der zur eigenen Gruppenseele gehört und irgendwann stößt man an den Bereich einer benachbarten Gruppenseele. Wenn beide einverstanden sind, können sie sich dann zu einer größeren Gruppenseele integrieren." antwortete er.
Ich war immer noch fassungslos.

Wir sperrten unsere Besessenen auch ein, das aber eher, damit wir es leichter haben, entspannt mit ihnen umzugehen. Wir sorgen dafür daß ein Gitter und eine starke magische Abschirmung zwischen Betreuer und Besessenen ist, betreuen unsere Besessenen aber in Zweistundenschichten rund um die Uhr und außerdem unterhalten wir uns mit ihnen oder mit dem Dämon, der gerade anwesend ist. Im Allgemeinen soll der sowieso nur auf den Körper aufpassen, weil der Besitzer des Körpers anderswo zu tun hat.
Ich erzählte dem Jungen das so.
"Das würde ich auch so machen." sagte er und fuhr dann fort, "Wenn ich die Gelegenheit dazu hätte jedenfalls. Meist wurde ich ohne jeden Schutz in den Raum geschoben, wo gerade mal wieder jemand durchgedreht war, weil irgendein Wesen im Körper war, das sich hier gar nicht auskannte. Es war dann immer eine Nervenprobe, bis man das Wesen so weit hatte, daß es entweder integriert werden kann oder sich zurückzieht, weil es zu dem Schluß gekommen ist, daß sein irdischer Anteil die Situation geregelt bekommt. Oft kamen sie dann auch noch mehrfach mittendrin rein und dann ging der Zirkus wieder von vorne los."
"Wie oft ist so etwas denn vorgekommen?" fragte ich.
"Oft mehrfach täglich. Sie haben mir zwei Jahre lang jeden Tag eine andere Droge gegeben, dazu kamen Foltern. sie haben uns mit verschiedenen Methoden immer wieder in Höllen und Parallelwelten verfrachtet. Dabei dreht jeder das ein oder andere mal durch." sagte er ganz sachlich.

Mir lief es bei dem Gedanken kalt den Rücken herunter. Ich hatte das ein oder anderem mal erlebt, was Dämonen tun, die frisch aus der Hölle kommen, wenn sie - oder der Mensch dem der Körper in dem sie zu Gast sind gehört, in der unbekannten Umgebung tun die eine menschliche Zivilisation für sie ist, wenn sie auch noch bedroht werden. Einige dieser Situationen machten mir heute noch Angst, auch wenn ich ehrlich froh bin, daß die Dämonen mich aus der verzweifelten Situation befreit haben, in der ich vorher gesteckt habe. Seither weiß ich, daß magische Macht so sein kann, daß nachher kein Stein mehr auf dem anderen steht.

Ich erzählte dem Jungen was meiner Erfahrung nach passiert, wenn man einen mächtigen Dämon bedroht und spürte von ihm einen Impuls erstaunter Freude.
*Der hat ja wirklich Ahnung!* fing ich einen Gedanken von ihm auf.
Dann fragte ich ihn, wie es eigentlich kam, daß er sowohl mit Engeln als auch mit Dämonen zu tun hatte, die ihn für ihre Zwecke zu mißbrauchen versuchten.
"Engel und Dämonen kämpfen in der Götterdämmerung um die Erde, doch wenn wir Frieden und Heilung wollen, darf keiner von beiden gewinnen - oder anders herum gesagt, wir müssen eine Lösung finden wo alle gewinnen und nicht nur eine Seite." antwortete er.
Mit einem Schock wurde mir klar, daß der Junge wirklich wußte, was gespielt wird.

Kersti

Fortsetzung:
F835. Khar: Aber daß jemand mal so ganz beiläufig zwei Briefe materialisiert - und das hatte er getan, sonst wäre nicht so viel magische Energie im Raum gewesen - das war mir noch nicht untergekommen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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