Mira, Dirk und ich haben nachts die Bibliothek aufgeschlossen und Bücher geholt, weil die uns immer Bilderbücher andrehen wollten

Vorgeschichte: F706. Geron: Ich fand es interessant, mein eigenes Denken zu beobachten und merkte, wie ich innerlich immer mehr zur Ruhe kam und einen Zugang in innere Räume fand, mit denen ich mich hätte stundenlang beschäftigen können

Geron erzählt:
Den anderen Kindern darf man die Bücher nicht zeigen, weil sie einen dann doof finden und glauben, deshalb dürften sie einen verprügeln. Die Erwachsenen waren aber oft nicht viel besser, weil sie immer fanden, ich hätte gefälligst dieselben Bücher toll zu finden wie andere Kinder, dabei waren die stinklangweilig gewesen. Die haben einen zwar nicht verprügelt, aber sie konnten einen jederzeit einfach auf den Arm nehmen und raussetzen, wenn sie fanden, die Bücher wären nicht die richtigen für uns. Die brauchten mich gar nicht verprügeln, damit sie richtig gemein sein konnten.

Mirko hat uns immer geholfen, wenn er konnte, aber er hatte oft keine Zeit, weil er ja erwachsen ist und ständig arbeiten muß, wie alle Erwachsenen.

Mira, Dirk und ich hatten ja alle drei den Bibliothekarschein, deshalb haben wir einfach nachts die Bibliothek aufgeschlossen und haben uns dann in Ruhe genau die Bücher geholt, die wir haben wollten, weil es uns zu blöd war, daß die uns immer die Bilderbücher andrehen wollten und diese Abenteuergeschichten und Märchen, in denen Kinder sich ganz bescheuert verhalten. Mirko meinte dann, wir bräuchten halt besonders viel Schlaf, weil wir so spirituell wären, aber ich glaube, er wußte schon, wann wir die Bücher ausgeliehen haben. Irgendwann kam dann bei einer dieser nächtlichen Bibliotheksbesuche Dieter herein und sah uns ganz verblüfft an. Wir erklärten ihm, daß wir alle drei den Bibliothekarsschein hatten und deshalb die Bibliothek aufschließen und Bücher ausleihen durften, wann wir wollten und wenn wir allein sind, erzählt uns keiner, daß wir gefälligst andere Bücher lesen sollen, als wir wollen. Er hatte dann gesagt, daß er das genauso macht und er ist dann manchmal zusammen mit uns nachts in die Bibliothek gegangen.

Außerdem gab es noch eine andere Bibliothek, wo Dieter uns eigentlich nicht mit hinnehmen hätte dürfen, aber er fand, daß es gefährlich ist, daß die Erwachsenen uns alles nicht erklären, was wir wissen müssen und hat das einfach gemacht. Er hat uns auch genau erklärt was davon wir warum niemanden erzählen dürfen und mit wem man darüber reden darf. Mit Mirko durften wir darüber reden und er hat sich überhaupt nicht gewundert, wenn ich mit ihm über die Bücher geredet habe.

Fortsetzung:
F707. Geron: Die Dämonen haben mir dagegen gefallen, weil sie ein so schön kuscheliges Fell haben und auch nicht so streng sind