erste Version: 4/2019
letzte Bearbeitung: 4/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Dämonenkind

F1285.

Die Irren

Vorgeschichte: F1284. Karl: W

Karl erzählt:
Wenige Meter weiter hielt mich ein Mann mit einer Pistole, die er auf meine Stirn gerichtet hatte, auf. Ich fragte ihn was er mit diesem Mordinstrument wolle.
"Dich erschießen - falls du nicht gehorchst."
"Und was soll ich tun?" fragte ich, während ich mich umschaute, ob es einen erfolgversprechenden Fluchtweg gäbe. Leider stellte ich bei der Gelegenheit fest, daß es noch zehn andere mit Pistolen gab.
"Hände hoch."

Ich hob die Hände und spürte, wie sich mir jemand von hinten näherte, mir ein Bein stellte und mich nach vorne stieß. Ich fiel auf die Knie.
"Was wollt ihr von mir?" fragte ich.

Jemand griff mich von hinten im Nacken und drückt mein Gesicht in die Erde des Weges. Zwei andere Hände ergriffen meine Hände und befestigten sie an Handschellen, deren Kette sie so um meinen Hals schlangen, daß die Hände damit auf den Schulterblättern festgehalten wurden. Ich hatte das Gefühl, dadurch erwürgt zu werden, war mir jedoch bewußt, daß das nicht wirklich der Fall war. Schweigend kämpfte ich die Panik nieder und fragte, sobald ich meine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte erneut, was sie von mir wollten.
"Vielleicht wollen wir dich umbringen?" meinte einer höhnisch.

In dem Augenblick wußte ich sicher, daß sie zumindest das ganz sicher nicht wollten. Überhaupt war mir die Situation ein Rätsel. - Es gab durchaus Leute, die andere ohne triftigen Grund verprügelten. Und manchen vohn ihnen reichte meinte Mitgliedschaft beim inzwischen verbotenen Wandervogel völlig aus. Aber für solche Schlägertypen waren sie einfach zu gut ausgerüstet. Abgesehen davon kannte ich die entsprechenden Leute von früheren Angriffen und sie waren einfach nicht so - effizient. Sie waren zwar brutal, aber gingen nicht systematisch genug vor, daß es je wirklich gefährlich geworden wäre, ganz abgesehen davon, daß man nachher normalerweise nur ein paar blaue Flecken hat. - Wenn überhaupt. Das hier jedoch sah ernster aus - und mir war absolut nicht erklärlich, was sie ausgerechnet von mir wollen könnten.

Erst einmal entspannte ich mich so gut wie möglich und ließ es zu, daß sie mir einen schwarzen Sack aus mehrlagigem Stoff über den Kopf zogen und mich dann in ein Auto führten. Sobald ich saß, drückte mir jemand den Kopf herunter bis auf die Knie, warf eine Decke über mich und hielt mich in dieser Stellung fest. Ich wartete schweigend ab.

Dann fuhren sie los. Es ging um ziemlich viele Ecken und Kurven, so daß ich annehme, daß wir hauptsächlich innerorts gefahren sind - aber ich konnte es nicht wirklich einordnen. Dann wurde es eine dunkler um uns her und ich durfte mich aufrichten. Während der ganzen Fahrt fanden zu meinem Leidwesen keinerlei Gespräche statt, denen ich hätte entnehmen können, was sie mit mir vorhatten.

Sie führten mich durch einige Räume. Der erste hatte einen Lehmfußboden, die anderen Holzfußböden mit Teppichen belegt. Es machte auf mich einen luxuriösen Eindruck.

Dann folgte wieder ein Raum ohne Teppiche der dem Klang meiner Schritte nach zu urteilen ziemlich leer und kahl sein mußte.

Dann mußte ich mich wieder hinsetzen und meine Füße wurden mit Handschellen an den Stuhlbeinen festgekettet.
"So dann erzähl mir mal was du in den letzten Stunden so alles getan hast."
"Wie kommt ihr auf den Gedanken, daß ich auch nur irgendetwas getan haben könnte, was für euch interessant ist?" fragte ich.
"Das ist unsere Sache. Fang an zu erzählen oder wir greifen zu anderen Methoden."
"Andere Methoden? Wozu sollen die denn gut sein?" fragte ich zurück.

Um sie abzulenken, um sie zu verwirren, aber vor allem, weil ich mehr über meine Situation herausfinden wollte, die mir absolut nicht erklärlich war. Jemand schlug mir heftig in den Nacken. "Wir stellen hier die Fragen."
"Dabei habe ich doch so viele Fragen..." maulte ich in dem Tonfall eines verwöhnten Kindes, dem man gerade einen Lutscher weggenommen hat.
"Du bist dir wohl nicht so ganz im Klaren ,wo du bist? Du bist hier in einem Gefängnis und wenn du uns nicht bald alles über Isais erzählst, dann werden wir dafür sorgen, daß du redest!" drohte er.
"Ach so Isais. Das ist doch die Göttin, die wir in unseren Ritualen rufen." fing ich an und erzählte ihnen all die Dinge, die wir jedem Außenstehenden auf die Nase binden, der nach ihr fragt.
"Ich meine die Dinge, die ihr nicht jedem erzählt."
"Also gut." und ich fuhr mit einigen Anekdoten fort, die wie ein Ausbund der Fantasie wirken mußten.

Jemand schlug mir in den Magen.
"Sag mal, willst du mich veräppeln?" fuhr der Mann mich zornig an.
"Aber ihr sagtet doch, daß ich die Dinge erzählen soll, die wir nicht jedem erzählen. Und wir erzählen sie doch deshalb nicht, weil niemand das glauben kann..." jammerte ich.

Ich war wieder in einer Stimmung, wo ich sehr aufpassen mußte, um nicht in Lachen auszubrechen. Das allerdings hätte die Wirkung meines wunderschönen Theaterstücks völlig verdorben.
"Ich meine die wirklich geheimen Dinge, beispielsweise, woher du kamst, bevor du uns begegnet bist."

Ich begann von der Arbeit zu reden, was mir wieder einige Tritte und Schläge einbrachte.
"Aber woher soll ich denn wissen, was ihr von mir wissen wollt, wenn ihr es mir nicht verratet?" fragte ich jammerig.
"Beispielsweise will ich wissen, woher du kamst, als du mitten auf der Straße aus der leeren Luft aufgetaucht bist?"

Mist. Das hätten sie nicht sehen dürfen.
"Bin ich aus der leeren Luft aufgetaucht?" fragte ich fassungslos zurück.

Ich bekam wieder einige Schläge, die mir immerhin die Zeit gaben, mich wieder zu fassen, ehe ich die nächste völlig nichtssagende Antwort geben mußte.
"Woher soll ich denn wissen, daß ihr auf so merkwürdige Gedanken kommt?" beschwerte ich mich.

Auch das brachte mir Schläge ein. Langsam war mir wirklich nach jammern zumute. Vielleicht war das nur gut so. Dann würde es überzeugender wirken.
"Du weißt genau, was wir von dir wollen."
"Das ist doch gar nicht wahr. Ich frage euch schon seit wir uns begegnet sind, was ihr eigentlich von mir wollt und niemand gibt mir eine vernünftige Antwort." widersprach ich empört.

Wieder bekam ich Schläge.
"Ihr habt doch nur Spaß daran mich zu verprügeln und deshalb stellt ihr so verrückte Fragen, die kein normaler Mensch beantworten kann." maulte ich weiter.
"Schließt ihn an das Elektroschockgerät an." meinte der, der mich verhörte.
"Elektroschockgerät? Ihr seid doch verrückt!" antwortete ich.
"Halt die Klappe."

Ausnahmsweise schwieg ich - hauptsächlich weil mir dazu keine dumme Antwort einfiel. Sie rissen mich vom Stuhl runter, woraufhin der umfiel. Dann zerrten sie mich gegen etwas hartes und schnallten mich darauf fest. Jemand machte meine Hose auf und klebte etwas glibberiges an meinem Hoden fest. Dann wurde ich lange gefoltert. Danach zu urteilen, wie unausgeschlafen ich mich nachher fühlte, muß es praktisch die ganze Nacht gewesen sein. Da ich nachher wegen meiner Müdigkeit meinem Urteilsvermögen nicht mehr traute, weigerte ich mich, überhautpt eine Frage zu beantworten, bis sie erneut das Foltergerät in Gang setzten und mir sagten, daß sie aufhören würden, sobald ich nachgäbe. Ich gab dazu keinen Kommentar ab. Irgendwann stellten sie das Ding wieder aus, schnallten mich los und fragten mich, ob ich jetzt endlich bereit wäre, Antworten zu geben.
"Erst wenn ich einigermaßen Ausgeschlafen bin." antwortete ich.
"Wir stellen hier die Bedingungen!"
"Dann werdet ihr wohl keine Antworten bekommen. Ich rede nur, wenn ich meine Sinne beisammen habe." antwortete ich und löste, da meine Hände ja frei waren den Sack von meinem Kopf.

Neugierig schaute ich mir meine Peiniger an. Die waren zuerst etwas perplex. Offensichtlich hatten sie nicht damit gerechnet, daß ich noch so aktiv wäre.
"He - das solltest du nicht tun."
"Dann hättet ihr mich dran hindern müssen. Ich bin von Natur aus neugierig." antwortete ich.

Die Männer, die um mich herumstanden sahen nicht unfreundlich aus. Eigentlich wirkten sie sogar ziemlich sympathisch. Ich lächelte ihnen zu. Sie wirkten erst einmal verwirrt.
"Bist du uns denn nicht böse?" fragt einer.
"Nein. Das würde mir auch nichts bringen." antwortete ich.
"Und warum lächelst du?"
"Liebe."
"LIEBE???"

Die Männer sahen einander an und schüttelten den Kopf.
"Wie kommst du jetzt auf Liebe?"
"Was mir fehlte, war die Macht, meine Situation zu ändern - und Liebe ist die größte Macht im Universum."
"Das ist doch nicht dein Ernst."
"Na doch."

Sie sahen einander wieder an und lachten.
"Wir lassen dich frei - aber unter einer Bedingung: Du sagst allen, daß Du die drei Tage im Irrenhaus warst."
"Also gut - das kann ich sagen. Das hier ist wirklich ein Irrenhaus." antwortete ich.
"Ein Irrenhaus?"
"Na klar. Findet ihr Menschen foltern etwa nicht ziemlich irre?" fragte ich.

Sie lachten wieder, verbanden mir die Augen, führten mich ins Auto und ließen mich fast an derselben Stelle wieder laufen, an der sie mich eingefangen hatten. Kaum drei Schritte weiter spürte ich, wie sich plötzlich meine Umgebung veränderte und ich im inneren des Materietransmitters wieder auftauchte. Ich begrüßte die Frau die mich dort erwartete und folgte ihr in das Zimmer der Isais. Diesmal war die Isais nicht da.
"Was hast du von den letzten Tagen zu berichten?"
"Ich war da in so einem Irrenhaus..." begann ich und erzählte in allen Einzelheiten, was abgelaufen war.
"Das war die wahre Einweihung. Du darfst es niemandem erzählen." erklärte mir die Frau.

Ich frage mich jetzt warum ich es jetzt erzählen darf, ja sogar muß...
"Was soll ich dann erzählen, was in dieser Zeit geschehen ist?"
"Du warst in einem Irrenhaus. Das wird auch in deinen Akten auftauchen." erklärte sie.
"Ach." antwortete ich.

Kersti

Fortsetzung:
F1286. Karl: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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