Jetzt war es Zeit die neuen Jungen richtig in die Ausbildungsklasse aufzunehmen

Vorgeschichte: F1337. Khar: Wir erzählen den Leuten ja gar nicht, was bei uns alles toll ist - wir erzählen ihnen nur von Gefahren und Problemen, aber sie kommen trotzdem!

Khar erzählt:
Sobald wir nach unserer Rückkehr alles Notwendige organisiert hatten, ging ich mit Kanush in sein Büro, um mit ihm zu besprechen, wie es weitergehen sollte. Zu meinem Erstaunen, sagte er gar nichts zu meiner Entscheidung, das Ruder wieder in die Hand zu nehmen, sondern erklärte mir einfach, was er darüber wußte, was inzwischen so gelaufen war. Ich war besser informiert als er, da Ehon seit ich das erste mal länger mit Dirk gesprochen hatte, mehr mit mir besprochen hatte als mit ihm. Er sagte mir, daß er sehr froh war, die Verantwortung abgeben zu können.
"Wie kommt denn der Gesinnungswandel?" fragte ich.
"Ich hab es mir noch einmal überlegt. Du hast recht." meinte er.
Ich war baff. Ich hatte mit einer längeren Diskussion über das Thema gerechnet.

Andererseits hatte er natürlich recht. Wenn Ehon mich vertritt, dann funktioniert das noch, da Ehon von der ursprünglichen Gruppe, mit der ich damals ausgebildet worden war, nach mir die größte magische Begabung hatte, wenn man mal von meinen beiden jüngeren Geschwistern absieht, die ermordet worden sind, bevor ich erwachsen war und bevor sie alt genug gewesen wären, um irgendjemanden als Führer zu vertreten. Kanush kann zu wenig erfassen, worum es geht. Er ist nicht hellsichtig genug, um meine Position einzunehmen. Kirçi war begabter als Kanush aber hatte zu wenige Anbindungen. Da er sehr fleißig aufarbeitete und im feinstofflichen eine mächtige Dämonenseele war, bestand eine brauchbare Chance, daß sein heller Anteil Anschluß an den Kern seiner Gruppenseele bekommen würde, bevor dieses Leben von Kirçi um ist, dann wäre er aber ein alter Mann von mindestens achtzig Jahren. Für eine irdische Führungsposition hatte er zumindest jetzt noch eine zu dämonische Ausstrahlung. Ein Mensch, der jedem, dem er begegnet, irdisch unheimlich ist, ist keine gute Wahl als Führer des Ordensstandortes, auch wenn er eigentlich ein freundlicher und zuverlässiger Mann ist.

Die Reinkarnationen meiner jüngeren Geschwister - Mira und Geron, die zu meinen Nachfolgern hätten ausgebildet werden sollen, waren jetzt in Rußland. Ich konnte nur hoffen, daß sie am Leben blieben, denn sie waren von all denjenigen, die wir bis jetzt im Orden hatten diejenigen, die am ehesten meine Stelle einnehmen konnten. Ob Dirk, der tatsächlich als Führer in Frage gekommen wäre, noch lebte, wußten wir nicht, da Ehon sich bisher noch nicht irdisch in seinem Körper zurückgemeldet hatte und auch noch kein Brief aus Rußland gekommen war.

Darauf, daß das funktioniert konnte ich mich natürlich nicht verlassen, daher würde ich sehen müssen, wo die Reinkarnationen unserer anderen Leute zu finden sind. Wenn sie zu uns zurückkehren wollten, war die Wahrscheinlichkeit groß, daß sie entweder in unseren Familien reinkarnierten oder zusahen, daß sie zu unserer Schule kamen.

Bevor Mira, Geron und ich entführt worden waren, hatten wir angefangen gehabt, die nächste Generation an Schülern auszubilden. Da wir drei als Lehrer ausschieden, war die Ausbildung mit unserem Verschwinden ziemlich ins Stocken geraten und keine neuen Schüler waren angenommen worden. Sobald ich wieder oft genug dazu wach war, hatte ich mich um diejenigen Schüler, die gerade bei mir Wache hatten gekümmert und mit Ehon besprochen, daß wir wieder neue Schüler annehmen mußten. Ein paar der jungen Leute in der Schule, die Ehon im Blick hatte, hatte ich mir bereits angeschaut, als Ehon bei mir Wache gehabt hatte und ich hatte einige von ihnen wiedererkannt.

Jetzt war es Zeit die neuen Jungen richtig in die Ausbildungsklasse aufzunehmen, da gerade goße Ferien waren und die Schüler in die nächste Klasse versetzt wurden, so daß wir alle, die noch nicht im Magie-Klassenzug waren, dorthin versetzen konnten, damit sie die magischen Ausbildungszeiten frei hatten.

Fortsetzung:
F1305. Khar: Bevor er gefahren war, hatte mir Dirk sehr widerwillig erlaubt, Gerons Brief als Ausbildungsmaterial zu drucken