erste Version: 6/2018
letzte Bearbeitung: 6/2018

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Darion

F1010.

Ich hatte auch Angst zu verraten, daß ich die Hausaufgaben wirklich mache, so daß ich sie dem Lehrer heimlich in sein Zimmer gebracht habe

Vorgeschichte: F100. Kersti: D

Darion erzählt:
An meine Eltern kann ich mich nicht erinnern, denn sie sind gestorben, als ich etwa vier war und danach kamen mein kleiner Bruder und ich ins Heim. Ich kam ziemlich schnell zu dem Schluß, daß ich nicht im Heim bleiben wollte und der schnellste Weg an einen besseren Ort war gut in der Schule sein. Ich versuchte also immer, Alles richtig zu machen. Einerseits war es nicht schwierig in der Heimschule positiv aufzufallen, weil die meisten Kinder fanden, es wäre ein guter Gedanke, den Lehrer zu ärgern statt zu lernen. Andererseits war es auch richtig gefährlich, in der Schule positiv aufzufallen. Ich hatte auch Angst zu verraten, daß ich die Hausaufgaben wirklich mache, so daß ich sie dem Lehrer heimlich in sein Zimmer gebracht habe, damit die anderen mich nicht verhauen.

Wenn ich das machte, war der Lehrer immer sehr freundlich zu mir. Er schenkte mir manchmal einen Apfel ließ mich auch in seinem Zimmer Bücher lesen und als er in die Stadt gefahren ist, um sich Bücher auszuleihen, hat er mich mitgenommen, damit ich mir auch welche ausleihen kann. Ich mochte den Lehrer, denn er war viel netter als die anderen Erwachsenen, mit denen ich zu tun hatte und ich fand es schön, daß man in den Büchern lauter interessante Sachen über Gott und die Welt lesen kann.

Wenn ich nicht in der Schule war, blieb ich immer möglichst dicht bei meinem kleinen Bruder, damit die anderen ihn nicht verhauen. Das machen sie mit kleinen Kindern nämlich gerne. Und da er fragte, was ich da machte erklärte ich ihm auch meine Hausaufgaben. Ich war mir nicht sicher, ob er das wirklich versteht, aber wenn ich erzähle, was ich aufschreibe, war er ruhig und die anderen fanden mich nicht. Wenn ich die Bücher leise vorlas, dann hörte er einfach zu und war zufrieden.

Nach drei Jahren Grundschule stellte mir der Lehrer ein sehr gutes Abschlußzeugnis für die Volksschule aus, in dem auch stand, ich hätte eine Klasse übersprungen und schickte das in die Stadt, weil er fand, ich sollte ein Stipendium für das Gymnasium bekommen. Er versprach mir auch, gut auf meinen kleinen Bruder aufzupassen.

Im Gymnasium war es besser, weil alle wußten, daß man fleißig lernen muß, damit man es später im Leben zu etwas bringt. Wir lebten in einem Internat und dort wurde man nicht verprügelt, wenn man fleißig lernte. An meinen Bruder schrieb ich regelmäßig Briefe, die ich an den Lehrer adressierte und mein Bruder schrieb über denselben Weg zurück. Mein Bruder war vielleicht nicht ganz so fleißig wie ich, aber er bekam vier Jahre später auch ein Stipendium.

Nach der dreizehnten Klasse machte ich Abitur und nachdem der Internatsleiter darüber nachgedacht hatte, wo ich in der Schule am Besten abgeschnitten hatte, riet er mir, mich bei einem Professor für Religionswissenschaften als Sekretär zu bewerben. Ich war mir nicht sicher, ob das wirklich ein guter Gedanke war, weil ich mir die ganzen Bücher über Religion eigentlich ausgeliehen hatte, um herauszubekommen, was ich klugerweise mit den ganzen seltsamen Geistern mache, die ich sehe. Und nachdem ich sie ein zwei mal gegenüber jemanden erwähnt hatte, war ich zu dem Schluß gekommen, daß ich besser niemandem davon erzähle. Die Bücher bestätigten mich in dieser Ansicht, denn da konnte ich auch von Hexenverbrennungen, Heiligen die ebenfalls gefoltert oder verbrannt wurden, Leuten denen böse Dinge unterstellt wurden, weil Geister in ihrer Nähe Dummheiten machten, lesen. Abgesehen davon: selbst wenn sie als Heilige verehrt wurden, konnten sie Geschichten über ihre Anhänger erzählen, die man wirklich nicht erleben will. *Vielleicht wird man heute nicht mehr als Hexe verbrannt*, dachte ich mir *aber ob das, was die Leute sich dann einfallen lassen, besser ist, weiß ich nicht.* Besonders, weil ich feststellen mußte, daß meine Geister - die mir gegenüber immer freundlich und rücksichtsvoll waren - eher so aussahen, wie man Dämonen beschreibt.

Kersti

Fortsetzung:
F1011. Darion: "Das ist ein Höllenhund!" behauptete er

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI27. Kersti: Inhalt: Darion

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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