erste Version: 12/2017
letzte Bearbeitung: 1/2018

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F983.

"Und wenn das in dem Leben direkt vor diesem war, dann steht das Buch sogar noch in der Bibliothek bei den Rittern und man kann es noch mal nachgucken, wenn man es nicht ganz genau im Gedächtnis hat." meinte Geron immer noch in einem völlig verständnislosen Ton

Vorgeschichte: F982. Kersti: D

Ehon erzählt:
Geron hatte mal eben nebenher erwähnt, daß er in einer theoretischen medizinischen Ausbildung so weit war wie Mariam und Kiron und dafür auch die Abschlüsse hatte. Ich kontrollierte daher seine Akte und stellte fest, daß das stimmte. Da er noch jünger war als Mariam, war ich mir sicher, daß Igor und Ignaz an ihn eher höhere als niedrigere Anforderungen stellten, als an andere. Mein Gott sie hatten dem armen Jungen ja nicht einmal zugestanden, daß ein Sechsjähriger schreibt, wie Sechsjährige nun mal schreiben. Nur konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie er in zwei Jahren, in denen er mehrfach lebensgefährlich verletzt worden war, mal eben nebenher ein ganzes Medizinstudium geschafft haben soll, denn ich war mir sicher, daß ihn niemand gedrängt hat, sich anzustrengen. Als ihn danach fragte, meinte der Junge aber nur:
"Wieso, der Arzt, der gekommen ist, als ich zwei war, der hat mir das alles doch auch schon erklärt!"
Ich fragte Geron aus einem Verdacht heraus, wann er lesen gelernt hatte.
"Das weiß ich nicht genau, aber das hat mir auch der Arzt beigebracht und der hatte auch Bücher. Da stand drin, wie man Leute gesund macht und das durfte ich lesen."
Und nach der Bemerkung war ich erst mal bedient. Nun ja, es mußte ja einen Grund geben, warum der Arzt das Kind bereits mit vier in die Schule schicken wollte und der Lehrer es dann für sieben oder acht gehalten hatte, weil es zu viel wußte. Aber ein Zweijähriger, der ein Medizinstudium beginnt? Und der einzige Grund, den ich mir vorstellen konnte war, daß das Kindchen den Arzt so sehr mit Fragen genervt hat, daß es einfacher war, ihm lesen und schreiben beizubringen, als ihm die Fragen zu beantworten. Zum lernen gedrängt wurde der Junge auch von der Mutter nicht, da hatte ich nur regelmäßig Sätze gehört wie "Hör auf zu lesen und hilf mir!" oder "Nimm endlich mal deine Nase aus dem Buch, ich rede mit dir!"

Dabei war das ja bei weitem noch nicht alles, was er gelernt hatte, er hatte ja auch noch diesen schwindelerregend hohen magischen Rang, nicht nur von den Einweihungen her, sondern er unterrichtete auch seinem Rang entsprechend Schüler in der zugehörigen Theorie. Seine Arbeit über die psychischen Auswirkungen von Folter und was man dagegen tun kann, war mir auch sehr kompetent erschienen. Wenn man mit ihm redete, war man erstaunt, von einem so kleinen Kind über beinahe jedes Thema das man erwähnte etwas fachlich Fundiertes zu hören zu bekommen. Daneben hatte ich seine kleinen Schreinerarbeiten, Lederarbeiten, ein Festkleid das er zusammen mit Mira genäht hatte gesehen und es sah alles fachgerecht gearbeitet aus. Er beherrschte alle Arbeiten, die auf einem kleinen Bauernhof so anfielen, konnte kochen und backen. Ich fragte mich wie ein Junge dazu kam, Frauenarbeiten zu lernen! Über den Reitunterricht hatte ich gehört, daß er irgendwann zur Verärgerung des Reitlehrers mit einer begabten jungen Stute eine Reitvorführung auf einem Balken gegeben hatte, in der sie auf dem Balken unter anderem eine Piaffe und eine Pesade vorgeführt hatten und er bei einem Teil der Vorführung auf dem Pferd gestanden hatte. Von daher mußte er auch darin gut sein, insbesondere wenn man bedenkt, daß er in dem Bereich vielleicht ein Jahr echte Ausbildung zusammenbekam, weil er den Rest der Zeit zu krank war.

Ich blätterte die Akte durch und entdeckte, daß in dem Bereich mit den bestandenen Prüfungen stand, daß er noch viel mehr Abschlüsse hatte. Schließlich ging ich zu dem Kind und fragte ihn, wie er das gemacht hatte.
"Da muß man einfach nur eine Prüfung machen. Und wenn man alles weiß, was man wissen muß, bekommt man einen Abschluß. Und als ich fünf war, hatte ich so eine Phase, da habe ich Abschlüsse gesammelt." erklärte er.
"Und wann hast du all das gelernt, was du für die Abschlüsse brauchst?" fragte ich.
"Das steht doch in den Büchern." meinte er und es war völlig klar, daß der Junge überhaupt keine Idee hatte, worauf ich mit meinen Fragen hinauswill.
"Du weißt aber schon, daß andere Leute das nicht können?" fragte ich.
"Ja schon. Aber das habe ich nie verstanden. Es ist doch eigentlich ganz einfach."
Es war genauso frustrierend, wie wenn man solche Gespräche mit Khar führt. Khar hält Fähigkeiten für selbstverständlich, von denen ein normaler Mensch nicht glauben könnte, daß es sie überhaupt gibt.
"Wenn ich so eine Prüfung machen will, dann muß ich einige Jahre lernen, bis ich genug weiß, weil ich jedes Buch mehrfach lesen muß, damit ich mir das merken kann. Du hast aber so viele Prüfungen bestanden, daß du nicht einmal in der Zeit zwischen zwei Prüfungen alles einmal gelesen haben kannst, was man lesen muß, um eine solche Prüfung zu bestehen." erklärte ich.
"Wenn man ein Buch liest, dann fallen einem doch lauter Sachen aus anderen Büchern ein, die man früher mal gelesen hat. Und wenn das in dem Leben direkt vor diesem war, dann steht das Buch sogar noch in der Bibliothek bei den Rittern und man kann es noch mal nachgucken, wenn man es nicht ganz genau im Gedächtnis hat." meinte er immer noch in einem völlig verständnislosen Ton. Ich war mir sicher, daß er nicht auf dem Gedanken kam, daß die Geschichte mit den früheren Leben genau das war, was ich von ihm wissen wollte.
"Ich erinnere mich aber nicht an Dinge, die ich in einem früheren Leben in einem Buch gelesen habe. Das ist mir überhaupt noch nie passiert." antwortete ich.
"Wieso du hast doch auch Reinkarnationserinnerungen." meinte er verständnislos.
"Ja. Aber du liest einfach ein Buch und dir fallen Sachen aus einem früheren Leben ein und ich muß stundenlang meditieren um ein paar vage Eindrücke aus einem früheren Leben reinzubekommen, die überhaupt nicht ausreichend deutlich sind, um damit eine Prüfung zu bestehen." erklärte ich ihm das, von dem ich mir sicher war, daß er es nicht wußte und das in seinem Leben ganz bestimmt oft zu den seltsamsten Mißverständnissen geführt hatte.
"Und warum sagt mir das keiner? Das muß ich doch wissen!" meinte er.
Innerlich mußte ich schmunzeln. Mir kam ein Gedanke.
"Sag mal du liest doch auch in der Akasha-Chronik."
"Ja."
"Guckst du da auch manchmal Dinge nach, die du für die Prüfungen brauchst?" fragte ich.
"Ja da habe ich beispielsweise nachgeschaut, in welchen Büchern die Dinge stehen, die ich für den Text mit dem Haarstrang brauchte." antwortete er.
Wenn man Geron bei der Arbeit beobachtet, würde man nicht annehmen, daß er so etwas tut, denn er schaut durchaus auch in den Bibliothekskatalogen nach, nur findet er schneller als die Polizei erlaubt, was er sucht. Als wüßte er vorher schon, wo er hingucken muß und würde deshalb gezielt diese Seite aufschlagen. Ich beschrieb, was ich beobachtet hatte und fragte ihn, wie das denn ging.
"Man spürt doch, wo etwas steht."
Ich erklärte ihm, daß ich das nicht spüre und fragte so lange, bis er mir seine Wahrnehmung einigermaßen differenziert beschrieben hatte. Danach fühlte er, wie ihn etwas zum richtigen Buch zog und fand im Text noch so etwas wie kleine, feinstoffliche Kristalle, in denen Hintergrundinformationen zum Text stehen. Beim lesen las er nicht nur das Buch an sich sondern auch die Kristalle. Wenn ihm danach immer noch eine Information fehlte, kontaktierte er den Autor feinstofflich und stellte ihm auch noch Fragen. Und das alles im Alltags-Bewußtseinstzustand, nicht etwa in tiefer Meditation.

Kersti

Fortsetzung:
F984. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI17. Kersti: Inhalt: Erzengel Michaels Geheimdienst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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