erste Version: 10/2020
letzte Bearbeitung: 10/2020

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - In geheimer Mission zwischen Himmel und Hölle

F1136.

Ich sah, wie der Fremde auf eine Fichte kletterte, ein Gewehr aus einem Rucksack holte und sich bereit machte, zu schießen

Vorgeschichte: F1883. Mirko: Eigentlich war es albern, denn ich wußte sehr genau, daß solche unbeherrschbaren Lachanfälle bedeuten, daß irgendein psychisches Problem aufgelöst wurde
F626. Georg: Junge ich brauche das Geld doch nicht und ich hätte es meinem Bruder auch geschenkt, wenn er bereit gewesen wäre, das anzunehmen!

Dirk erzählt:
Der Umgang mit Georg war und blieb frustrierend, weil auch Khars massive Salve an Einweihungen nicht ausreichte, um irgendeine Erinnerung an die Foltererfahrungen des vorhergehenden Lebens hochzuspülen. Stattdessen wich er den Tatsachen, die wir ihm täglich erzählten, gekonnt aus.

Und dann tauchte die nächste Katastrophe auf.

Ich war auf einem Waldspaziergang mit einem unserer Hunde, der plötzlich stehen blieb, den Kopf hob und etwas anzeigte. Ich folgte seinem Blick und sah einen fremden Mann auf unserem Gelände, ging in Deckung, holte meine Pistole unter der Jacke hervor, entsicherte und lud sie durch. Es war ein Revolver, so daß ich mehere Schüsse in Folge abgeben konnte, doch zunächst wußte ich noch nicht, ob er sich verirrt hatte - was komisch wäre, denn dann hätte er sich durch dichtes stacheliges Gebüsch kämpfen müssen, das wir extra angepflanzt hatten, damit sich eben kein Fremder auf unser Geheimgelände verirrt. Aber ehe ich nicht mehr wußte, konnte ich nun wirklich nicht einfach auf einen Menschen schießen.

Er war nahe genug, daß ich kein Fernrohr brauchte, um zu sehen, wie er auf eine der Fichten kletterte, oben ein Gewehr aus einem Rucksack holte und sich bereit machte, zu schießen. Ich hatte genug gesehen und schoß auf seine Hände. Der zweite Schuß traf gut genug, daß ihm die Waffe aus der Hand fiel. Ich hob sie auf ohne ihn aus den Augen zu lassen und befahl ihm, vom Baum zu steigen.

Ich sah daß er unten angekommen in die Tasche greifen wollte, doch ehe ich auf die zweite Hand auch noch schießen konnte, sagte jemand:
"Das würde ich Ihnen nicht raten."
Mirko saß hinter ihm im Rollstuhl und hatte ebenfalls eine Pistole gezogen.
"Hände hoch!" befahl ich.
Jetzt tauchte Sandor, einer der jungen Männer auf, die erst vor einem Jahr begonnen hatten hier zu arbeiten und fragte was denn hier los wäre.
"Vorsicht, der Mann ist bewaffnet." sagte ich und wies ihn an, aus meiner und Mirkos Schußlinie zu bleiben und ihn zu entwaffnen und zu fesseln, wie er es im Sportunterricht geübt hatte.

Wir brachten unseren Gefangenen zuerst einmal zum Arzt, denn den hatte er nötig, nachdem ein Schuß seinen Oberarm und ein andere die gegenüberliegende Hand getroffen hatte. Als er so weit versorgt war, verhörten wir ihn, was er hier gesucht hatte. Sandor, der junge Mann durchsuchte die Tasche des Gefangenen und fand darin ein Bild, das sehr nach einem Abzug des Paßbildes von Georg aussah. Der Gefangene sagte, er hätte diese Person erschießen sollen.

Da Sandor sowieso über den Gefangenen bescheid wußte und da wir grundsätzlich der Ansicht waren, daß er vertrauenswürdig war, baten wir ihn, dem Gefangenen das Essen zu bringen. Er sollte sich grundsätzlich freundlich verhalten, da der Gefangene dann am ehesten ins reden kommt und wir die Informationen brauchen, die er uns geben kann, um herauszufinden, wer es da auf Georg abgesehen hat.

Danach riefen wir unseren engeren Kreis zu einer Besprechung zusammen und rätselten, was wir tun sollten. Ich schlug vor, daß Georg wahrscheinlich bei meiner Familie sicherer war.

Kersti

Fortsetzung:
F1863. Dirk: Der Mordversuch hatte mich wieder an meine Kindheit zusammen mit Gerds früherer Inkarnation Geron erinnert und ich hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben