erste Version: 12/2017
letzte Bearbeitung: 12/2017

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F956.

"Was ich vergessen hatte, dir zu sagen: Ich werde deine Mutter morgen heiraten. Dann ist sie im Zweifelsfall abgesichtert."

Vorgeschichte: F1358. Khar: Es ist natürlich nicht der Idealzustand, wenn man die Frau, die man liebt, aus strategischenn Gründen heiratet, aber immerhin war es die Frau, die ich liebe!
F733. Kersti: D

Geron erzählt:
Khar regte sich furchtbar auf, als ich zurückkam. Er meinte, wie ich nur so leichtsinnig hätte sein könnte mit Fremden mitzugehen und ich erklärte ihm, daß ich mich ganz bestimmt nicht einsperren lassen würde, nur weil es Gefahren auf der Welt gibt. Außerdem wüßte ich schlichtweg keinen einzigen Platz auf der Welt, der sicher war, daher war es wahrscheinlich am ungefährlichsten, wenn die Leute nicht vorhersehen können, wo ich gerade bin, weil ich eben nicht immer zuhause bin. Es ist ja nicht so, als wäre mein Zuhause - oder die Burg, oder die Schule - ein ganz furchtbar sicherer Ort, wo mir wirklich nichts passieren kann. Tatsächlich fällt mir beim besten Willen kein wirklich sicherer Ort ein.

Khar meinte, ich müßte doch zugeben, daß die mich wahrscheinlich hätten vergiften wollen, weil sie irgendjemand dafür bezahlt hatte und ich könne mir doch denken, wer das war. Um ehrlich zu sein, auf den Gedanken war ich noch nicht gekommen, auch wenn der plausibel war. Einem Jungen, der keinen Schnaps kennt, kann man leicht etwas unter das Getränk mischen, das weitaus gefährlicher ist als Alkohol. Trotzdem kann man dann nachher den Eindruck vermitteln, das Kind wäre unterwarteterweise an einer Alkoholvergiftung gestorben. Und dieser kräftige Schlag auf die Schulter hatte dann wahrscheinlich dazu gedient, um zu prüfen, ob ich tot war. Wenn ich nur besoffen gewesen wäre, hätte ich möglicherweise darauf reagiert und dann hätten sie gewußt, daß ich nicht genug getrunken hatte, um daran zu sterben. So wie ich mich schlafend gestellt hatte, hatten sie mich in dem Lärm der Schenke durchaus für tot halten können. Ich erklärte Khar, daß er damit durchaus recht haben konnte.

Danach überlegte ich, daß ich über einen sehr wichtigen Grund, keinen Alkohol zu trinken, gar nicht nachgedacht hatte. Besoffene haben ihren Körper und sich selbst nicht ausreichend unter Kontrolle. Man kann sich nicht richtig verteidigen, wenn man besoffen ist. So etwas konnte ich mir gar nicht leisten. Wie gut, daß ich schon aus Prinzip nichts getrunken hatte.

Ich erzählte Khar, daß einige der Männer Messer dabei gehabt hatten und daß ich mich fragte, was ich hätte machen sollen, wenn sie versucht hätten, mich damit zu ermorden.
"Du bist zwar längst noch nicht gesund, aber ab heute machen wir täglich Schwertkampftraining." antwortete er.
Damit war ich sofort einverstanden.

Andererseits war das natürlich die Lösung für ungefähr nichts. Ich war klein. Ich konnte kaum drei Schritte rennen, ohne nachher völlig außer Atem zu sein, ich war nicht besonders stark und offensichtlich war da jemand bereit, immer wieder neue erwachsene Mörder auf mich zu hetzen. In Anbetracht dieser Umstände war es klug, nicht da zu sein, wo diese Mörder mit mir rechnen, weil ich einfach zu wenig tun konnte, um mich zu schützen.

Zunächst einmal konnten wir natürlich hoffen, daß sie ein Weilchen glauben, daß ich tot bin. Die Männer haben ihrem Auftraggeber bestimmt gemeldet, daß ich tot bin. Aber letztlich mußten wir uns wirklich etwas neues überlegen. Ich wußte nur nicht, was das Neue sein könnte.

Khar meinte dazu, er wüßte noch nicht genau, welche der Möglichkeiten, die er im Blick hatte, umsetzbar waren, das würde er in den nächsten Tagen klar machen. Aber er würde sich etwas einfallen lassen und mit mir darüber sprechen, sobald er wüßte, was umsetzbar ist. Ich sollte mich verborgen halten.

Plötzlich wurde mir klar, daß mein Bruder am morgen nicht so gewirkt hatte, als hätte er begriffen, daß seine falschen Freunde mir etwas wirklich Böses hatten tun wollen. Meine Warnungen, daß sie gefährlich waren, hatte er jedenfalls nicht ernst genommen und mich einen Dummkopf genannt, der einfach nicht weiß, wie viel er trinken kann. Das sagte ich Khar auch und daß wir sagen können, was wir wollen, er würde uns einfach nicht glauben, daß die gefährlich sind.

"Was ich vergessen hatte, dir zu sagen: Ich werde deine Mutter morgen heiraten. Dann ist sie im Zweifelsfall abgesichtert." sagte er plötzlich unvermittelt.
Ich war sprachlos. Dann fragte ich mich, wie man so etwas vergessen konnte und mir wurde sofort klar, daß wir wirklich so viele Probleme hatten, daß eine Hochzeit da glatt untergehen konnte. Es hatte immer etwas gegeben, um das ich mich dringend kümmern mußte. Also hatte er mich in Ruhe gelassen, damit ich den Kopf für das Lebensnotwendige frei habe. Und auf den Spruch mit dem abgesichert kommt man im Zusammenhang mit einer Hochzeit wirklich nur, wenn man damit rechnet, daß jederzeit ein Haufen Mörder aus den Büschen springt. Das taten sie ja auch regelmäßig. Und nebenbei bemerkt, waren schon ein paar Wunder nötig gewesen, damit ich heute noch lebe. Oder Mira.

Ich fragte Khar ob er glaubt, daß er bald tot ist. Der Blick, den er mir dann zuwarf, zeigte mir, daß er genau das glaubte.
"Bevor du zu mir gekommen bist, hast du das aber nicht geglaubt. Warum machst du das, wenn das so gefährlich ist?" fragte ich.
Er sah mich einen Augenblick nur wortlos an, dann sagte er:
"Es geht um mehr. Es geht darum, ob es in Zukunft eine Welt geben wird, in der es sich zu leben lohnt."
Ich nickte.
"Ich bin ganz froh, daß ich bei dem Kampf darum nicht an deiner Stelle stehe, sondern etwas unbedeutender erscheine, aber du kannst mir glauben, daß es mir damit genauso ernst ist wie dir. Deshalb sind wir seit langem Verbündete, die gemeinsam daran arbeiten, daß die Welt besser wird."
Ich nickte. Ich konnte mich daran erinnern, daß wir schon oft zusammen gelebt und daran gearbeitet hatten, daß die Welt besser wird. Offiziell war nicht immer dieselbe Person die bedeutenste Person gewesen und dieser Posten war auch sehr unbeliebt, denn die Person die am bedeutensten erscheint, hat immer am meisten Arbeit und bekommt am meisten ab. Inoffiziell war es sowieso unwesentlich, denn in unseren Privaträumen waren wir immer ein Freundeskreis, keine Hierarchie. Wir haben über Probleme geredet, bis wir eine für alle gute Lösung gefunden haben und uns keine Befehle erteilt.

Die Hochzeit am nächsten Tag war eine kleine private Zeremonie, bei der nur der engste Familienkreis anwesend war, zu dem natürlich auch Mira und Dirk gehörten. Khar hatte mir erklärt, daß er hoffte, später noch richtig feiern zu können, daß er aber jetzt sicherstellen wollte, daß meine Mutter nicht noch einmal so fast mittellos darstehen würde, wie nach dem Tod meines Vaters.

Kersti

Fortsetzung:
F957. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI17. Kersti: Inhalt: Erzengel Michaels Geheimdienst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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