erste Version: 6/2019
letzte Bearbeitung: 6/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzweiflung

F1330.

Als ich nach Hause gekommen war hatte ich mich ein bißchen entspannt und dann hatte sich gezeigt, daß ich krank war, als Ehon sagte, er kümmert sich um alles, kam richtig raus, wie schlecht es mir wirklich ging

Vorgeschichte: F1318. Der Leiter des Prager Ordenshauses: Während der Aufenthalt in einer Zelle Khar nicht im Geringsten beeindruckt hatte, waren die Polizisten offensichtlich nachhaltig erschüttert

Khar erzählt:
Nachdem ich die Angelegenheit mit der Polizei zur allgemeinen Zufriedenheit geklärt hatte, mußte ich mit Igor klar machen, wo man Geron und Mira in Sicherheit bringt, sobald sie wieder gesund genug sind, daß man sie nicht mehr in einem Keller verstecken kann.

Ich fuhr also am Tag darauf wieder zum Schloß, um dort auf mein Pferd zu steigen, damit ich zu Gerons Familie und der Burg reiten kann. Unterwegs entschied ich, daß ich zuerst meine Frau besuchen wollte, ehe ich mit so schwierigen Typen rede wie Igor, die vor lauter Verdrängungen die Realität nicht zur Kenntnis nehmen.

Ich kam abends an dem Haus an, das der Orden ihr zur Verfügung gestellt hatte und war dann zu müde, um mehr zu tun, als ins Bett zu fallen. Als ich am Morgen erwachte, fühlte ich mich ernsthaft krank und fiebrig. Eigentlich war das natürlich nicht verwunderlich. Ich hatte mich vier Tage lang überfordert, obwohl ich meine letzte Verletzung noch nicht auskuriert hatte. Das mußte sich rächen. Trotzden kam es auch jetzt noch sehr ungelegen.

Diana, meine Frau war schon aufgestanden. Ich dachte noch, daß sie sich wahrscheinlich um das Vieh kümmert, dann kam der Arzt herein.
"Wer hat dir denn das aufstehen erlaubt, Khar?"
"Frag das mal die Leute, die nachts durch unsere Fenster eingestiegen sind, um uns zu ermorden!" anwortete ich.
Er sah sich das verletzte Bein an und schimpfte über unvernünftige Leute, die viel zu früh aufstehen und tagelang durch die Gegend spazieren, wenn sie eigentlich im Bett bleiben sollten, um wieder gesund zu werden. Ich fragte ihn, ob ich lieber hätte warten sollen, bis der Typ, der mich umbringen wollte, mich ersticht. Viel mehr bissige Kommentare brachte ich nicht zustande, weil ich zu schwach war, um während der gesamten Behandlung wach zu bleiben.

Ärzte sind immer so. Wenn man um irgendwie zu überleben mit einer Verletzung ewig lange unterwegs ist, kommen sie totsicher mit dem Vorwurf an, män hätte sich an ihre Ratschläge halten und brav im Bett liegen bleiben müssen. Als wenn ich noch am Leben wäre, wenn ich im Bett liegengeblieben wäre!

Als ich das nächste mal erwachte, war ich allein und ärgerte mich, daß ich es immer noch nicht geschafft hatte, zu erzählen, was passiert war. Das Bein pochte und ich fühlte mich immer noch fiebrig und erschöpft. Dirk öffnete die Tür und ich sprach ihn an.
"Wo sind Mira und Geron?" fragte er.
"Wir haben sie bei einem Bauern versteckt."
Eine vollständige Erklärung bekam ich auch jetzt nicht hin, ich schlief einfach nach diesem Satz ein.

Die nächsten Tage kam ich nicht zum sprechen, weil immer jemand am Bett saß, der mir unbedingt etwas zu trinken einflößen wollte. Dann war irgendwann Ehon da und sagte, er hätte den anderen alles erklärt, mit der Polizei gesprochen und ich sollte um Gottes Willen gesund werden und nicht irgendwelche verrückten Pläne fassen.

Ich hatte das Gefühl, ich wurde durch diesen Satz noch kranker, aber ich glaube, daß ich mich wahrscheinlich nur entspannt habe. Als ich nach Hause gekommen war hatte ich mich ein bißchen entspannt und dann hatte sich gezeigt, daß ich krank war, als Ehon sagte, er kümmert sich um alles, kam richtig raus, wie schlecht es mir wirklich ging.

Auf Ehon kann man sich nämlich verlassen.

Kersti

Fortsetzung:
F1331. Khar: Wir hatten wirklich mehr Glück als Verstand gehabt, daß beide Kinder noch am Leben sind