erste Version: 5/2019
letzte Bearbeitung: 6/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzeiflung

F1312.

"Wir gehen nach Japan." meinte unser japanischer Mönch

Vorgeschichte: F1311. Khar: "Und Dirk mußt du auch kennenlernen, der ist nämlich Tharon." fuhr Kirçi fort

Khar erzählt:
Als nächstes stand dann das Gespräch in der großen Runde an. Zunächst hatte ich erklären wollen, was los ist, dann hatte ich mir aber gedacht, daß es überhaupt keinen Sinn machte, daß ich das zu sagen versuchte, weil Geron das mit gegenüber sehr viel differenzierter dargestellt hatte, als ich es nach einem Gespräch wiedergeben konnte. Also würde er zusammen mit Kirçi in der großen Runde erklären, was los ist und dann auch für Fragen zur Verfügung stehen.

Ich holte sie also für das Gespräch ab und war froh, daß ich sonst niemanden um Hilfe bitten mußte, weil Kirçi mir bei den blöden Stufen zur Hand ging, so daß wir uns in Ruhe unterhalten konnten. Geron meinte, daß er das selbstverständlich noch einmal alles erklären konnte und daß ihm auch noch mehr dazu eingefallen sei. Außerdem hatte er auch noch mit Mira darüber geredet und sie hatte noch mehr zu erzählen gehabt.

Als dann alle am Tisch saßen und Geron ihnen erklärte, wer dadurch, daß wir Kirçi zu uns geholt hatten erfahren hatte, daß Geron noch lebt, lehnte ich mich zurück und beobachtete das Ganze nur. Allerdings versetzte mir das, was ich zu hören bekam, noch mehr Schocks denn Geron und Kirçi nannten noch mehr Namen von beteiligten Personen und noch mehr Hintergrundinformationen, die sie irgendwo aufgegabelt hatten. Manches davon wurde durch Informationen bestätigt, die mir bereits bekannt war, so daß ich die Richtigkeit der von ihnen herausgefundenen Fakten kaum in Frage stellen konnte. Ich war dabei auch sehr fassungslos. Die Kinder hatten einige sehr wichtige Dinge herausgefunden, die ich noch nicht wußte und die ein noch wesentlich düstereres Bild heraufbeschworen, als mir bisher bekannt war. Ich fragte mich wie drei oder vier Kinder an so umfassende Informationen über die dunklen Machenschaften hinter den Regierungen kommen konnten.

Außerdem kam ich zu dem Schluß, daß die Maßnamen, die wir uns ausgedacht hatten, lächerlich unzureichend für die Größe unserer Probleme waren.
"Mein Gott, was machen wir jetzt?" fragte einer der Männer.
"Wir gehen nach Japan." meinte unser japanischer Mönch.
"Nach Japan?" fragte einer.
"Ja. Japan schottet sich gegenüber dem Ausland ab, da sie nicht wollen, daß es ihnen so ergeht wie den Chinesen. Um sich auf Dauer behaupten zu können brauchen sie aber moderne westliche Technik. Daher brauchen sie dringend Fachleute, die sie darin beraten können, wie sie sich so etwas am klügsten beschaffen können und der sie bei der Verwendung des Materials berät. Für sie ist es daher auch ein Pluspunkt, daß wir zuhause Probleme haben, weil sie dann nicht befürchten müssen, daß wir sie für irgendjemanden ausspionieren wollen. Jedenfalls habe ich eine Einladung für bis zu hundert Mann bekommen wenn eine ausreichende Zahl an technisch ausgebildeten Fachleuten dabei ist. So weit mir bekannt ist, haben unsere Leute folgende Abschlüsse in den interessanten Bereichen ..." zählte unser japanischer Mönch ungefähr für jeden einen technischen Abschluß auf, den wir tatsächlich hatten. Er mußte das offensichtlich in den Personalakten nachgeschlagen haben.
"So ist das mit den Abschlüssen, von denen wir dachten, daß wir sie nie brauchen würden!" kommentierte ich plötzlich erleichtert, daß unser japanischer Mönch eine Lösung für unser unlösbares Problem hatte.

Wir waren uns schnell einig, daß wir das so schnell wie möglich in die Tat umsetzen wollten und daß der einfachste und billigste Weg war, mit der transsibirischen Eisenbahn zu fahren, die neu fertiggestellt war.

Nachher fragte ich ihn, wie er denn auf den Gedanken gekommen wäre, das zu planen.
"Ehrlich gesagt habe ich zuerst nur die Postverbindung, die du mir vermittelt hast, dazu benutzen wollen, zu fragen, ob meine alten Freunde noch leben. Nachdem ich sie ausfindig gemacht habe, haben wir ein paar Briefe ausgetauscht. Dann muß wohl irgendjemand dem Kaiserhaus gesteckt haben, daß mein Freund Kontakte hierher hat und dann kam eine Anfrage, ob ich so etwas vermitteln könnte. Mir hat natürlich der Gedanke, nach Hause zurückkehren zu können, schon irgendwie gefallen. Dann teilte mir mein früherer Abt auch noch mit, daß er ein Ordenshaus der japanischen Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzeiflung ausfindig gemacht hat und ich begann ernsthafter darüber nachzudenken. Es kommt natürlich hinzu, daß der Gedanke ein Ordenshaus so weit ab vom Schuß zu haben, mir sehr nützlich vorkam, wenn man bedenkt wie sehr wir hier verfolgt werden. Also habe ich zurückgeschrieben, ich könnte mir vorstellen, daß sich da etwas machen ließe und ich würde genauere Erkundigungen einziehen. Ich habe dann erst einmal in den Personalakten nachgeschlagen, wen man sinnvollerweise fragen könnte, um für meinen Vorschlag einen fundierten Plan machen zu können. Die Einladung kam gestern. Und bevor ich irgendjemandem davon erzählen konnte, seid ihr mit eurer neuen Katastrophe angekommen." erklärte er.
"Offensichtlich will der Himmel uns schützen." sagte ich.

Kersti

Fortsetzung:
F991. Geron: "Zuerst erstechen wir den Jungen im Bett, dann gehen wir weiter in die anderen Räume und erledigen das, was die anderen nicht geschafft haben." hörte ich eine zweite Stimme
F1313. Khar: Daß diese Vorsicht notwendig gewesen war, merkte ich, noch bevor ich ganz am Fenster war, denn dort erschien eine menschliche Silhouette