erste Version: 7/2018
letzte Bearbeitung: 7/2018

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Die Pforten der Hölle - Mirko

F1080.

"Warum hast du diese Dinge gestern nicht so differenziert dargestellt?" fragte mich mein Mentor.

Vorgeschichte: F1067. Mirko: Es war, als hätten Akten neue Bedeutungsebenen gewonnen, die sie vorher nicht gehabt hatten

Mirko erzählt:
Noch am selben Abend berichtete ich zusammenfassend über meinen Auftrag und flocht auch den Satz mit dem Codewörtern ein. Nachdem Tharon und Khar ausführlichst erklärt hatten, warum jeder meiner kleinsten Fehler ganz klar ein Fehler ist und durch was ich mich alles verraten hatte, kam ich mir wie der größte Versager aller Zeiten vor, der dann auch noch gezwungen ist, sein Versagen vor der ganzen Welt auszubreiten. Nun ja, zunächst hatte ich den Eindruck, daß zumindest meine Vorgesetzten - schließlich hörten in Wirklichkeit nur sie zu - das als nicht ganz so schlimm ansahen. Niemand schien sich darüber aufzuregen, was ich alles falsch gemacht habe.

Mein Mentor wollte am nächsten Tag von mir eine wesentlich umfassendere Version eines Berichtes über meinen Auftrag hören. Da die Schwarzen Ritter festgestellt hatten, daß er wohl nicht die undichte Stelle zu den Gefährten Jesu war, konnte ich mit ihm offener reden als vor der großen Runde.

Ich erzählte ihm zunächst, wie es bei den Gefährten Jesu gewesen war. Während ich mir das noch einmal ins Gedächtnis rief, fielen mir in meinen Erinnerungen Details auf, die mir das letzte mal, als ich sie erzählt hatte - nämlich als Gefangener bei den Schwarzen Rittern, bevor Khar mich offiziell entlarvt hatte - nicht aufgefallen waren. Mir wurde auch bewußt daß die Schwarzen Ritter genau an diesen Stellen sehr ausführlich nachgefragt hatten.
"Warum hast du diese Dinge gestern nicht so differenziert dargestellt?" fragte mich mein Mentor.
Ich erklärte ihm, daß die schwarzen Ritter eine ganze Reihe Hinweise hatten, daß es Informanden der Gefährten Jesu bei uns gab und worin diese Hinweise alle bestanden. Außerdem erklärte ich, daß Tharon mir geraten hatte, in der großen Runde naiver zu erscheinen als ich war - und daß er in demselben Gespräch Khar geraten hatte seine beruflichen Recherchen hinter seinen viel ausführlicheren Hobbyrecherchen zu verstecken und wie er diese unterschiedlichen Ratschläge begründet hat.
"Was ich nicht verstehe ist - wie hat Tharon dich dazu gebracht, dir diesen Ratschlag tatsächlich zu Herzen zu nehmen? Ich habe ihn dir schließlich auch schon öfter gegeben und du hast dich nicht daran gehalten." meinte er.
"Tharon hat eine psychologischen Trick angewendet. Er hat mir vorgeführt, daß Khar seine unfaßliche Bildung einfach nur peinlich ist. Gleichzeitig hat er ihm demonstriert, daß ich vielleicht so etwas sage, wie daß er spinnt, aber daß das daran liegt, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß ein Mensch so mühelos lernen kann, wie Khar das tut. Und dann meinte er halt, daß Menschen immer das peinlich ist, was sie am besten können. Ich wäre sehr gut darin, dümmer zu erscheinen als ich bin, schließlich hätte ich die Gefährten Jesu im Gegensatz zu fast allen anderen, die bei Darions Ausbruch überlebt haben, überlebt. Und damit hatte er nicht ganz unrecht. Ich habe tatsächlich einige Mordanschläge auf mich rechtzeitig bemerkt und dafür gesorgt, daß niemand darauf kommt, daß ich weiß, daß die Mordanschläge stattgefunden haben." erklärte ich.

Während ich erzählte, merkte ich, daß mein Mentor reagierte, als wären die ganzen Außerirdische-Dämonen-und-Höllen-Geschichten nicht richtig real. Bevor ich diesen Unterwanderungsauftrag erhalten hatte, hatte ich zwar feinstoffliche Wahrnehmungen von Schutzengeln und auch erdgebundenen Seelen gehabt, aber ich hatte nicht an Dämonen oder gar die Hölle geglaubt. Nach den Erfahrungen, die ich inzwischen gemacht habe, konnte ich dieses alles Böse verdrängen nicht mehr aufrecht erhalten. Aber jetzt waren in meinem Weltbild nicht mehr die Dämonen die Bösen. Dazu hatten sich die Schwarzen Ritter viel zu konsequent moralisch verhalten. Es gibt mehr Böses, als ich je hätte glauben mögen. Aber niemand ist von Grund auf böse und wer böse handelt, hat sich dafür entschieden.

Die Gefährten Jesu hatten ein Weltbild vom Typ wer ihnen gehorcht kommt in den Himmel und wer ihnen nicht gehorcht, den werfen sie in die Hölle. Nachdem ich erlebt habe, wie es irdisch bei ihnen zuging, wollte ich definitiv nicht ihren Himmel kennenlernen. Ich bin der Ansicht, daß der Ort, den mein eigener Orden als Himmel betrachtet, nicht mit dem identisch ist, was diese Typen Himmel nennen. Und ehe ich in deren Himmel gehe, will ich lieber in die Höllen geworfen werden, schließlich habe ich diverse Dämonen kennengelernt, als ich mit Darion zu Mittag gegessen habe. Was sie über die Höllen erzählt haben, war teilweise ziemlich gruselig und sehr viele haben einen Haß auf Engel, der sich gewaschen hat. Für sie alle habe ich nichts Besonderes getan, nur ein paar nette Worte gewechselt - und das reichte, daß sie zu dem Schluß kamen, ich wäre schon in Ordnung. Einige der Dämonen haben mir ihr Sigel zum auswendiglernen gegeben und gesagt, wenn die Gefährten Jesu ihre Drohung mit dem in die Hölle werfen wahr machen würden, sollte ich sie rufen, sie würden mir helfen. Dasselbe haben auch Khar und Tharon getan, sie haben mir außerdem einerseits gesagt, daß sie diese Drohung mit dem in die Hölle werfen absolut ernst nehmen, andererseits aber auch, daß sie nicht jeden erwischen, sonst würden die Schwarzen Ritter längst nicht mehr existieren. Mein direkter Vorgesetzter scheint dagegen nicht daran zu glauben, daß das wahr oder eine ernste Gefahr ist. Nicht daß er mir widersprochen hätte. Es war eher die gefühlsmäßige Reaktion, die mir sagte, daß er da keine ernst zu nehmende Gefahr sieht. Dummerweise kennen die Schwarzen Ritter die Gefährten Jesu besser als unser Orden sie kennt, weil sie von ihnen schon länger verfolgt werden, als dieser Orden seinen jetzigen Namen trägt. Daher werden die Schwarzen Ritter mit ihrer Vorstellung richtiger liegen.

Ja und was mich an diesen Schwarzen Rittern noch besonders beeindruckt hat ist: Sie tun in einer Form konsequent das Gute, wie ich das von meinem eigenen Orden nicht kenne. Ich weiß, wie übel die Gefährten Jesu den Schwarzen Ritter Darion behandelt haben und wie korrekt ich durch die Schwarzen Ritter behandelt wurde, als sie mich noch für einen von den Gefährten Jesu hielten. Sie haben zwar nicht lange gebraucht, um herauszufinden, wer ich bin, aber ein paar Tage, um zu beobachten, wie sie mit ihren Erzfeinden umgehen, die ihr Bestes tun, um sie auf ewig in die Hölle zu verbannen, hatte ich schon.

Abgesehen davon hat sich ihr Verhalten danach nicht wesentlich geändert. Das lag natürlich einerseits daran, daß sie mir nicht erzählen wollten, daß sie mich entlarvt haben. Es lag aber auch daran, daß meine Unterwanderungsaktion tatsächlich eine Handlung darstellt, wie man sie gegenüber Feinden macht. Da ich so gehandelt hatte, wollten sie mich auch nach Feind-Modus behandeln, da dieser Modus eben dazu dient, sicherzustellen, daß gefangene Feinde nachher keine Feinde mehr sind. Umgekehrt habe ich dadurch natürlich genau das erfahren, was herauszufinden ich in den Orden geschickt wurde. Ich habe nämlich an mir selber erlebt, wie es funktioniert, daß sie mit dieser Methode Feinde zu Freunden machen. Genau das war dann aber auch das, von dem die schwarzen Ritter wollten, daß ich es begreifen sollte.

Es meldete sich in den folgenden Tagen kein Vorgesetzter bei mir, um mich nach den Einzelheiten zu Dingen, die ich nur ihm erzählen sollte, zu fragen. Meinem direkten Vorgesetzten durfte ich diese speziellen Details nicht erzählen. Nachdem ich noch einmal mit meinem direkten Vorgesetzten allein geredet hatte, wurde ich mit ein paar anderen Leuten einfach auf einen anderen kleineren Auftrag geschickt, bei dem nicht zu erwarten war, daß da etwas schief geht. Ich glaubte daher, sie seien der Ansicht, daß ich wirklich richtig versagt hatte, sonst hätten sie mich doch nicht auf einen so bedeutungslosen Auftrag geschickt, wenn gerade aus offensichtlich vorgeschobenen Gründen hohe Tiere von der Kirche kommen. Andererseits war es zweifellos kein Fehler, wenn ich weit weg war, so daß mir nicht einmal versehendlich ein falsches Wort rausrutschen konnte. Oder noch schlimmer: Es könnten mich die falschen Leute wiedererkennen.

Kersti

Fortsetzung:
F1091. Mirko: Als ich an dem anderen Standort ankam, öffnete mir Gerd

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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