erste Version: 4/2019
letzte Bearbeitung: 4/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Dämonenkind

F1284.

Der Führer des Irrenhauses

Vorgeschichte: F1283. Karl: W

Karl erzählt:
Hitler war für mich in gewissem Sinne ein angenehmer Gesprächspartner. Wenn ich mit ihm redete, konnte ich geradeheraus sprechen und ihm ungeschminkt meine Meinung sagen und er hörte zu - und ließ sich gelegentlich auch überzeugen. Da ich die beliebte Technik mit dem nach oben Buckeln und nach unten treten nicht beherrsche, kam ich mit seiner Art wesentlich besser zurecht als mit dem Chef des Betriebes, in dem ich meine Lehre als Schlosser machte.

Andererseits machte mir mein Lehrherr keine wirklich Sorgen - er meinte zwar, ich würde mich unangemessen verhalten und schlug mich gelegentlich dafür - aber letztlich erhielt ich eine vernünftige Ausbildung und es geschah mir nichts, was ich nicht ohne weiteres wegstecken konnte. Es war einfach nur der ganz normale kleine Ärger den jeder so hat.

Hitler kümmerte es nicht, wenn ich zwischendurch mal ihm gegenüber ein Schimpfwort verwendete - es schien eher seine Achtung mir gegenüber zu steigern. Er hörte zu, stellte intelligente Fragen, empfahl mir interessante Bücher, die ich lesen sollte, um mich weiterzubilden und behandelte mich teilweise, als wäre ich sein Lieblingssohn oder so. Egal wie ich mich danebenbenahm - es war einfach wunderbar.

Und doch frustrierte mich der Umgang mit ihm sehr. Unter anderem gerade deswegen. Denn es ist natürlich nicht wunderbar, wenn man sich danebenbenimmt. Aber wenn ich mit Hitler mal wieder seine letzten Untaten durchsprach, über die mich der Isais-geheimdienst informiert hatte, dann sah er alles ein was ich ihm dazu sagte, meinte, er wäre wirklich ein böser Mensch - nicht wahr? - und er hätte es ja verdient wenn ich so mit ihm schimpfe. Und dafür hätte ich ihn erwürgen könnnen. Denn wenn so etwas kam, wußte ich, ich hatte wieder mal nicht den Teil von ihm erreicht, der in dem Chaos, was Hitlers Persönlichkeit bildete, die Entscheidung traf. Und ich verlor die Beherrschung und brüllte ihn an. Wodurch sich natürlich nichts änderte.

Es war nicht so, daß meine Gedankengänge nicht ankamen. Sie wurden logisch nachvollzogen und verstanden. Er sah alles ein, verstand warum ich alles so sah.

Wachsende Verzweiflung Im Zentrum merkte man, daß Hitler mir zuhörte und alle achteten darauf, mir klar zu machen, daß ich die volle Tragweite von Hitlers Fehlentscheidungen begriff.

Am meisten überzeugte mich meist die Argumentation vom Geist des Zentrums. Das alte Gehirn breite seine historischen Erinnerungen und die Bildung, die es in den vielen hundert Jahren seines Lebens angesammelt hatte vor mir aus und erklärte mir in allen Einzelheiten, wie die Entscheidungen langfristig auswirken würden, die Hitler traf.

Nehmen wir beispielsweise das Thema Judenvernichtung.

Was jeder sieht - allgemeine Grausamkeit gegenüber den Juden und anderen Betroffenen - allgemeines Angstklima - der Täter wird als nicht mehr vertrauenswürdig erlebt und erntet deshalb in allen möglichen anderen Punkten Widerstand.

Zusätzlich - die Seelen der Betroffenen werden über viele Leben hinweg geschädigt, sie kommen wieder und geben den Schaden an andere weiter - auch die, die die Verbrechen nicht bewußt mitbekommen, erfahren in der geistigen Welt davon und gehen dann aus den seltsamsten Gründen hier im irdischen Leben auf contra. - Viele Leben hindurch würde das zu Racheaktionen der Opfer gegen die heutigen Täter führen, die wiederum zu weiterer Gewalt führen. - Es würde die Selbstachtung der Deutschen zerstören.

Ich muß danach auch noch heftig mit Hitler gestritten haben, wobei er meine Argumente wohl verstanden hat, aber ihnen nicht zustimmte. Es war wohl so, daß man ihm unter vier Augen alles sagen durfte.

Wenn man Hitler aus der Gleichung streichen könnte...

Ich habe viel gegrübelt schlief jeden Abend mit dieser Sorge ein, je nachdem wie man es nennen will - ich habe halt das Problem hin und hergewendet - und mir fiel nichts ein, womit ich Hitler oder eine andere Person, die ausreichend politische Macht hatte, um ihn zu beeinflussen, genug beeindrucken hätte können, daß sich etwas ändert.

Mir wurde dabei klar, daß die allermeisten von Hitlers Anhängern gegen diese Idee waren und daß es ohne Hitler nicht durchgeführt werden würde. Wenn man nur Hitler aus der Gleichung streichen könnte ...

Der Gedanke, der mir dann kam, gefiel mir nicht. Es ist seltsam, aber manchmal mag man einfach einen Menschen, dessen Verhalten man untragbar findet. So untragbar, daß dafür nur ein Todesurteil infrage kommt, weil er sonst alle zerstört, die er liebt. Nein, ich wollte es nicht tun. Und doch ... es wäre selbst für ihn selbst besser, denn er würde es bereuen. Ganz bestimmt. Sobald er tot ist und das volle Ausmaß dessen erkennt, was er angerichtet hat. Aber ganz unabhängig davon - es würde so unglaublich vie le Menschen retten, die sonst grausamst mißhandelt und ermordet würden.

Ich handelte nicht sofort, sondern nahm mir eine Woche Zeit, um das Ganze noch einmal in Ruhe zu überdenken. Zu Hitler hin zu kommen, auch mit der Mordwaffe, war kein Problem. Niemand würde auf den Gedanken kommen, daß ich etwas Böses vorhabe. Er hat mich regelmäßig zu sich gerufen, weil er gerne mit mir diskutiert hat. Ihn tatsächlich zu ermorden, steht auf einem ganz anderen Blatt - seine Leibwachen lassen ihn selbst während dieser Gespräche nicht allein und lassen sich auch von Hitler selbst nicht raus schicken. Und sie würden mich erschießen, wenn sie dazu Gelegenheit erhielten, nachdem sie begriffen hatten, daß ich Hitler ermorden wollte. Das hatten sie in einem Gespräch gesagt, wo es um einen Mordversuch an Hitler ging, der verhindert worden war und Hitler hatte befohlen den Täter am Leben zu lassen, hatten die Leibwächter gesagt: "Das nächste mal erschießen wir ihn während des Kampfes". Was heißt: egal ob erfolgreich oder nicht - den Anschlag würde ich nicht überleben. Keine Chance.

Wieder einmal dachte ich darüber nach, ob es nicht irgendeine andere Möglichkeit gab. Irgendwie mußte Hitler doch zur Vernunft zu bringen sein ... Und wieder einmal fiel mir nichts ein. Verdammt.

Zuerst war alles ganz einfach. Hitler wollte am Wochenende wie üblich mit mir reden und als die Leibwachen gegen die Pistole Einwände erhoben, die ich offen im Koppel trug, sagte er nur, sie sollen sich nicht in die Hose machen vor Angst, was die Männer - völlig zu Recht - wütend machte. Ich war schließlich nicht der erste, der auf Hitler geschossen hat. Ich konnte die Waffe sogar ungesehen ziehen und in Anschlag bringen. Aber dennoch gelang es einem der Leibwächter mit voller Wucht gegen meine Schulter zu springen und dadurch zu erreichen, daß der erste Schuß fehlging und ich zu Boden fiel. Im Liegen richtete ich die Waffe erneut auf Hitler und einer der Wächter trat gegen die Hand. Als ich noch einmal zu zielen versuchte, trat der erste mit voller Kraft auf die Hand drauf und ich konnte nicht verhindern, daß meine Finger sich öffneten. Die Pistole wurde mit einem Tritt in die Ekke befördert. Zuletzt sah noch die auf mich gerichtete Dienstwaffe des Leibwächters. Da ich keine Chance mehr sah, es noch einmal zu versuchen, entspannte ich mich und schloß die Augen.

Dann überwältigten mich die Schmerzen. Kopfschmerzen weil mir jemand gegen den Kopf getreten hatte, Schmerzen von einer Hand, die durch einen Stiefeltritt gebrochen oder vielleicht nur gequetscht war. Eine schmerzende Schulter. Mir war während des Kampfes gar nicht bewußt gewesen, wie viel ich abbekommen hatte.

Dann wunderte ich mich. Eigentlich müßte ich doch schon längst tot sein? Jemand drehte mich auf den Bauch, indem er mir grob ein Knie in den Rükken rammte und sich mit seinem ganze Gewicht daraufsetzte. Danach wurden mir zuerst die Beine und dann die Arme zusammengekettet. Ich öffete die Augen und sah den Leibwächter an, der immer noch die Waffe auf mich gerichtet hielt. "Nur daß du es weißt, ich hätte dich erschossen!" sagte er. Die anderen richteten mich grob auf und ich taumelte, weil aus rätselhaften Gründen die Beine unter mir nachgeben wollten. Die waren doch eigentlich in Ordnung, verdammt. Und so weit ich das beurteilen konnte, hatte ich überhaupt kein Blut verloren.
"Ich will alleine mit ihm reden." sagte Hitler.
"Er hat versucht dich zu erschießen!" protestierte einer der Leibwächter.
"Ihr dürft ihn noch einmal nach Waffen durchsuchen. Und was soll er schon tun, wenn er in Ketten gelegt ist?"

Ich muß sagen, ich hatte viel mehr Verständnis für die Wachen als für Hitlers Umgang mit seiner eigenen Sicherheit. Sie ketteten mit Arme und Beine zusammen und verließen widerwillig den Raum.

Sobald wir alleine waren, fragte Hitler mich, warum ich ihn hatte erschießen wollen. Ich erklärte ihm ehrlich und sehr ausführlich, was ich mir dabei gedacht hatte. Hitlers emotionale Reaktion darauf erschreckte mich. Er verteidigte seinen eigenen Standpunkt überhaupt nicht und schien zu finden, daß es richtig war, ihn für das zu ermorden, was er vorhatte. Mich erschreckte dieses Ausmaß an Selbsthaß so sehr, daß ich es einfach nicht unwidersprochen hinnehmen konnte und ich erklärte ihm, daß man als Herrscher eines Landes seine eigene Sicherheit nicht dermaßen vernachlässigen darf, weil dadurch die Regierung zerrüttet wird. Schizophren im Grunde, schließlich hatte ich ihn umbringen wollen. Und wenn ich in dem Augenblick eine Möglichkeit dazu gehabt hätte, hätte ich es noch einmal versucht.

Danach schweifte das Gespräch zu diversen politischen Themen ab, über die Hitler sich gerade Sorgen machte. Wie schon in früheren Gesprächen gab ich ihm Ratschläge, die letztlich darauf hinausliefen, das Ganze mit weniger Gewalt und mehr Fürsorglichkeit zu lösen. Er hatte bisher manchmal darauf gehört, aber nicht oft genug.

Kersti

Fortsetzung:
F1285. Karl: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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