erste Version: 1/2021
letzte Bearbeitung: 1/2021

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Das Recht auf eigene Gefühle

F907.

Ich fand erstaunlich, wie sehr es mich befriedigte, diesem verzogenen Jüngling all dies ins Gesicht gesagt zu haben, auch wenn ganz bestimmt das dicke Ende nachfolgen würde und schlief ganz zufrieden ein

Vorgeschichte: F906. Kersti: Ich hatte bereits einige Jahre in meiner neuen Position gearbeitet, als der Sohn des Pharaos zur Ausbildung in den Tempel geschickt wurde und der benahm sich unmöglich

Ern erzählt:
Sie brachten mich nicht gleich um, sondern sie schleppten mich vor eine Gerichtsverhandlung. Sie haben mir auch noch einen neu im Tempel angekommenen Sklaven zugeteilt, der seine Zunge noch hatte und meine Gedanken laut aussprechen sollte. Ich wußte nicht was sie sich dabei gedacht hatten, aber ich dachte mir, wenn sie mich sowieso umbringen, will ich ihnen vorher zumindest all das gesagt haben, was ich den Adeligen immer schon einmal ins Gesicht sagen wollte.

Überraschenderweise übersetzte der Sklave wirklich alles, was ich ihm zudachte und wann immer jemand empört reagierte, sagte der zweithöchste Priester des Tempels, daß der Sklave dafür nichts konnte und daß ich das wirklich gedacht hatte. Also erklärte ich, als der Sohn des Pharaos behauptete, man hätte ihn aus purer Bosheit nicht befördert, daß er ein ungezogener Faulpelz war, und eben nicht befördert worden war, weil er seine spirituellen Übungen nicht gemacht hatte. Wenn er seine Arbeit tut, würde er auch so schnell befördert wie das seinen angeborenen Fähigkeiten entspricht, da er so faul gewesen sei, wäre er eben entsprechend seiner Faulheit nicht befördert worden. Er solle sich gefälligst hinsetzen und arbeiten.

Der Junge sah mich an, als hätte ein Frosch angefangen zu sprechen, was ein durchaus lustiger Anblick war.

Dann beschwerte er sich, daß ich ihm das Messer weggenommen habe. Ich anwortete, daß er ja offensichtlich nicht in de Lage sei, ein Messer bestimmungsgemäß zu benutzen, wenn er versucht, mich damit zu erstechen, daher hätte ich ihn von diesem gefährlichen Gegenstand befreit und das würde, wenn es nach mir geht, auch so bleiben, bis er gelernt hat, sich zu benehmen.

Die Leute lachten.

Er beschwerte sich, ich würde ihn lächerlich machen, woraufhin ich ihm erklärte, daß er dazu ja keine Hilfe benötigen würde, daher würde dieser Verdienst ganz ihm selbst gehören.

Ich fragte mich, warum eigentlich noch keiner vorbeigekommen war, um mir den Kopf wegen Unverschämtheit abzuschlagen. Da das aber nicht der Fall war, fiel mir durchaus noch einiges andere ein, was ich vorher noch sagen wollte. Schließlich konnte das ja nur so ausgehen, daß ich nachher doch noch hingerichtet werde.

Beispielsweise fand ich es unmöglich, daß er Sklaven, die fleißig ihre Arbeit taten nur zu seinem Vergnügen quälte und ich erklärte bei der Gelegenheit auch ausführlich, was ich für einen angemessenen Umgang mit Sklaven hielt. Das war natürlich weit von der allgemeinen Praxis im Tempel weg, aber ich wollte es einfach mal gesagt haben.

"Wie man deutlich sehen kann, bist du doch nur ein wertloser Sklave!"
"Na und? Immerhin verbringe ich meine Zeit mit Arbeit, die im Tempel dringend gebraucht wird, statt alle anderen Leute aus purer Bosheit an der Arbeit zu hindern." gab ich zurück.
Als er mir widersprach zählte ich Beispiele für seine boshaften Handlungen auf und erklärte ihm, was man eigentlich mit ihm hätte tun sollen, wenn er sich so danebenbenimmt. Außerdem äußerte ich meine Ansicht, daß jemand der so mit Sklaven umgeht, sich besser selbst um sein persönliches Wohlergehen kümmern sollte, da es einem anständigen Sklaven nicht zuzumuten sei, sich in der Nähe eines derart ungezogenen Flegels aufzuhalten.

Erstaunlicherweise hatten sie mich noch nicht in das Becken mit den Krokodilen geschmissen.

Stattdessen erklärten sie, daß sie Verhandlung am nächsten Tag weitergehen würde, brachten mich abends in meine Zelle zurück und schlossen mich dort ein. Ich fand es erstaunlich, wie sehr es mich befriedigte, diesem verzogenen Jüngling all dies ins Gesicht gesagt zu haben, auch wenn ganz bestimmt das dicke Ende nachfolgen würde und schlief ganz zufrieden ein.

Drei geschlagene Tage lang erklärte ich vor Gericht, was in unserem Land alles schief lief, wie ich die Gesellschaft ändern würde und warum ich die Götter nicht für leuchtende Vorbilder hielt. Drei geschlagene Tage lang, widersprach mir nur der Junge des Pharaos. Und vier Tage lang wartete ich auf die endgültige Entscheidung. Dann wurde ich zur Urteilsverkündung gerufen, und statt das erwartete Todeurteil zu hören zu bekommen, wurde mir mitgeteilt, ab jetzt wäre ich dafür zuständig, die Tempelausbildung des Sohnes vom Pharao zu überwachen.

Während mir in den letzten drei Tagen immer wieder etwas Neues eingefallen war, was ich diesem hochnäsigen Pharaossöhnchen unbedingt ins Gesicht hatte sagen wollen, war ich jetzt sprachlos. Richtig sprachlos. Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet.

Außerdem war ich von dieser Aufgabe auch wirklich nicht begeistert, denn der Junge war kein angenehmer Zeitgenosse. Aber wie auch immer, irgendjemand mußte ihn erziehen und ich hatte ihn dann wohl am Hals und mußte mir etwas überlegen, um ihn zur Vernunft zu bringen.

Ich dachte, daß ich dann aber einen Sklaven brauche, der meine Worte übersetzen kann, da ich keine Zunge mehr habe, was ebenfalls übersetzt wurde. Daraufhin wurde gesagt, daß mein Übersetzer mir weiterhin zugeteilt sei.

Kersti

Fortsetzung:
F1980. Kersti: Mir war gesagt worden, daß ich vor Gericht die Worte eines hohen Priesters übersetzen sollte, der nur Gedankensprache spricht

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI20. Kersti: Inhalt: Das Recht auf eigene Gefühle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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