erste Version: 3/2019
letzte Bearbeitung: 3/2019

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Die Pforten der Hölle - Mirko

Manchmal könnte man Khar nach seinen Worten für einen weisen alten Mann von 80 Jahren halten - manchmal erscheint er aber auch wie 14

Vorgeschichte: F1235. Khar: Irgendwann kam ein Brief von Darion. Es war die Sorte Brief, wo man nach dem Lesen einfach nur frustriert ist, weil alles nur aus im Code ausgedrückten Andeutungen besteht und überhaupt nichts klar ist
F1220. Mirko: Irgendwann meinte Tharos, daß der Junge zwar eigentlich noch zu jung wäre, um zum Studium weggeschickt zu werden, aber jetzt sollte sich mal Khar mit ihm rumschlagen

Mirko erzählt:
Manchmal könnte man Khar nach seinen Worten für einen weisen alten Mann von 80 Jahren halten - manchmal erscheint er aber auch wie 14. Dabei ist er inzwischen wirklich fast volljährig, mit seinen 20 Jahren!

Diesmal stellte ich bei meiner Ankunft bei ihm fest, daß er sich eine wunderbare Abenteuergeschichte mit Zigeunerwagen, Lagerfeuer und allem drum und dran ausgedacht hatte und seinen glänzenden Kinderaugen konnte ich ansehen, daß er eigentlich unbedingt mitfahren wollte. Glücklicherweise war er klug genug, sich zu sagen, daß das ein ganz dummer Gedanke gewesen wäre. Leider war mein Sohn Dieter wirklich noch ein Kind und er bestand darauf, daß er da unbedingt mitmußte. Er sagte nämlich daß eine Zigeunerfamilie ohne Frau und Kinder gar keine richtige Zigeunerfamilie ist und ich hatte dann das Problem, ihm das auszureden, was mir nur gelang, indem ich ihm versprach daß er nachher den Zigeunerwagen benutzen durfte, nachdem der Japaner ihn zurückgebracht hatte, um dann zu Igors Orden zu fahren.

Sobald ich mit Khar allein war habe ich ihm deshalb gehörig den Kopf gewaschen und natürlich hatte er daran überhaupt noch nicht gedacht, weil er eben so jung war und noch keine eigenen Kinder hat. Als ich ihm erklärte, daß ich auf einem solche gefährlichen Auftrag zu meiner Querschnittslähmung gekommen bin und daß ich nicht will, daß Dieter so etwas passiert, war er dann gehörig geknickt aber auf irgendeiner Ebene verstand er es immer noch nicht wirklich, wie ich an seinen Reaktionen merkte.

Ich fragte mich, was ich eigentlich erwartet hatte. Khar war erst 20 - er hatte seine Sache besser gemacht, als die meisten Erwachsenen sie an seiner Stelle gemacht hätten, aber irgendwo merkt man dann halt doch, daß er noch ein halbes Kind ist. Ich kannte ihn - oder auch den kleinen Dieter - doch inzwischen lange genug, daß ich begriffen haben müßte, daß solche hochbegabten Kinder zwar in einigen Dingen ihrem Alter voraus sind, aber in anderen Dingen dann doch durchkommt, daß sie die Kinder sind, die sie nun einmal sind und daß sie sehr kindliche Bedürfnisse haben.

Ich sagte ihm, daß ich ihm das nicht übel nehme, daß aber Eltern sehr emotional werden, wenn jemand ihre Kinder in Gefahr bringt.
"Theoretisch weiß ich das", meinte Khar, "aber irgendwie vergesse ich es immer wieder an den Stellen, wo es drauf ankommt."
Ich grinste und meinte "Das habe ich gemerkt!"

Nachdem die Angelegenheit geklärt war, besprachen wir im Einzelnen, was alles zu beachten war, wenn wir Khars Vater in Sicherheit bringen. Ich fragte mich, ob Darion eigentlich immer in irgendeiner Gefahr schweben und Probleme haben muß. Ich verstand einfach nicht, warum sie ihn dermaßen verfolgten.

Khar meinte auch, er würde Anna sagen, daß sie sich darum kümmern solle, daß Dieter seine Doktorarbeit zuende macht und bei ihr könne man sich darauf verlassen, daß das auch klappt.

Fortsetzung:
F1228. Mirko: "Du solltest dich nicht so viel in den Höllen rumtreiben. Das ist ungesund." mahnte Darion mich streng
F1236. Khar: Manchmal kam ich mir vor, als wäre ich schon 80, dabei war ich noch nicht einmal volljährig

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