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letzte Bearbeitung: 1/2021

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Das Recht auf eigene Gefühle

F908.

Ich war immer noch verwirrt, daß ich nicht hingerichtet, sondern bevördert worden war, weil ich mich gewehrt hatte, als der Sohn des Pharaos versucht hatte, mich zu ermorden

Vorgeschichte: F1980. Kersti: Mir war gesagt worden, daß ich vor Gericht die Worte eines hohen Priesters übersetzen sollte, der nur Gedankensprache spricht

Ern erzählt:
Auf dem Weg zurück in den Tempel war ich immer noch verblüfft.
*Was hattest du denn erwartet?* fragte mich Iskan.
*Daß ich hingerichtet werde, weil ich mich gewehrt habe. Und dann dachte ich, wenn sowieso alles egal ist, kann ich ja mal sagen was ich denke.* antwortete ich.
Iskan erklärte mir, daß ich ab jetzt für die Ausbildung der Novizen zuständig wäre, da der Sohn des Pharaos jetzt Novize sei. Daher müßte ich mir überlegen, was ich da machen will.

Abends wurde ich zu Iskan bestellt wie jeden Abend. Das war in all den Jahren, seit er mein Lehrer war, nur für diese drei Tage der Gerichtsverhandlung unterbrochen worden und ich hatte die telepathischen Gespräche vermißt. Ich war immer noch verwirrt, daß ich nicht hingerichtet, sondern bevördert worden war, weil ich mich gewehrt hatte, als der Sohn des Pharaos versucht hatte, mich zu ermorden. Iskan steigerte meine Verwirrung noch, indem er mir sagte, daß ich ja so viele gute Ideen gehabt hätte, wie man die Ausbildung der Novizen verbessern könne, die müsse ich jetzt nur noch in ein zusammenhängendes Konzept bringen. Ich war der Ansicht gewesen, daß ich lauter Dinge gesagt hatte, die ich gar nicht sagen darf und für die man sowieso bestraft wird.

Aber andererseits hatte ich sie auch wirklich so gemeint und wenn ich deshalb den Sohn des Pharaos erziehen soll, dann konnte ich das möglicherweise wirklich tun. Tatsächlich hatte ich mir ziemlich genau im Geiste ausgemalt, wie ich alles anders machen würde, wenn ich es wirklich zu sagen hätte. Diese Ideen breitete ich jetzt vor Iskan aus. Er war amusiert und meinte, ich wolle ja alles Kopf stellen und ganz so extrem könne man das ja nicht umsetzen. Dann erklärte er mir, man müsse da schon irgendwie die Form wahren und den jungen Adeligen Bedienstete zur Verfügung stellen, aber meine Idee, daß jemand der die Gedanken seines Sklaven nicht versteht auch kein Anrecht auf einen persönlichen Sklaven hätte, käme ihm durchaus vernünftig vor. Der könne ja gar nicht anständig mit dem jungen Eunuchen umgehen, weil er sich nicht mit ihm verständigen könne. Letztlich kamen wir zu dem Schluß, daß die Sklaven zwar allgemein bei Tisch bedienen, die Zimmer mit allem nötigen versorgen, reinigen und auch Sonderwünsche erfüllen würden, wenn jemand einen klaren Wunsch denkt. Daß aber ein persönlich zugeteilter Sklave erst denjenigem zustehen würde, die auch die telepathische Antwort des Sklaven versteht.

Abends würde ich mit jedem adeligen Novizen aber auch jedem Sklaven einzeln reden, wobei ich für die Adeligen einen Übersetzer brauchen würde, für die Sklaven dagegen nicht, da sie eben durchaus in der Lage waren, sich mit mir zu verständigen.

Morgens würde ich ebenfalls bei jedem während seiner Übungen vorbeigehen, aber nur mit denen reden, die mich ohne Worte verstehen konnten.

Für die Sklaven stellte meine Änderungungen der Grundausbildung eine erhebliche Erleichterung dar, da es keine sinnlosen Strafen mehr gab. Ich hatte jedem, der noch Novize war, verboten, Sklaven zu bestrafen und erklärt, daß ich derjenige wäre, der die Leistungen der Sklaven und Novizen beurteilt, da jemand der die Gedankenstille noch nicht beherrscht überhaupt nicht beurteilen kann, ob er einen unklaren Befehl gegeben hat oder der Sklave ungehorsam war. Und Sklaven zu bestrafen, weil einem deren Nase nicht gefällt, geht schon mal gar nicht. Strafen gab es bei mir auch nur, wenn sich jemand keine Mühe gab oder eindeuig rebellierte.

Außerdem verordnete ich auch den Sklaven regelmäßige spirituelle Übungen und auch sie erhielten Priesterränge, wenn sie spirituelle Leistungen erbrachten. Allerdings hatte Iskan entschieden, daß es zu weit ginge, wenn ich den Sklaven von vorneherein einen höheren Tempelrang zuordnen würde als den adeligen Muttersöhnchen, daher wurden sie als gleichrangig betrachtet, obwohl die Adeligen befördert wurden, sobald sie im Tempel die Gedankenstille erlernt hatten, was die Sklaven bereits beherrschten, wenn sie in den Tempel des Schweigens kamen.

Ich hätte auch gerne dem Zunge herausschneiden ein Ende gemacht, aber da waren wirklich alle gegen, die etwas zu sagen hatte, da kam ich nicht mit durch. Ich verstand aber wirklich nicht, was sie an dieser sinnlosen Grausamkeit fanden. Aber nein, das war eine alte heilige Tradition, das müßte ich doch einsehen. Es sind alles Idioten, wenn du mich fragst.

Die jungen Adeligen fühlten sich zuerst ganz furchtbar schlecht behandelt, weil sie niemandn hatten, den sie ungestraft tyrannisieren durften. Es zeigte sich jedoch, daß sie jetzt endlich lernten, was sie im Tempel eigentlich lernen sollten und das alles nur, weil sie sonst weder einen Sklaven bekamen, noch miteinander reden durften, bis sie nach dem Abendessen mit mir geredet hatten.

Kersti

Fortsetzung:
F1981. Kersti: Was mir alles erspart geblieben war, weil ich Erns persönlicher Sklave war, erfuhr ich nach und nach

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI20. Kersti: Inhalt: Das Recht auf eigene Gefühle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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