erste Version: 7/2017
letzte Bearbeitung: 7/2017

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F916.

Er war, was man einen furchtlosen Ritter ohne Fehl und Tadel nennt

Vorgeschichte: F915. Khar: Ich entschied, den Rittern nicht zu melden, daß der Junge bei seiner Mutter war

Der Schwarze Ritter Khar erzählt:
Er war, was man einen furchtlosen Ritter ohne Fehl und Tadel nennt.

Natürlich war das nicht so ganz richtig, das so zu sagen, denn er hatte schon Angst. Das war ja auch ein völlig angemessenes Gefühl in seiner Situation. Doch ein normaler Mensch, der in dem Alter mehrere Mordanschläge hinter sich hätte, wie Geron sie erlebt hat, wäre nicht mehr fähig im Alltag so ruhig und entspannt zu wirken. Gerons Reaktionen wirkten so leicht, so als wäre es keine Kunst, diese Erfahrungen zu bewältigen. Er reagierte, als wäre das Schlimmste, mit dem er zu rechnen hätte, eine Tracht Prügel wegen ungezogenen Verhaltens, nicht als wäre er so schlimm verletzt worden, daß der Arzt monatelang gedacht hatte, er würde das nicht überleben und wenn doch wäre er schwachsinnig und schwer behindert. Geron war zwar die meiste Zeit der Ansicht gewesen, er würde überleben, aber er hatte mir auch erzählt, daß er selber in dieser Zeit sich darauf eingestellt hatte, daß er blind war. Er redete aber darüber, als würde vielleicht eine kleine Narbe am Arm zurückbleiben. Völlig entspannt. Wenn man darüber dann Verwunderung äußert, meint er nur, er weiß, daß und wie er damit umgehen kann. Natürlich stimmt es, daß er mit schweren Behinderungen umgehen kann, als wäre da nichts. Ich kann mich an Leben erinnern, wo es so war.

Außerdem ist es auch nicht so, daß er nie Fehler macht oder nie einen Tadel verdient hat. So etwas gibt es nicht. Was so besonders an ihm ist, kann man ebenfalls an seinem Umgang schweren Verletzungen erklären. Typisches Beispiel war das mit dem Galoppieren in dem Gesundheitzustand, auf das der junge Hengst genauso mit einem "Du spinnst wohl!" reagiert hatte, wie ich das auch getan hätte. Im Grunde gehe ich davon aus, daß es ihm nicht geschadet hätte, genauso wenig wie ihm sein Ausflug in den Garten geschadet hatte. Er ging im Krankheitsfall sehr viel näher an die Grenzen seiner Belastbarkeit, als das ein Arzt jemals erlauben würde. Regelmäßig. Und wie ich das aus den Erinnerungen vieler Leben weiß, hat er meist recht damit. Er weiß immer genau, was er seinem Körper zumuten kann. Er wurde auch bei Verletzungen wieder gesund, an denen jeder andere gestorben wäre. Und irgendwann wächst auch unserem Held ohne Fehl und Tadel alles über dem Kopf, er ist stinksauer über das Schicksal, das ihm immer wieder Steine in den Weg legt und er ignoriert die Grenze, mit dem Ergebnis, daß er nachher tot ist. Genau das ist der Grund, warum sich niemand darauf verläßt, daß er das schon einschätzen kann, denn ja, er kann es einschätzen, aber nein, er hält sich nicht immer dran! Und natürlich weiß der Junge ganz genau, warum wir so reagieren und nimmt es mit Humor.

Ich sah den schmächtigen Jungenkörper an, in dem diese große Seele jetzt steckte und dachte an die vielen Leben mit ihm, an die ich mich bisher erinnert hatte. Ich sah ihn als Feldherr, der nach der Schlacht selbst verletzt war und ehe er sich hinlegte, noch zu den am schwersten Verletzten ging, um zu sehen was er tun konnte. Er konnte etwas tun, denn er war ein Wunderheiler, der Wunden mit Geisteskraft verschließen konnte und er hatte auf diese Weise oft verhindert, daß einer seiner Männer einen Arm oder ein Bein verlor. Er ließ seinen Männern, anders als andere Heerführer niemals Grausamkeiten durchgehen, ließ es nie zu daß sie Greueltaten begingen. Er wurde verehrt und geliebt.

Dann erinnerte ich mich an ein Kind, das ebenfalls Wunderheilungen vollbringen konnte. Aber niemand nahm Rücksicht auf die Bedürfnisse des kleinen Jungen. Er wurde gegen seinen Willen gezwungen zu jedem einzelnen Verletzten zu gehen. Ich war sein gleichaltriger Freund und konnte nichts dagegen tun. Er wurde dann immer wieder wegen der Überforderung krank, was seine Mutter mit Empörung aufnahm. Sie fand, er solle gefälligst sich selber heilen. Als wenn es irgendeinen Menschen, gleich wie heilig, auf der Welt gäbe, der beliebig viel heilen kann, ohne Schaden zu nehmen. Mein Freund erzählte mir, daß er Tag und Nacht nur die Schmerzen der Leute fühlte, die er heilen sollte. Ich haßte die Frau, weil sie meinen Freund so rücksichtslos und auf so grausame Weise ausbeutete.
FI23. Kersti: Inhalt: Thakars faszinierendes Abenteuer

Im einem anderen Leben waren wir Mitglieder einer kleineren christlichen Kirche, die von den Angehörigen einer anderen größeren christlichen Kirche angegriffen und besiegt worden waren. Ich erinnerte mich wie ich zusehen mußte, wie er gefoltert wurde. Sie hatten zunächst lange versucht, ihn zum reden zu bringen, weshalb er sie nur verspottet hatte. Jetzt versuchten sie mich zum reden zu bringen. Ich schwieg, denn ich wußte, daß es nichts bringen würde, nachzugeben. Ganz gleich, was wir sagen oder tun würden, sie würden uns zu Tode foltern, aber wenn wir schwiegen, konnten wir vielleicht unsere Freunde retten.

Ich hatte mich immer wieder gefragt, warum ein Mensch, der so viel Gutes tat, der es immer wieder schaffte, auch aus Verbrechern positive Seiten hervorzulocken, die niemand in ihnen vermutet hätte, der so sanft und liebevoll war, so heftig von anderen angegriffen wurde und ich kann es bis heute nicht verstehen. Ich verstehe auch nicht, warum dieses "gute Seiten hervorlocken" bei manchen Menschen beinahe sofort funktioniert, während es bei anderen nicht geht und im Gegenteil schlechte Seiten aus ihnen hervorbrechen, die niemand in ihnen vermutet hätte.

Ganz viel, was die Leute ihm angetan hatten, waren Sachen, von denen man unter normalen Umständen nie hört. Nur von einem Heiligen wird ernsthaft verlangt, er solle von Licht und Liebe leben und nicht etwa Brot essen oder sich - buchstäblich - an der Liebe Gottes wärmen, daher bräuchte er keine Decke.
FI22. Kersti: Inhalt: Der an die Kette gelegte Heilige
Nur ein Heiliger muß fürchten, daß seine Kinder ermordet werden, nur weil seine Anhänger eifersüchtig auf die Kinder sind. Selbst wenn man ihn tröstet und ihnen hilft, verwechseln diese Leute die emotionale Unterstützung und reale Hilfe, die man ihnen gibt, mit magische und emotionale Hilfe bekommen. Dabei ist es nun wirklich ein Unterschied, ob ich mir Gerons Sorgen anhöre, oder ob er sich meine anhört. Und genau die Leute, die niemals bereit wären, sich seine Sorgen anzuhören, sind höchst eifersüchtig, wenn ich das tue.

Ein Heiliger, das könnt ihr mir glauben, braucht Leibwächter, weil die meisten Menschen Asoziale sind, die von Heiligen nur nehmen und nichts zurückgeben. Wenn sie das Gewünschte nicht geschenkt bekommen, nehmen sie das fälschlicherweise als Ungerechtigkeit wahr und klauen es sich oder versuchen Heilige mit Foltern zum Helfen zu zwingen.

Und was am allerschlimmsten ist: Die Asozialen sind in der Mehrheit. Nicht im Verhältnis eins zu vier, wo man notfalls noch gegen sie ankäme, auch nicht im Verhältnis ein zu zehn, wo man, wenn man Glück hat, eventuell noch gewinnen kann. Auch nicht im Verhältnis ein zu hundert, wo man eine gewisse Chance hätte, allen zu erklären, was sie falsch machen und warum das so nicht funktioniert. Nein, es ist ein Verhältnis von mindestens eins zu tausend oder eins zu zehntausend, wo man nicht die geringste Chance hat, alle oder auch nur die Mehrheit zur Vernunft zu bringen.

Es gibt eine Auffälligkeit: Diejenigen, aus denen der Heilige positive Seiten herauslocken konnte, waren häufig Dämonenseelen, diejenigen, die boshaft wurden wurden eher die jüngeren Seelen, die Engel. Das stimmte aber nicht in jedem Einzelfall und ich weiß auch nicht, woran das liegt.

Kersti

Fortsetzung:
F917. Geron: Das hatte etwas mit Folter zu tun und ich wollte die psychologischen Grundlagen davon nachrecherchieren, um nach einer Lösung für das Problem zu suchen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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