erste Version: 12/2017
letzte Bearbeitung: 1/2018

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F981.

"Es ist so wichtig, daß Khar das versteht, weil er Kiron endlich mal klare Befehle geben muß, damit er etwas hat, woran er sich festhalten kann." erklärte ich, worum es mir ging.

Vorgeschichte: F980. Kersti: D

Ehon erzählt:
Als ich gerade zu Khar wollte, um ihm unter vier Augen die Leviten zu lesen, tauchte Geron bei mir auf und wollte mit mir reden. Ich fragte genervt, was er denn wollte.
"Kiron kommt mit irgendetwas gar nicht zurecht und ich weiß nicht warum. Dabei hat er doch eigentlich gar kein echtes Problem."
Himmel, das war mal wieder herzerfrischend naiv. Und es hätte von Khar kommen können.
"Doch, er hat ein Problem. Er weiß, daß es bei der Medizin um Leben und Tod geht und strengt sich deshalb ungemein an, alles richtig zu machen. Leider merkt er, daß er dazu nicht wirklich kompetent genug ist, also setzt er sich noch mehr unter Druck. Und wie das so ist, wenn man sich zu sehr unter Druck setzt, macht er gerade deshalb ständig Fehler."
"Aber er hätte doch nur Khar, Mariam, Mira oder mich fragen müssen. Wir wissen alle genug über Medizin, um ihm zu helfen. Zumindest wissen wir alle vier mehr als Kiron."
"Wie gut ihr seid, kann er gar nicht beurteilen, eben weil er die Medizin nicht so grundlegend versteht wie ihr. Deshalb geht er nach den offiziellen Abschlüssen. Danach ist Khar für ihn kein Arzt, du und Mira auch nicht und Mariam ist dienstjünger und deshalb nicht so weit wie er. Er fühlt sich also allein auf weiter Flur mit einer Aufgabe, der er nicht gewachsen ist." erklärte ich dem Jungen.
Jetzt wirkte Geron ernsthaft verblüfft.
"Aber das stimmt doch gar nicht. Mariam ist weiter als er, sonst würde man sie nicht ein Jahr früher für die Abschlußprüfung vorsehen als Kiron. Mira hat die theoretischen Prüfungen und Praktika als Ärztin schon gemacht, sie ist nur zu jung um sich so nennen zu dürfen. Ich bin inzwischen auch Assistenzarzt und muß nur noch die Abschlußprüfung und die restlichen Praktika machen, um ein Arzt zu sein und Khar hat zwar die ganzen Prüfungen nicht gemacht, aber er weiß mehr als viele Ärzte, die ich kenne."
"Glaub mir, Kiron sieht die Sachlage genau so, wie ich es dir eben beschrieben habe." bestand ich.
"Aber das ist doch verrückt!" meinte er.
"Nein. Es ist nur so gut oder schlecht verstanden, wie er es eben verstehen kann."
Einen Augenblick schwieg der Junge und meinte dann:
"Ich glaube du hast recht. Ich kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, was in ihm vorgeht. Außerdem ist er auch nicht so extrem unfähig. Zumindest habe ich ihn nicht bei Fehlern erwischt, so lange er sich um meine Wunden gekümmert hat."
"Unfähig ist er nicht. Er hat sein Wissen nur sehr mühsam auswendig gelernt und wird sicherlich nie so selbstsicher sein wie du. Außerdem ist er nicht in der Lage, neue Behandlungen für unbekannte Krankheiten oder medizinische Probleme zu erfinden." antwortete ich.

"Tja und jetzt gehe ich zu Khar und versuche mit ihm zu reden." wollte ich mich von Geron verabschieden.
Geron fragte mich, ob ich dann denn etwas sagen könnte, was ich Khar nicht schon hundert mal gesagt hatte.
Ich sagte ihm, daß mir nichts einfiel.
"Es ist so wichtig, daß Khar das versteht, weil er Kiron endlich mal klare Befehle geben muß, damit er etwas hat, woran er sich festhalten kann." erklärte ich, worum es mir ging.
"Aber du hast doch gesagt, daß er ihn nicht anerkennt, weil er kein Arzt ist."
"Ja. Aber er ist ein Vorgesetzter. Wenn er keine Ratschläge sondern Befehle gibt, wird Kiron gehorchen und froh sein, daß jemand die Befehle gibt."
"Meine Güte, auf so etwas muß man erst einmal kommen! Aber warum hast du dann keine Befehle erteilt, wenn er doch Befehle braucht?" fragte er.
"Das kann ich nicht. Ich bin kein Arzt und ich weiß deshalb nicht, ob das, was ich sagen würde, überhaupt richtig wäre!"
Dann meinte der Junge, ich hätte Kiron doch wenigstens befehlen können, daß er nicht in Miras Zimmer geht. Ich sagte ihm, daß ich das schon vor über einer Woche befohlen hatte, weil sich Mariam bei mir beschwert hatte und daß das doch wohl reichen müsse.
"Es hat aber nicht gereicht. Er ist jeden Tag in Miras Zimmer gegangen und hat ihr ständig die Bücher geklaut. Und egal, bei wem sie sich beschwert hat, er hat es immer wieder gemacht."
Ich war erschrocken. Mariam hatte sich ein, zwei mal bei mir beschwert, Khar hatte mir einmal etwas gesagt dann war aber nichts mehr gekommen und ich hatte angenommen, das Kiron wenigstens einem klaren Befehl gehorchen kann. Offensichtlich war ich nicht in der Lage gewesen, mich durchzusetzen und hatte deshalb mehr Probleme verursacht. Langsam war ich ratlos.

"Ich habe den Eindruck, daß du deshalb ziemlich frustriert bist?" meinte Geron in einem neutralen Ton.
Irgendwie brachte er mich dazu, daß ich meinen ganzen Ärger und Frust dazu von der Seele redete und mich dabei immer mehr in Rage redete, darüber wie uneinsichtig und kindisch sich Khar verhalten hatte. Geron hörte verständnisvoll zu und stellte immer weitere Fragen. Schließlich meinte er.
"Wenn das so ist, solltest du Khar die Brocken vor die Füße werfen."
*Aber das geht doch nicht! Er ist doch krank!* dachte ich mir.
"Er langweilt sich nämlich. Nicht so, daß er die Führung unbedingt wieder an sich reißen will, aber schon so, daß er anfängt sich Unsinn und Streiche auszudenken, um seinen Geist zu beschäftigen. Wenn du ihm die Führung zurückgibst, kann er durchaus alles delegieren, was ihm noch zu anstrengend ist, aber er kann nicht mehr solche Spielchen mit Kiron treiben, weil er dann in der Position ist, wo er Befehle geben muß. Er wird überhaupt kein Problem damit haben, die Zügel wieder an sich zu nehmen, denn er hat sowieso alles im Blick behalten und weiß genau, welche Befehle er gegeben hätte, wenn er an deiner Stelle gewesen wäre. Das hat er mir nämlich im Einzelnen erklärt." fuhr Geron fort.
Ich fragte ihn, ob er mich deshalb gelegentlich gefragt hatte, warum ich die Befehle gegeben hatte, die ich gegeben hatte.
"Ja. du hast nämlich oft ganz andere Ideen dazu und manchmal sind sie auch richtiger als Khars Ideen." antwortete Geron.
"Und warum läßt er mich dann die ganze Arbeit machen?"
"Du brauchst noch Übung." meinte Geron.
In dem Fall war ich mir sicher, daß das nicht von Geron stammte sondern Khars Antwort auf diese Frage von Geron gewesen war.

Ich sagte ihm, daß er doch auch für Führungsaufgaben vorgesehen sei, warum Khar dann nicht ihn üben lassen würden.
"Ich brauche nicht die Art von Übung. Als ich den Leuten mal gesagt habe, was sie tun müssen, war mein Problem nicht, daß ich den Überblick verloren hätte oder so, nein, das war ganz einfach."
Ich sah den Jungen fassungslos an.
"Meinst du nicht, daß du für so etwas eigentlich zu jung bist?" fragte ich und rätselte, ob die Geschichte stimmte. Das konnte eigentlich nicht sein. Da mußte er etwas mißverstanden haben. Ich mußte Igor fragen.
"Irgendwie schon. Das hat mir nicht gut getan. Außerdem hatte ich mich ziemlich überfordert, weil es zu viele magische Dinge gab, die nur ich gut genug konnte. Danach hatte ich das Gefühl, nur von Kleinkindern umgeben zu sein und unbedingt einen Erwachsenen zu brauchen. Das lag daran, daß sie vorher vor dem Problem gestanden haben und nur rumgejammert haben und erst als ich gesagt habe, was zu tun ist, haben sie sich auf die Pferde gesetzt und getan, was nötig war. Ich bin dann zu Josef gegangen, der fühlt sich für mich nämlich erwachsen an."
Das klang wieder einmal so nach Khar, daß ich einfach nur verblüfft war. Nur war Khar, als ich das von ihm gehört hatte, 14 gewesen. Ich fragte mich, durch welche Höllen dieses Kind schon gegangen war.

Ich fragte mich, ob die Geschichte vielleicht doch wahr war, aber konnte es mir nicht wirklich erklären. Wer hört schon auf einen Achtjährigen, egal wie vernünftig, intelligent und mutig er ist?

Kersti

Fortsetzung:
F982. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI17. Kersti: Inhalt: Erzengel Michaels Geheimdienst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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