erste Version: 12/2016
letzte Bearbeitung: 12/2016

Industrialisierung, Weimarer Republik und Drittes Reich: Thakars faszinierendes Abenteuer

F862.

Eigentlich war das ein informelles Essen, doch der Vater meiner Verlobten fragte mich zu diversen kleineren politischen Querelen, wie man sie am Besten klären könnte

Vorgeschichte: F861. Kersti: D

Thakar erzählt:
Kurz vor der Burg der Familie meiner Verlobten zog ich mich wieder um, um dort als Prinz einzureiten. Offensichtlich waren wir schon von weitem gesichtet worden, denn die Familie meiner Verlobten erwartete mich an der Tür.

Der ältere Bruder meiner Verlobten machte eine Bemerkung darüber, daß er es immer wieder erstaunlich fände, wie sauber und ordentlich meine Kleidung nach einem solchen Ritt sei. Ich vermutete, daß sie durchaus herausgefunden haben könnten, daß ich mich auf dem Ritt als Gardist verkleide, antwortete aber mit einem Grinsen ausweichend:
"Das hat irgendetwas mit die Kleidung von vorneherein nicht den Unbilden der Witterung aussetzen zu tun."
Mein Verlobte wußte es allerdings genau, denn mit ihr redete ich über solche Dinge offen.

Da es schon spät war, gab es direkt nach der Ankunft Abendessen. Eigentlich war das ein informelles Essen, doch der Vater meiner Verlobten fragte mich zu diversen kleineren politischen Querelen, wie man sie am Besten klären könnte.

Beim ersten mal hatte er mich da kalt erwischt, weil ich mich einfach nicht für wichtig genug gehalten hatte, um solche Fragen gestellt zu bekommen, obwohl mein Onkel mir zu einigen Sachen gesagt hatte, daß sie zur Sprache kommen könnten. Glücklicherweise fiel mir die wesentliche Information wieder ein, als er fragte, so daß ich ihn darauf hinweisen konnte, daß der Mann, der sich da über Viehdiebstahl beschwert hatte, wohl definitiv eines seiner Sorgenkinder sein mußte. Dessen Nachbar, ein hochanständiger Mann, hätte ja, sobald er von dem Friedensschluß gehört hätte alle Nachbarn auch von der anderen Seite der Grenze eingeladen, um den Aufbau friedlicher Beziehungen zu unterstützen. Daher wüßten auch unsere Leute, daß besagter Mann, der sich über Viehdiebstähle beschwert hätte, auch bei seinen eigenen Leuten als Problemfall galt und daß er wohl eher sein Sorgenind wäre, als ein Mann auf den er besonders stolz wäre. Dasselbe gälte für seinen Kontrahenten auf unserer Seite der Grenze und daher sollten wir uns doch eher darüber unterhalten, wie wir unsere jeweiligen Problemfälle gemeinsam in den Griff kriegen, als darüber, wer die besseren Männer hätte. Danach ließ sich vernünftig mit ihm reden.

Inzwischen bereitete ich mich jedes mal gründlich auf diese Besuche vor, um eine fundierte Antwort parat zu haben, wenn ich mit solchen Fragen konfrontiert wurde.

Unsere Länder waren traditionell verfeindet gewesen und wir hatten jetzt das Problem, daß wir unsere Männer davon überzeugen mußten, daß Viehdiebstähle und ähnliche Aktionen im Nachbarland nicht mehr statthaft sind, obwohl das doch traditionell immer als Heldentat und Bewährungsprobe für einen jungen Mann gegolten hatte. Man brauchte immer eine recht gute Einschätzung der Mentalität der jeweiligen Männer, um zu wissen, wer wahrscheinlich übertreibt und wer näher an der Wahrheit bleibt, wer bei dem geringsten Anlaß beleidigt ist und daher mit höflichen Andeutungen zurechtgewiesen werden muß und wer grundsätzlich richtig eins auf den Deckel braucht, damit er eine Verwarnung auch ernst nimmt. Auch wenn man oft von beiden Seiten belogen wird, erwarten sie von einem guten Prinz daß er irgendwie trotzdem weiß, wer recht und wer unrecht hat. Ich befragte also bei allem, wovon mein Onkel so an Querelen gehört hatte jeden, der über die beteiligten Personen etwas wissen konnte, um später eine fundierte Einschätzung geben zu können, wie man damit am Klügsten umgehen könnte. Trotzdem hatte ich jedes mal richtig Angst, daß ich aus Unerfahrenheit einen richtig dummen Fehler machen könnte, den man dann nicht wieder gut machen könnte, so daß wir wieder Krieg mit dem Nachbarland haben und zum gefundenen Fressen für die Engländer werden.

Bis jetzt waren aber immer beide Seiten mit meinen diplomatischen Bemühungen zufrieden gewesen, so daß ich mich zunehmend sicherer fühlte.

Kersti

Fortsetzung:
F863. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI23. Kersti: Inhalt: Thakars faszinierendes Abenteuer

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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