erste Version: 12/2018
letzte Bearbeitung: 12/2018

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Darion

Ich war sofort angenervt und fauchte ihn an: "Ich will mit diesem ganzen verdammten Teufelthema nichts zu tun haben!"

Vorgeschichte: F1173. Darion: In der Nacht träumte ich, ich würde vor Gericht gestellt

Darion erzählt:
Ich erzählte Tharon am nächsten Tag meine Erinnerung an die Gerichtsverhandlung.
"Dann weißt du ja, mit welch logischen Argumenten sie zu dem Schluß gekommen sind, daß der Teufel an allem schuld sei." meinte Tharon ironisch.
"Hier glaubt wohl jeder daß ich der Teufel bin!" gab ich bissig zurück.
"Nicht jeder. Aber deine alten Gefährten kennen dich schon." antwortete Tharon.
Ich war sofort angenervt und fauchte ihn an:
"Ich will mit diesem ganzen verdammten Teufelthema nichts zu tun haben!"
"Das ist mir durchaus bewußt. Warum sonst bist du als völlig bedeutungungsloses Heimkind aufgewachsen, statt gleich bei uns zur Welt zu kommen? Dummerweise hat dich das Thema gerade eingeholt." gab Tharon zurück.
Ich hätte ihn am liebsten erwürgt, nur wäre ich mir etwas albern vorgekommen, wenn ich jemanden dafür zu erwürgen versuche, daß er mir einfach die Wahrheit sagt.

Abgesehen davon fiel mir gerade ein, wie er beim letzten mal reagiert hatte, als ich so einen Impuls peinlicherweise tatsächlich in die Tat umgesetzt hatte. Sowohl Tharon als auch Tharos hatten mir auch danach noch geraten, ich solle dringend kämpfen üben. Ich erzählte worüber ich nachdachte und fragte ihn, warum er mich danach nicht als zu verrückt eingestuft hatte, um mir so etwas beizubringen.
"Das ist das Ergebnis einer Risikoabwägung. Ich habe mich gefragt, was wahrscheinlicher ist: Daß ich dich als Rückendeckung in einem Kampf auf Leben und Tod brauche oder daß du noch einmal auf mich losgehst und dabei so desorientiert bist, daß du mich ernsthaft verletzt. Daß ich dich als Rückendeckung brauche, halte ich für wahrscheinlicher." antwortete er und grinste auf eine Weise, für die ich ihn wieder am liebsten erwürgt hätte.
Ich dachte mir, daß ich bei meiner augenblicklichen Stimmung Zweifel daran hatte, daß diese Risikoabschätzung angemessen ist. Tharon sah meinen Gesichtausdruck, setzte ein zuckersüßes Lächeln auf und meinte:
"Falls dich das beruhigt, kann ich dir versichern, daß ich darauf vertraue, daß ich dir noch geraume Zeit im Kampf überlegen sein werde. Wie dir Tharos sicherlich schon erklärt hat, sind an deinem unausgeglichenen Gemütszustand zu einem erheblichen Teil die Einweihungen Schuld, deshalb würde ich dir gerne noch heute abend die nächste Einweihung geben. Natürlich wegen derselben Risikoabwägung."
Ich sah ihn an und irgendetwas an meinem Gesichtsausdruck reizte ihn zum lachen, womit er geraume Zeit nicht wieder aufhören konnte.

Danach forderte er mich auf, ihm in den Keller zu folgen und fragte Khar, ob er ihm bei der Arbeit hilft und ob er auch Einweihungen will. Khar wollte beides. Ich sagte nichts dagegen.

Sie waren alle verrückt. Definitiv. Und ich war gerade dabei, ebenfalls verrückt zu werden, wie jeder, der so etwas wie einen klaren Verstand sein eigenen nennt, deutlich sehen kann.

Fortsetzung:
F1175. Darion: "Jesus hat mir die Geschichte von dem verlorenen Sohn erzählt, als ich Angst hatte, daß Papa mich nicht wiederhaben will." antwortete der Teufel

Quelle