erste Version in F641.: 10/2015
letzte Bearbeitung: 3/2020

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F940.

"Nur zu, das enthebt mich wenigstens der Sorge, daß ich zum falschen Zeitpunkt das Falsche sagen könnte!" gab ich spöttisch zurück

Vorgeschichte: F928. C'her'ohn: Jeder Engel, der entdeckt, daß es außer seinem Gruppenseelenegoismus noch mehr gibt, was man beachten muß, wird nämlich von den anderen Engeln im Himmel abgespalten und in die Hölle geworfen

Geron erzählt:
Mehrere Männer betraten mit einer Fackel den Raum. Ich fand das Bild albern, denn es vermittelte mir den Eindruck, daß sie tatsächlich noch im Mittelalter lebten. Na ja das paßte ja zu dieser albernen Folterkammer. Dann fragte ich mich, warum ich hatte sehen können wo ich bin, wo es doch eigentlich dunkel gewesen war.

Einer der Männer fragte einen anderen:
"Ist das der Richtige?"
"Ja, er ist es."
Ich erkannte ihn sofort wieder. Es war Herr Tarisko ein hochrangiger Funktionär des Vatikan. Er war Teil einer Untersuchungskommission des Vatikans gewesen, deren Aufgabe es gewesen war die magischen Phänomene rund um die Ermordung meines Bruders aufzuklären. Dieser Blödmann hat mir, obwohl ich ihn schon bei den ersten Annäherungsversuchen gesagt hatte, daß er das lassen soll, zwischen die Beine gefaßt, versucht mit ein verfälschte Gesprächprotokoll unterzujubeln, mir mit allen möglichen illegalen Konsequenzen gedroht, sollte ich nicht tun, was er von mir will. Wenn ich es nicht sowieso schon geahnt hätte, bevor sie mich gefangen hatten, wäre mir spätestens jetzt klar gewesen, daß sie mich gezielt gejagt hatten.
"Herr Tarisko, was machen Sie denn hier?" fragte ich.
Als er darauf irgendwie nicht erbaut reagierte, erklärte ich genau wo und unter welchen Umständen ich ihn kennengelernt hatte, was er sich da alles geleistet hatte und merkte, daß das bei einer dritten Person ein Erschrecken auslöste, das ich nicht ganz einordnen konnte.

Daß dieser Idiot vom Vatikan seine sexuellen Vorlieben nicht geändert hatte, merkte ich beinahe sofort, denn er faßte mir gleich wieder zwischen die Beine. Diesmal konnte ich nichts dagegen tun, wenn er an mir herumspielte, schließlich war ich auf dieser Streckbank. Also behandelte ich es als Foltern und verspottete ihn, wann immer mir etwas einfiel, womit ich ihn ärgern konnte. Besonders wütend wurde er, wenn ich ihm sein Verhalten als einen Ausdruck von sexuellen Minderwertigkeitskomplexen auslegte, was ich dann auch ausgiebig tat. Ich lästerte weiter, bis sie mir drohten, mir die Zunge herauszuschneiden.
"Nur zu, das enthebt mich wenigstens der Sorge, daß ich zum falschen Zeitpunkt das Falsche sagen könnte!" gab ich spöttisch zurück.
Sie taten es nicht. Ich glaubte auch nicht, daß sie ernsthaft daran gedacht hatten. So etwas ist für den Verhörenden einfach zu unpraktisch. Andererseits wußte ich nicht wo ich war und hatte auch keine Ahnung, wie ich das herausbekommen sollte. Ich dachte mir, daß es wahrcheinlich eher wenig bringt, einfach zu fragen. Für eine Flucht wäre das aber schon eine wichtige Information. Andererseits - sollte es mir tatsächlich gelingen mich aus diesem Kerker zu befreien, würde ich das schon herausfinden.

Nach einer Weile kam jemand herein, der mich foltern wollte. Das war leicht daran zu erkennen, daß er eine Schale mit Glut mitbrachte, in der diverse glühende Zangen und Messer steckten. Irgendeine Stimme in meinem Geist stellte befriedigt fest, daß das dann ja wenigstens steril war.

Ich glaubte nur nicht, daß das irgendetwas bringen würde, schließlich hatten sie ja bereits bewiesen, daß sie ihr Schlimmstes tun wollten und das bestand bestimmt nicht darin, daß sie mich nach ein paar hübschen Foltersessions mit guten Wünschen heim schicken würden, damit ich meine Verletzungen auskurieren konnte. Ich machte mich innerlich auf die Schmerzen gefaßt, was Tiuvalin mit den Worten kommentierte, daß er mir helfen würde die Schmerzen zu tragen. Ich solle mir keine Sorgen machen, sie würden das schon hinkriegen.
"Ach so. Ich soll mir keine Sorgen machen. Stimmt schon, es besteht ja sowieso keine Hoffnung, also machen Sorgen auch wirklich keinen Sinn." kommentierte ich bissig.
Ich merkte, daß das Teufelchen mir da nicht zustimmte. Es bat mich einfach abzuwarten. Da sprach natürlich nichts gegen, gefesselt wie ich war, konnte ich sowieso nichts anderes tun als abwarten.

Der Folterknecht benutzte seine glühenden Zangen, bis er mich so weit hatte, daß ich vor Schmerzen schrie. Plötzlich wurde meine Stimme tiefer, dachte ich zumindest, als wäre sie die Stimme eines erwachsenen Mannes und nicht eines Jugendlichen vor dem Stimmbruch. Es dauerte etwas, bis ich begriff, daß das gar nicht ich war, der da vor Schmerzen schrie, bis sich seine Stimme überschlug und schließlich in ein qualvolles Schluchzen überging. Es war der Folterknecht. Ich sah, wie er wild um sich schlug, sich selber die Augen auskratzte, und schließlich haltlos zusammenbrach. Nach einem Augenblick begann sich der Körper, der zunächst wie tot ausgesehen hatte, wieder zu bewegen, doch diesmal führte er so unglaubliche Verrenkungen durch, flog durch die Luft und gab Geräusche von sich, daß ich kaum glauben konnte, daß das ein menschlicher Körper war.

Das war dann einfach zu viel. Ich begann verzweifelt zu weinen. Der Körper fiel in sich zusammen wie eine Marionette, bei der die Fäden durchgeschnitten wurden und diverse Dämonenstimmen versuchten mich zu trösten. Sie wollten doch nur spielen. Aber es war einfach zu viel. Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Diese Höllenerfahrungen, die ich noch längst nicht verarbeitet hatte, die absurden Kommentare der Dämonen, die Schmerzen von den glühenden Zangen und jetzt das noch. Ich konnte das einfach nicht mehr verarbeiten und weinte hemmungslos.

Sie sagten mir ich müsse aufstehen fliehen, aber ich reagierte nicht darauf. Irgendjemand drängte mich aus dem Körper und versuchte das, wobei ihm jetzt erst klar wurde, daß der Körper angekettet war. Er versuchte ihn zu verformen, wie man das mit feinstofflichen Körpern machen kann, wenn nötig und war entsetzt, daß das nicht ging. Ich bekam einen Gedankenaustausch mit einem anderen Wesen mit, daß erklärte, daß man einen Schlüssel brauchte, um die Ketten aufzuschließen. Einen Augenblick später kam eine zweite Person herein, die auf schwer greifbare Art nicht menschlich erschien, schloß meine Ketten auf, dann brach sie ebenfalls haltlos in sich zusammen. Wir verließen den Kerkerraum, wobei ich die nur feinstofflich anwesende mira an der Hand gefaßt hatte und irgendein Dämon meinen Körper benutzte. Nach ein paar Metern öffneten sih weitere Zellentüren so daß auch Miras Körper und Khars Körper dabei waren. Wir selber waren außerhalb des Körpers und sahen nur zu. Khar sah schwer verletzt aus, meinte aber, ich solle mir keine Sorgen machen, er würde das schon schaffen.

Wir liefen unter der Führung von irgendeinem Geist, der sich hier auskannte durch einige unterirdische Gänge und dann quer über einen menschenleeren nächtlichen Hof. Plötzlich trat ein Schwarzgekleideter aus einer Tür und machte eine werfende Bewegung. Mich traf etwas, was mich wieder in Fetzen riß, dann war ich wieder über diverse Höllen verstreut und versuchte mich erneut in meinem Körper zu sammeln.

Kersti

Fortsetzung:
F929. C'her'ohn: Wir übergaben auch diese Engel an die vernünftigen Hauptanteile und spielten dann eine Weile mit den nun freien Körpern

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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